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Burgen, Schlösser, Klöster und andere Sehenswürdigkeiten in der Region Český Krumlov

Karte der Kultur- und Historischen Denkmäler der Region Český Krumlov, Author Aleš Zelenka Die Region Český Krumlov ist außerordentlich an weltlichen und kirchlichen Denkmälern reich, welche die Aufmerksamkeit der Besucher von dieser Gegend anziehen. Es befindet sich hier eine ganze Reihe von Burgen, Schlössern, Klöstern und Kirchen, die über die reichliche Geschichte des Gebiets von Český Krumlov aussagen.

Die historische Gestaltung der Region wurde durch die Anwesenheit des bedeutenden adeligen Geschlechts der Rosenberger und durch die Wirkung des Zisterzienser- Klosters Vyšší Brod und des Klosters Zlatá Koruna beeinflusst, durch deren Vermittlung hierher die reife gotische Architektur durchgedrungen ist, die durch das Donaubauwesen beinflusst wurde. Man kann jedoch auch nicht die Bedeutung des niederen Adels unterlassen, die auf den Landfesten und Landburgen siedelten.

Im Zeitraum des Mittelalters nahm den vorigen Platz unter den weltlichen Bauten die Burgarchitektur ein. Die Burgen als adelige Residenzen, durch deren Besitz sich die Eigentümer über die unadeligen Bewohner abgehoben haben, erfüllten die Residenz-, Verwaltungs-und Verteidigungsfunktion. Die Burgen, gewöhnlich auf den strategischen Orten in der Gegend situiert (die Hügel, die Felsenvorsprünge, die Wasserflüsse), erhielten in der verschieden modifizierten Gestalt die Disposition, gebildet durch den Palast, den Turm und die Befestigung mit den Burgmauern und den Graben. Zu den bedeutendsten Vorbildern der Burgarchitektur gehört die Burg Rožmberk nad Vltavou und die Burg Dívčí Kámen, die im Besitz von den Rosenbergern waren.

Der niedere Adel hat sich kleinere Residenzen in der Gestalt der Festen und der kleinen Burgen gebaut, die, gleich wie die Burgen, die Residenz-, Verwaltungs- und Verteidigungsfunktion erfüllten. Von den Burgen unterschiedeten sich mit dem Umfang, mit der Bauart und dem Maß der Befestigung. Diese Objekte wurden meistens mit den Türmen, den Wällen und mit den Burgmauern ausgestattet, die in der Verbindung mit den Naturbedingungen der Befestigung (eine Bodenerhöhung, ein Sumpf, ein Wasserfluß) die Sicherheit ihren Bewöhnern gewähren sollten. Die Mehrheit der Feste befand sich direkt im Dorf, soweit sie außer dem Dorf situiert wurde, benutzt man manchmal die Bezeichnung die kleine Burg. Seit dem 15. Jahrhundert beginnen jedoch die Festen und die kleinen Burgen in dieser Region verlassen und niedergerissen zu werden, was mit der Absicht der Rosenberger zusammenhängt, die diese kleinen Residenzen aufkauften oder sonstwie erwarben und nachfolgend aus den strategischen Gründen niederrißen, damit sie nicht deren Gegnern dienen können, und den anliegenden Grundstückbesitz zu ihrer Herrrschaft zufügten. Ein ähnliches Schicksal hatte zum Beispiel die kleine Louzek, die Burg Velešín, die Burg und Kloster Kuklov, die kleine Burg Pořešín, die kleine Křemže und die Feste Benešov nad Černou.

Im Zusammenhang mit den Wirtschafts- und Verwaltungsänderungen seit dem Ende des 15. Jahrhunderts kommt es zur Entstehung von neuen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zentren der Herrschaft und die Bedeutung der Burgen und Festen nimmt langsam ab. Gleichzeitg kommt es jedoch auch im 16. Jahrhundert zu den Renaissance - Herrichtungen von einigen Festen, damit sie besser den wachsenden Ansprüchen zum Wohnen entsprechen. Bis heute wurde zum Beispiel der Renaissanceumbau der Feste Štěkře erhalten.

