Historische Entwicklung der Krumauer Gärten und Parks im 14. und l5. Jahrhundert (Gotik)

Auf dem Gebiet des historischen Stadtkerns von Český Krumlov entstand allmählich bereits von seiner Gründung an ein überraschend reicher Komplex verschiedener Arten von Gärten. Er schloss Klostergärten, herrschaftliche Burg- und später Schlossgärten, Weinberge sowie ein Wildgehege, Zier- sowie Nutzgärten der Krumauer Bürger usw. ein. Vom historischen Gesichtspunkt an ist zu sagen, dass die ersten Gärten bereits im Mittelalter, im 14. Jahrhundert belegt sind. Für das Aussehen der Stadt Český Krumlov war im Mittelalter typisch, dass die Hinterteile der städtischen Parzellen viel weniger bebaut waren, als es heute der Fall ist. Das Aussehen des Intravillans der Stadt wurde deshalb mehr als heute von geringen Parzellen der Wiesen, Gärten und Obstgärten geprägt. In der nahen Umgebung der Stadt auf dem Gebiet der historischen Vorstädte, vor allem in Plešivec (Flössberg) und Horní Brána (Obertor), befanden sich unter der dünnen Bebauung eher ländlichen Charakters landwirtschaftlich bestellte Grundstücke mit zerstreuten Gehöften und Wirtschaftsgebäuden.

Zu den ältesten Krumauer Gärten gehören die Gärten des ehemaligen Minoritenklosters und Gärten des ehemaligen Klarissinnenklosters. Sie entstanden nach der Mitte des 14. Jahrhunderts an den neu gegründeten Konventen des hl. Franziskus und der hl. Klara in Latrán.

In drei von Kreuzgängen eingeschlossenen Höfen, in sog. Paradieshöfen, befanden sich Paradiesgärten. Ausschnitt aus der Karte des linken Ufers der Vltava mit dem Garten des Klarissinnenklosters, Beginn des 18. Jahrhunderts, Autor: Anonymus In der Mitte ihrer Fläche wurde ein steinerner Wasserbecken untergebracht, zu der Wege führten, die den Garten in vier regelmäßige Felder teilten. Auf den Beeten wurden hier Heilpflanzen und Blumen zur Verzierung der Klosterkirche angebaut. Wenigstens in einem Rahmen ist eine Vorstellung über die Anordnung des Raumes des Paradiesgartens im Konvent der Beginen zu bekommen, wo die steinerne Zisterne bis jetzt erhalten blieb. Im Areal der Klöster befanden sich ein Friedhof und Nutzgärten, Blumengärten, Gemüsegärten und Obstgärten.

Im 15. Jahrhundert werden außer den Klostergärten in Archivquellen auch Gärten der Krumauer Bürger erwähnt. Die Bürgergärten, Wiesen und Felder, die sich auf der Fläche der Talaue der Vltava-Krümmungen befanden, wurden mit dem fortschreitenden Wachstum der Stadt allmählich bebaut. So war es auch im Falle der Gründung der Neustadt (Nové město - nach 1375), deren mittelalterliche Bebauung sich von der Hauptstraße Latrán schrittweise bis zu der heutigen Brauerei Eggenberg erweiterte.

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