Geschichte der Malerei in der Stadt Český Krumlov

Ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der bildenden Kunst in Český Krumlov bildet die Entwicklung im Bereich der Malerei. Die Entwicklung der bildenden Kunst in dieser Stadt war eng mit der historischen Entwicklung von Český Krumlov verknüpft. Die erste Erwähnung über Český Krumlov stammt aus dem Jahre 1253 und bezieht sich auf die hiesige vom Krumauer Zweig der Witigonen gegründete Burg. Nachdem sie ausgestorben waren, ging der Besitz in die Hände der Herren von Rosenberg über, die unter dem böhmischen Adel einen der vordersten Plätze einnahmen. Die Rosenberger schufen schrittweise ein komplexes Dominium mit dem Zentrum in Český Krumlov, das ihre Residenzstadt war. Der Charakter des künstlerischen Schaffens wurde durch die Lage der Stadt beeinflußt, dank der österreichische und deutsche Anregungen eindringen konnten, aber vor allem durch die Anwesenheit eines bedeutenden adeligen Geschlechtes sowie auch durch das Wirken kirchlicher Institutionen, die in der mittelalterlichen Stadt unabkömmlich waren. In der Stadt befanden sich die Dekanatskirche St. Veit, das Minoriten- und Klarissinnenkloster ( Minoritenkloster in der Stadt Český Krumlov), ein Nonnenhaus und zwei Spitäler des hl. Jobst und der hl. Elisabeth, ferner natürlich die Krumauer Burg mit der St. Georgs-Kapelle. Diese Institutionen stellten die Hauptempfänger der Kunstwerke dar, die die Innenräume der Kirchen schmückten und die Gläubigen zu einer großen Frömmigkeit führen sollten.

Liber depictus, Český Krumlov, 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts, Salomon, König David und Betsabe

Aus der Zeit des 14. Jahrhunderts blieb in Český Krumlov kein Gemälde mit Ausnahme der Buchmalerei erhalten. Es handelt sich um den bekannten Bilderkodex Liber depictus Liber depictus, Český Krumlov, 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts, eine Apokalyptische Frau (Nationalbibliothek in Wien), den die Krumauer Minoriten besaßen. Die Handschrift, die um das Jahr 1350 entstand, hält biblische Szenen sowie Motive aus den Legenden über die Heiligen fest. Das Werk beeinflußte auch die Wandmalerei bedeutend, da für die böhmische gotische Malerei eine gegenseitige Wirkung von der Buch-, Wand- und Tafelmalerei charakteristisch war. Über das malerische Schaffen vor dem Jahre 1400 haben wir nicht viele Informationen, die über das Verhältnis zwischen den aus Prag importierten Werken und der hiesigen Produktion mehr aussagen würden. Die ersten Malerwerkstätten sind in dem Krumauer Milieu erst im 15. Jahrhundert bezeugt. Die Anforderungen an die Kunstwerke mußten in Hinsicht auf die zahlreichen politischen und auch kulturellen Beziehungen der Rosenberger zum Prager Königshof ziemlich anspruchsvoll sein.

Unter dem Einfluß der höfischen Frömmigkeit kam nach Český Krumlov eine große Beliebtheit des Marienkultes sowie der Verehrung der Landespatrone. Diese Tatsache erklärt, gemeinsam mit der Orientierung der Rosenberger auf den Prager Hof, auch die große Beliebtheit des Schönen Stils im Krumauer Milieu, die mit dem Fortbestehen dieser Traditionen in diesem Bereich weit in das 15. Jahrhundert reicht und dort ihren Höhepunkt findet. Für diesen künstlerischen Stil ist die Betonung der idealen Schönheit der Figur typisch, die vom irrealen Licht überflutet und in ein reich gefaltetes Gewand gekleidet ist. Der Schöne Stil, der sich vor allem auf die Abbildung der Jungfrau Maria bezog, entwickelte sich in Böhmen ungefähr seit dem Liber depictus, Český Krumlov, 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts, Der heilige Veit und Gaukler Ende der 80er Jahre des 14. Jahrhunderts und klang im ersten Viertel des folgenden Jahrhunderts ab. In der Krumauer Region bleibt die Malerei jedoch wesentlich länger unter diesem Einfluß, was mit der Entwicklung dieses Gebietes in der Zeit der Hussitenkriege zusammenhängt. Ulrich II. von Rosenberg stand an der Spitze des katholischen Adels und daher schloß er auf politischer und kultureller Ebene an die Traditionen des Prager Könighofes an. Český Krumlov wurde damals neben Plzeň (Pilsen) und teilweise auch České Budějovice (Budweis) statt Prag das Zentrum des Landes. In die Stadt kamen viele kirchliche Würdenträger, Adelige aber auch Künstler, die das geistige Profil der Stadt bedeutend beeinflußten. Gerade in dieser Zeit beginnen die ersten hiesigen Malerwerkstätten zu wirken. Die Nachfrage nach Kunstwerken wurde hier durch das Hussitentum nicht so gewaltig unterbrochen, wie es in anderen Gebieten der Fall war.