Ein weiterer Teil der Festen ging in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts unter, wo sie in Wirtschaftshöfe umgebaut wurden, was auch der Fall der Feste Chlum und der Feste Chlumeček war, oder sie wurden in eine Brauerei wie die Feste Tichá umgebaut, oder in ein Jägerhaus wie die Feste Kladenské Rovné. Infolge Verschuldung ihrer Besitzer gingen einige von ihnen aus dem adeligen Besitz in den Besitz der Stadt Český Krumlov über, wie die Feste Větřní, die Feste Pasovary und die Feste Slavkov Die Verteidigungsfunktion der Festen und der kleinen Burgen ging ganz unter, die Ausnahme war jedoch die kleine Burg "Vítkův hrádek", benutzt zur Verteidigung während des Dreßigjährigen Krieges. Einige Festen sind ohne Spur verschwunden und über ihre Existenz sind auch minimale Berichte erhalten, wie im Falle der Burg Sokolčí, der Feste Bělá und der Feste Michnice.

Im Zusammenhang mit der Änderung des Lebensstils des Adels kommt zu den barocken Umbauten der ehemaligen Renaissancefesten oder der Wirtschaftshöfe, die in die Gestalt der Landschlößchen hergerichtet wurden, die ihren adeligen Besitzern eine genügende Bequemlichkeit bei ihren gelegentlichen Aufenhalten gewährten. Einen ähnlichen Typ der Bauten stellte zum Beispiel das Schloß Červený Dvůr mit einem umfangreichen Park dar, das Schlößchen Omlenička oder der Hof Kvítkův Dvůr, der ein wirtschaftlicher Hof war, teilweise als ein Schlößchen hergerichtet. In der Rokokozeit wurden die Interieure von Červený Dvůr und Kvítkův Dvůr mit feinen Rokoko-Wandmalereien ausgemalt, die dem Gefühl der Intimität und des Privatlebens beitrugen.

Im Zeitraum des Barocks kam es zur Erneuerung, aber auch zum Aufbau von vielen kirchlichen Objekten, was durch die Änderung des geistlichen Klimas hervorgerufen wurde, das durch die intensive Zuneigung zur Religion charakterisiert wurde. Dank der außerordentlichen barocken Religiosität kam es zum Beispiel zur Gründung der Marien- Wallfahrtskirche Svatý Kámen, die an der Stelle der angeblichen Offenbarung der Heiligen Jungfrau entstand. Andere, ursprünglich gotische Objekte wurden im Barockstil umgebaut, was auch der Fall der bekannten Wallfahrtskirche Kájov ist, die genauso der Heiligen Jungfrau geweiht ist und von den religiösen Wallfahrern aus der breiten Umgebung besucht wird.

Zum Ende des 18. Jahrhunderts verschwand der intensive Bauverkehr, verbunden mit dem Aufbau oder den Herrichtungen von weltlichen oder kirchlichen Objekten. Die josephinischen Reformen und die angehende Säkularisation brachten auch die Aufhebung der Klöster und die Schließung der Wallfahrtskirchen, was der Fall des Klosters Zlatá Koruna und der Wallfahrtskirche Svatý Kámen war.

Von den interessanten Bauten des 19. Jahrhunderts kann man in der Region von Český Krumlov an das nicht fertig gebaute Ptačí hrádek (Vogeltempel) bei Český Krumlov erinnern, das ein monumentales Denkmal werden sollte, das an den Sieg des Karls von Schwarzenberg über Napoleon im Jahre 1813 in der Schlacht bei Leipzig erinnern sollte. Im Zusammenhang mit dem Romantismus, der ein höheres Interesse um die Vergangenheit ausrief, kam es auch zu den merkwürdigen Herrichtungen der Burg Rožmberk nad Vltavou im historisierten Stil. Gleichzeitig entstehen hier neue Wohngebäude, die der Ausdruck von erhöhenden Ansprüchen auf dem Wohnensniveau im 19. Jahrhundert waren.

Im Zusammenhang mit den umfangreichen gesellschaftlichen Änderungen und den Besitzänderungen nach dem Antritt des Komunismus im Jahre 1948 kam zur Enteignung der ganzen Reihe von Objekten, die ihre ursprünglichen Besitzer und auch ihre Funktion verloren. Die mehr bedeutenden wurden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, die kleineren Bauten wurden jedoch für die Bedürfnisse der Landwirtschaft, der Armee, des Gesundheitswesens und so ähnlich verwendet, was manchmal zu ihren Zerstörung führte. Eine Änderung kam erst nach dem Jahre 1989, als man eine stufenweise Erneuerung von diesen wertvollen Denkmälern in Angriff genommen hat.

Weitere Informationen:
Architektur in der Region Český Krumlov
Architektur in der Stadt Český Krumlov
Die Geschichte des Schlosses Český Krumlov
Mittelalterliche Kolonisation der Region Český Krumlov

(zp)