Kirche St. Veit in Český Krumlov, Wandgemälde mit der Gestalt der hl. Katharina, 1420 Noch vor dem Ausbruch der Hussitenkriege wurde am Anfang des 15. Jahrhunderts ein großartiger Umbau der Kirche St. Veit begonnen ( Kirche St. Veit in der Stadt Český Krumlov). In diesem Zusammenhang entstand wahrscheinlich das Wandgemälde in der kleinen Kapelle oberhalb des nördlichen Einganges in die Kirche. Ein hochqualitatives Wandgemälde, das die hl. Katharina darstellt, datiert in die Jahren 1410-1420. Das Werk ist wahrscheinlich mit den Gemälden im Augustiner Kloster in Třeboň verwandt, das von den Rosenbergern im vorhergehenden Jahrhundert gegründet worden war. Wahrscheinlich um das Jahr 1420 entstand das Tafelbild der Madonna mit Kind der Roudnicer Art, mit einem breiten Rahmen mit gemalten figuralen Motiven verziert, das für das Spital des hl. Jobst bestimmt war (Prag, Nationalgalerie). Ein weiteres malerisches Kunstwerk aus dieser Zeit ist auch das Tafelbild der 7 Schmerzen Mariens aus Křížová hora (Kreuzberg)(Wien, Kunsthistorisches Museum ), das ursprünglich für die Kirche St. Veit bestimmt war.

An der Neige der 20er Jahre des 15. Jahrhunderts treffen wir in Český Krumlov bereits die Werke einer wahrscheinlich hiesigen Malerwerkstätte an, deren Stil vom anonymen Meister des Altars in Zátoň bestimmt wurde. Sein Werk ist der Altar der Kirche des hl. Johannes des Täufers in Zátoň (Prag, Nationalgalerie). Die bemalten Tafeln beziehen sich mit ihrem Motiv auf die innere Ähnlichkeit der Leiden des hl. Johannes des Täufers und der Passion Christi. Dieser Künstler war keine erstrangige Persönlichkeit, aber er beeinflußte mit seinem Schaffen, das an die böhmische Tafelmalerei des ersten Viertels des 15. Jahrhunderts anschloß, die weitere Entwicklung der heimischen malerischen Produktion. Sein Einfluß kam teilweise auch in der Ausschmückung des Krumauer Hauses

Latrán Nr. 15, Erdgeschoss, gotische Malereien mit den Gestalten der Heiligen, Meister des Altars in Zátoň, 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts, Zustand vor der Rekonstruktion, foto:  Ladislav Pouzar Latrán Nr. 15 zur Geltung, in dessen Erdeschoß sich eine Hauskapelle befindet, die wahrscheinlich in den 30er Jahren des 15. Jahrhunderts mit den Wandgemälden der böhmischen Patrone geschmückt wurde, was wieder auf die Zuneigung zu den Ideen Karl IV. hinweist. In diesem Haus weilte anscheinend ein hoher kirchlicher Würdenträger, der Bechyněer Archidiakon Jan z Lopřetic, der also die Wandgemälde bestellt haben könnte. Das Schaffen des Meisters des Altars von Zátoň klang in den 40er Jahren des 15. Jahrhunderts in seinem Votivaltar in Přední Výtoň ab (Praha, Nationalgalerie), wo das Thema des hl. Johannes des Täufers auftaucht. Der Donator des Altars war wahrscheinlich Jan Rous z Čemin, der in den Diensten der Rosenberger wirkte. Mit dem Schaffen dieses Künstlers ist auch der Altar von Reininghaus lose verbunden (Prag, Nationalgalerie) - mit bemalten Tafeln, die die Kreuzigung und Heilige darstellen. Der Altar öffnete, trotz seiner minderen Qualität, den Weg zur weiteren Latrán Nr. 15, Erdgeschoss, gotische Malereien mit den Gestalten der Heiligen, Meister des Altars in Zátoň, 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts, Zustand vor der Rekonstruktion, Foto:  Ladislav Pouzar Entwicklung der Krumauer Malerei. Interessant ist auch sein Zusammenhang mit den Malereien im Gebetbuch von Johann von Rosenberg, das um das Jahr 1450 entstand und fünf ganzseitige Bilder enthält, nämlich die Kreuzigung, Christus im Grab, die heilige Dreifaltigkeit und Heilige. Die vorherigen Werke beeinflußten auch die Wandgemälde an der Nordwand des Schiffes der Kirche St. Veit, die in den 50er Jahren des 15. Jahrhunderts geschaffen wurden. Die Szene stellt die Kreuzigung mit der Jungfrau Maria, den hl. Johannes und Matthäus sowie mit zwei Donatoren dar, die hypothetisch Ulrich II. von Rosenberg mit Gemahlin sein könnten.

Karel Hrubeš, restaurierte gotische Fresken in der Kirche St. Veit in Český Krumlov

In den 50er Jahren des 15. Jahrhunderts fand wahrscheinlich das Schaffen einer weiteren Krumauer Werkstatt seinen Höhepunkt, und zwar des Meisters der Kreuztragung aus Vyšší Brod (Hohenfurt), der für das Kloster in Vyšší Brod den Altar mit den Motiven Marias und Christi schuf. Auch dieser Künstler hielt sich an die traditionelle Linie der Malerei des ersten Viertels des 15. Jahrhunderts, um österreichische Anregungen bereichert. An die fortgeschrittene Entstehungszeit erinnert jedoch der Schematismus sowie die Ausdrucklosigkeit. In diesem Zeitabschnitt entstanden auch zwei weitere Tafelbilder, die mit Český Krumlov verbunden sind. Es handelt sich um den Švamberger Besuch, anläßlich der Verlobung von Hynek von Švamberk (Schwanberg) mit Lidmila von Rosenberg gemalt und die Madonna aus dem Minoritenkloster (Prag, Nationalgalerie). Das Tafelgemälde der Minoriten-Madonna entstand wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Besuch des berühmten Ordenspredigers Jan Kapistrán im Jahre 1451. Das Tafelgemälde hält die Madonna in Roudnicer Art fest, mit einem bemalten Rahmen, der mit den Figuren der Ordensheiligen, Engel und Propheten verziert ist. Beide Bilder weisen auf den retrospektiven und konservativen Charakter des hiesigen künstlerischen Schaffens hin, das sich mit Vorliebe den Marienmotiven zuwendet und sich auf das Abbilden von idealisierten Figuren, die aus einem konkreten Milieu herausgerissen sind, konzentriert. Es ist interessant, daß die Krumauer Künstler die neuen inspirativen Anregungen aus dem unweiten Donauland nicht akzeptierten und die hier starken Traditionen des Schönen Stils nicht überschritten. Neue spätgotische Anregungen zeigten sich vor allem in der Architektur und in der Bildhauerei, während sich die Malerei immer nach der Tradition richtete. Das künstlerische Schaffen ist in dieser Zeit vor allem anonym. Nur aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts kennen wir die Namen zweier Krumauer Maler, die in der Stadt ein Bürgerhaus besaßen. Es handelte sich um die Maler Jindra und Vít.

Soukenická Nr. 35, Fassade, Fragmente einer Freske aus den 70er Jahren des 15. Jahrhunderts - der hl. Florian, ein Pferd in der Wiege und eine vermummte Gestalt

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstanden in Český Krumlov einige Wandgemälde, die noch immer im Geiste des alten Schaffens aufgefaßt wurden. Zwischen den Jahren 1460-1470 wurde in der Kirche St. Veit in der Nachbarschaft alter Gemälde eine Gruppe von Heiligen gemalt. Das Werk wurde anscheinend wieder von der damaligen Tafelmalerei beeinflußt. Mit Gemälden wurde auch das Gebäude der Prälatur neben der Kirche geschmückt, wo Gemäldereste entdeckt wurden, die den Gekreuzigten und Assumpta (Mariä Himmelfahrt) darstellen. Aus den 70er Jahren des 15. Jahrhunderts stammt auch ein motivmäßig einigermaßen unklares, in Fragmenten erhalten gebliebenes Wandgemälde auf der Fassade des Hauses Soukenická Nr. 35. In der unteren Partie sind der heilige Bischof sowie St. Florian zu sehen. Oberhalb von ihnen befinden sich ein Pferd in der Wiege und eine vermummte Figur. Das Gemälde hat wahrscheinlich einen politisch-kirchlichen Unterton. Nach dem Jahre 1470 sinkt die Bedeutung von Český Krumlov als künstlerisches Zentrum, wozu auch ein vorübergehender Rückzug der Rosenberger aus dem politischen und kulturellen Leben des Landes beigetragen hatte. Die Initiative im Bereich der Malerei und der Bildhauerei übernahm allmählich die königliche Stadt České Budějovice, wo es zu einer einmaligen Synthese der Traditionen des Schönen Stils und der spätgotischen Anregungen kam, die aus den österreichischen Ländern und aus Schwaben nach Südböhmen kamen.

Wandgemälde des Renaissancezimmers III. auf dem Schloss Český Krumlov

Während sich die gotische Malerei vorwiegend auf Werke mit sakraler Thematik konzentrierte, brachte die Renaissance eine Wende in Richtung weltliches Milieu. Die malerische Ausschmückung Schloss Nr. 59 - Neue Burggrafschaft, Detail des Eckteils konzentrierte sich im 16. Jahrhundert vor allem auf das Krumauer Schloß, das von einer mittelalterlichen Burg in einen bequemen und repräsentativen Renaissance-Sitz umgebaut wurde, sowie auf Bürgerhäuser. Der vorletzte Rosenberger Herrscher, Wilhelm von Rosenberg (1535-1592), begann unter der Führung italienischer Meister Mitte der 70er Jahre des 16. Jahrhunderts mit umfangreichen Umbauarbeiten im Renaissance-Stil in seinem gotischen Sitz, der seinen (Renaissanceumbauten des Schlosses Český Krumlov). Im Gegensatz zum vorherigen Zeitabschnitt inspirierte sich die Malerei vor allem am norditalienischen Schaffen, was mit der allgemeinen kulturellen Orientierung des böhmischen Adels zusammenhing, der auf seine Sitze direkt italienische oder unter italienischem Einfluß arbeitende Künstler einlud. In den Diensten der Rosenberger wirkten einige Maler, von denen die bekanntesten Gabriel de Blonde und Bartoloměj Beránek-Jelínek sind. Der Maler, einer nicht näher bekannten Abstammung, Gabriel de Blonde schuf in den 70er Jahren des 16. Jahrhunderts in den Rosenbergischen Räumen Wandgemälde mit mythologischer Thematik sowie Themen aus dem alten Testament, die die katholischen Positionen Wilhelms von Rosenberg und seine Sehnsucht zum Ausdruck brachte, einen Sohn-Erben zu bekommen und somit die Fortsetzung für sein Geschlecht zu sichern. Dieser Maler beteiligte sich auch an den Fassadengemälden der Burggrafschaft Freskoausschmückung des IV. Hofes des Schlosses Český Krumlov (16. Jahrhundert) (Schloß Nr. 59 - Neue Burggrafschaft), die im Jahre 1578 errichtet wurde. Die im Stil chiaroscuro durchgeführten Gemälde (Malerei in verschiedenen Tönen der grauen Farbe) halten architektonische, ornamentale und figurale Motive mit biblischer und mythologischer Thematik fest. Die Gemälde sind leider heute durch die Bemühung gezeichnet, sie im 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts zu restaurieren. Gabriel de Blonde beteiligte sich auch an der Ausschmückung des III. Schloßhofes im Jahre 1577 (Wandmalereien des III. Schloßhofes des Schlosses Český Krumlov). An den mit buntem Sgraffito bedeckten Wänden (geometrische oder andere in den feuchten Verputz gekratzte Motive) erblicken wir Gemälde mit architektonischen und figuralen Motiven, die sich besonders auf die Mythologie und die römische Geschichte beziehen. Die Ausschmückung des IV. Schloßhofes, der auch mit dem farbigen Sgrafitto bedeckt ist, inspirierte sich an den Metamorphosen Ovids, außer denen hier noch die Abbildungen der Sieben Tugenden sowie der Planeten vertreten sind. (Wandmalereien des IV. Hofes des Schlosses Český Krumlov).

Hier ist besonders eindeutig, wie sich die Thematik der Gemälde im Vergleich zur Gotik von den vorwiegend kirchlichen Motiven zu mythologischen und historischen, aus der Antike schöpfenden Motiven und zu Inspirationen aus dem Bereich der Astrologie und Alchimie entwickelte.

Český Krumlov, Schloss Nr. 59 - Kleine Burg, Detail der figuralen Ausschmückung der Fassade Ein weiteres Werk, diesmal von einem hiesigen im Dienste der Rosenberger wirkenden Maler namens Bartoloměj Beránek-Jelínek (wahrscheinlich 1565-1625) ist die etwas später entstandene malerische Ausschmückung der Kleinen Burg und des Schloßturmes aus den 90er Jahren des 16. Jahrhunderts, wo wieder architektonische und figurale Motive überwiegen. ( Schloß Nr. 59 - Kleine Burg, Schloß Nr. 59 - Schloßturm). Dieser Künstler, der auch im Schloß Bechyně wirkte, ließ sich in Český Krumlov nieder, wo er ein Haus besaß. Auf dem Krumauer Hof wirkte seit den 80er Jahren des 16. Jahrhunderts zum Beispiel auch der Maler Max Stolting, der sich mit dem Malen der Wappen, mit der Vergoldung und den Anstricharbeiten befaßte, ohne Ambitionen auf ein eigenes künstlerisches Schaffen zu haben. Es handelte sich eher um einen fähigen Handwerker, der die üblichen Malerarbeiten im Schloß besorgte. Für die Renaissance ist die Errichtung der repräsentativen Galerien der Adelsfamilien typisch. Eine ähnliche Poträt-Sammlung besaßen auch die Rosenberger, ihren wesentlichen Teil nahm jedoch Český Krumlov, Schloss Nr. 59 - Schlossturm, Detail der Malerei Polyxena von Rosenberg, geb. von Pernstein, die Witwe nach Wilhelm von Rosenberg, in ihren neuen Sitz in Roudnice nad Labem mit, wo die Bilder ein Bestandteil der berühmten Lobkowicer Sammlung wurden und heute im Schloß Nelahozeves untergebracht sind.

Das malerische Schaffen beschränkte sich nicht nur auf das Krumauer Schloß, sondern es entwickelte sich auch in der Stadt im Zusammenhang mit dem Umbau der Bürgerhäuser, die sich auf die Befriedigung höherer Wohnansprüche konzentrierten. Die Ausschmückung betraf sowohl die Fassaden als auch die Innenräume der bedeutenden Zimmer, die über die Position und das Vermögen ihrer Eigentümer Auskunft geben. Die Front der Häuser, aber auch beider Brauereien und des Jesuitenkollegs wurde mit verschiedenen Arten der Sgrafitto-Ausschmückung bedeckt, die im böhmischen Milieu sehr beliebt war. Ihr Ursprung ist in Norditalien zu suchen. Interessante Wandgemälde blieben zum Beispiel an dem bekannten Haus von Krčín, Kájovská Nr. 54, Malerausschmückung der Fassade, Detail Kájovská Nr. 54, Na Louži erhalten, das dem Rosenbergischen Regenten Jakub Krčín z Jelčan gehörte. An der Fassade des Hauses sehen wir illusionistische Gemälde mit ornamentalen, architektonischen und figuralen Motiven, die in horizontale Streifen und Rahmen gestaltet sind. Aus den gemalten Fenstern im oberen Teil der Front schauen Menschen in die Straße, aber zum Beispiel auch ein Affe. Das beliebte Motiv der Renaissancemalerei, die Zehn Veränderungen des menschlichen Alters, schmückt das Bürgerhaus Latrán Nr. 53. Einen Beleg für die reiche malerische Ausschmückung der Innenräume gibt es im Haus náměstí Svornosti Nr. 14, wo an den Wänden des Treppenhauses sowie in zwei repräsentativen Räumen im ersten Stock teilweise Gemälde erhalten blieben. Die Gestaltung der Bürgerhäuser wurde nicht nur stark durch die wirtschaftliche Prosperität beeinflußt, die die Stadt während der Zeit der Regierung der letzten Rosenberger erlebte, sondern vor allem durch die Anregungen, die in das städtische Milieu aus dem Krumauer Schloß durchdrangen. Im Bereich der Malerei überwogen in Český Krumlov italienische Inspirationsquellen, was mit der allgemeinen Kulturorientierung der damaligen Zeit zusammenhing. Die Künstler wurden entweder direkt aus dem Ausland berufen oder aber es wirkten hier auch hiesige Künstler, die zumindest die italienischen Einflüssen vermittelt bekommen haben.

Kájovská Nr. 54, Malerausschmückung der Fassade, Detail Latrán Nr.  53, ein historisches Foto

Im Laufe des 17. Jahrhunderts kam in das Milieu von Český Krumlov der Barock, der die Gestaltung sowie das Aussehen der Schloßresidenz und auch der ganzen Stadt beeinflußte. Nach einer zwanzigjährigen Periode der kaiserlichen Verwaltung der Krumauer Herrschaft, die Peter Wok von Rosenberg im Jahre 1602 an Kaiser Rudolf II. von Habsburg übergab, übernahm den Besitz das steirische Geschlecht der Eggenberger. Während der Zeit der Regierung des letzten Eggenbergers, Johann Christian I. (1641-1710) und seiner gebildeten Gemahlin Marie Ernestine von Eggenberg, geborene zu Schwarzenberg, die sich in Český Krumlov niederließen, wo sie einen prunkvollen Hof errichteten, kam es zu bedeutenden barocken Umbauten des Krumauer Schlosses aber auch der kirchlichen Bauten in der Stadt. (Barockumbauten des Schlosses Český Krumlov).

Český Krumlov, Kreuzabnahme, um das Jahr 1600, Sammlungsfonds des Bezirksheimatmuseums in Český Krumlov In den Diensten des Fürsten Johann Christian I. von Eggenberg wirkten einige Hofmaler, die sich auch an der Ausschmückung der Innenräume des Schlosses und der Kirchen in der Stadt und in der Umgebung beteiligten. Die meisten von ihnen kamen aus Österreich, ihr Schaffen überschritt jedoch nicht den damaligen Durchschnitt. Der bedeutendste von ihnen war Jindřich de Veerle, der aus Linz nach Český Krumlov kam. Sein Schaffen bestand nicht nur im Poträtieren des fürstlichen Ehepaares sowie von dessen Verwandten, sondern auch im Fertigen von gemalten Landkarten der Herrschaft und auch der Kulissen für das Schloßtheater, das im Zentrum des Interesses des Fürsten und seiner Gemahlin stand. Die ersten Theaterkulissen malte bereits etwas früher der Salzburger Maler Johann Martin Schaumberger, der im Jahre 1675 im sog. Goldenen Saal die Theaterszene erbaute, diese wurde jedoch später in das neue Gebäude hinter dem Burggraben übertragen. Die Kulissen stellten eine typische Ausstattung des barocken Theaters dar, wie z. B. Himmel, Hölle, Meer, felsige Landschaft und weitere. Wie es in der damaligen Zeit üblich war, führte Jindřich de Veerle im Schloß auch verschiedene Vergoldungs-, Anstrich- und Dekorateurarbeiten durch und dabei lehrte er auch begabte Schüler. Der Maler arbeitete auch für die Krumauer Jesuiten, Minoriten und Klarissinnen, für die er Altarbilder und Wandgemälde schuf. Für den Barock ist das Interesse am Glauben charakteristisch, was sich auch im malerischen Schaffen widerspiegelte.

Ein weiterer Maler in den Diensten der Eggenberger war Matěj Leutner aus Hall in Tirol, der Bilder mit mythologischen Themen malte. Zu seinen Werken gehören aber auch die Bilder St. Veit und Mariä Himmelfahrt, die für den frühbarocken Hauptaltar in der Kirche St. Veit geschaffen wurden. Relativ oft arbeiteten für die Schloßresidenz auch die Maler aus der Krumauer Familie Aneis, die sich allerdings außer dem Malen der Kulissen und Sonnenuhren eher auf die Vergoldungs- und Anstricharbeiten konzentrierten. Aneis stellten wieder eher fähige Handwerker als Künstler dar. In den Diensten der Eggenberger wirkten noch weitere Maler, während ihres meistens kurzen Aufenthaltes in Český Krumlov entstand jedoch kein bedeutenderes Werk.

Český Krumlov, Vyšehrad, Verwaltungsgebäude Ein reges künstlerisches Leben herrschte in Český Krumlov auch zur Zeit der Schwarzenberger, die nach dem Tode der Fürstin Marie Ernestine von Eggenberg (1719) den umfangreichen Besitz der Eggenberger geerbt haben. Die Schwarzenberger beschäftigten auch Hofmaler und pflegten die Bildergalerie, die Repräsentativzwecken gedient hat. Die bedeutendsten malerischen Denkmäler sind mit der Person des Fürsten Joseph Adam zu Schwarzenberg (1722-1782) verbunden, als in die Residenzstadt die Einflüsse des späten Wiener Barocks sowie des neu entstehenden Rokoko durchdringen. Der barocke Aristokrat Joseph Adam zu Schwarzenberg, der ein reges gesellschaftliches Leben führte, interessierte sich außerordentlich für Musik, Theater und Bauwesen. Er war es, der im Jahre 1748 den Bau des Maskensaales veranlaßte, welcher für gesellschaftliche Anlässe dienen sollte. Die Wände des Saales schmückte mit seinen illusionistischen Gemälden der sonst nicht näher bekannte, aus Wien berufene Maler, Schloss Český Krumlov, Pantalon, Detail von der Malerei des Maskensaales Josef Lederer aus. Die Anfänge dieser Art von Gemälden sind in den italienischen Wandgemälden des 17. Jahrhunderts zu suchen, für die es typisch war, die Fläche des Gewölbes bis in den imaginären Raum der Himmelssphären zu öffnen. Die Gemälde im Maskensaal ersetzten völlig die architektonische Ausschmückung des Raumes. Die Wände öffnen sich dank den illusionistischen Gemälden in die freie Landschaft und in die Logen und Galerien, die von einer aristokratischen Karnevalsgesellschaft gefüllt sind. Unter den Teilnehmern an dem fiktiven Ball sind Adelige als Türke, Chinese, Jäger, Soldat, Gärtnerin sowie eine ganze Reihe weiterer Figuren aus der iteliaenischen Komödie dell`arte zu finden. Auch eine Schar Neugieriger, die die sich unterhaltende aristokratische Gesellschaft beobachten, fehlt nicht. Die Illusion der Gemälde verstärken auch einige Details, wie z. B. gemalte abgelegte Musikinstrumente und Kostüme oder aber auch die sich aus den gemalten Logen usw. hinausbeugenden Personen. Die Ausschmückung des Maskensaales ist im böhmischen Milieu bezüglich ihrer Qualität und auch des Motivs außerordentlich.

Maskensaal des Schlosses Český Krumlov, Foto: Libor Sváček

Einen außerordentlichen Raum für das gesellschaftliche Leben stellte auch der Schloßgarten dar, wo verschiedene Feste stattgefunden haben. Im Zusammenhang mit den Änderungen des Schloßgartens, der einen unentbehrlichen Teil einer aristokratischen Residenz bildete, kam es in den Jahren 1755 - 1757 auch zum Umbau des sich dort befindenden Lustschlosses Bellarie. Die Innenräume dieses luftigen Gartenbaus schmückte mit feinen Rokokogemälden der Maler František Jakub Prokyš (1713-1791) aus, der in den Diensten der Schwarzenberger gewirkt hat. In seinem Schaffen, das sich nicht nur auf die Residenzstadt beschränkte, sondern auch in der Umgebung von Český Krumlov anzutreffen ist, überwiegen die Einflüsse des süddeutschen Rokoko und indirekt auch der galanten französichen Malerei. Das Deckengemälde im oberen Saal der Bellarie stellt den blauen Himmel dar, wo unter den fliegenden Vöglein eine Amorgruppe mit einem Blumenkranz schwebt. Die Wände des Saales schmücken Vasen, Blumengirlanden (ein dekorativer Streifen aus Blumen oder Obst) sowie auch gemalte die Stukkatur nachahmende Ornamente. Im nächsten Raum bildete der Maler die Allegorie der Sieben freien Künste ab, die von Rokoko-Paaren, die sich mit Musik, Geometrie usw. beschäftigen, dargestellt werden. František Jakub Prokyš schmückte auch das Gartenhaus aus, auf dessen Gewölbe er die Allegorie der Vier Jahreszeiten gemalt hat, die als Paare von Jungen dargestellt sind, welche in den Händen die für die entsprechende Jahreszeit charakteristischen Attribute (typischer Gegenstand) halten.

.. František Jakub Prokyš - Freskenausschmückung des Musikpavillons im Garten des Schlosses Český Krumlov

Zum Höhepunkt der baulichen Bemühungen des Fürsten Joseph Adam zu Schwarzenberg und seiner Vorliebe für Theater wurde der umfangreiche Umbau des Schloßtheaters, der im Jahre 1766 beendet wurde (Schloßtheater in Český Krumlov). Den Innenraum des Theaters schmückten mit ihren Wandgemälden die Wiener Maler Hans Wetschl und Leo Märkl aus, die auch die Theaterdekorationen gefertigt haben und sich an der malerischen Gestaltung des Goldenen Saals des Schlosses beteiligten. Beide Künstler arbeiteten unter dem direkten Einfluß des bedeutendsten und begehrtesten Theaterszenographen seiner Zeit, nämlich Giuseppe Galli-Bibiena. An den Wänden des Zuschauerraumes bildeten sie Blumen- und Musikstillleben in gemalten Rahmen ab, die die Stukkatur und architektonische Elemente nachgeahmt haben. Das Deckengemälde hält den Sieg der Musen über die Unwissenheit fest. Die Bühnengemälde gehen in die Ausschmückung des Proszeniums über, damit ein vereinter illusionistischer Raum geschaffen ist, in dem der Zuschauerraum und die Bühne verschmelzen und somit den Eindruck des Zuschauers aus der Theatervorstellung verstärkt wird. Die Maler Jan Wetschl und Leo Märkl schufen ebenfalls den Theatervorhang mit der Darstellung der Verherrlichung der Sieben freien Künste und zu ihren Werken gehören auch die Theatermethamorphosen, die z. B. ein Militärlager, einen Hafen, einen Wald, ein bürgerliches Zimmer, ein Kabinett usw. festhalten. Das Krumauer Schloßtheater ist neben dem schwedischen Drottningholm ein europäisches Unikat in Punkto Qualität und Erhaltung.

.. ..

Im 18. Jahrhundert konzentrierte sich das malerische Schaffen im städtischen Milieu auf kirchliche Institutionen, aber auch auf den Frontseiten der bürgerlichen Häuser, die im Barockstil umgebaut wurden, kam es zur Geltung. In Stukkaturrahmen entstanden auf den Frontseiten der Häuser zahlreiche Bilder der Jungfrau Maria oder der Heiligen, die in der Stadt beliebt waren und die ein Ausdruck der barocken Frömmigkeit waren. In dem Jahre 1769 kam es zu Umbauten im Gebäude der Prälatur ( Horní Nr. 155), bei denen der Schwarzenbergische Maler František Jakub Prokyš den Hauptsaal mit feinen Rokokogemälden verziert hat. Der Künstler schmückte im Jahre 1777 auch die Kapelle Vzkříšení (Auferstehung) in der nahen Kirche St. Veit. Die Wandgemälde in der Kapelle stellen die Altararchitektur dar. Etwas später, im Jahre 1781, entstand auch das Deckengemälde auf der Südseite des Presbyteriums, das eine Szene aus der Legende des hl. Veit festhält, welches von einem weiteren Rokoko-Maler Namens V. Tschopper geschaffen wurde. Ein Werk dieses Künstlers war auch die malerische Ausschmückung der Kapelle des hl. Wolfgang im Minoritenkloster, die motivmäßig aus der Legende des Heiligen schöpfte. Mit diesen späten Werken schloß sich das malerische Barock- und Rokoko-Schaffen in Český Krumlov, das besonders mit dem Milieu der Krumauer Schloßresidenz während der Herrschaft des Fürsten Joseph Adam zu Schwarzenberg verbunden war, und das seinen Höhepunkt in der Ausschmückung des Maskensaales sowie des barocken Schloßtheaters erreichte. Im folgenden 19. Jahrhundert orientierte sich die Aufmerksamkeit der Schwarzenberger vor allem auf das Schloß Hluboká nad Vltavou, wohin die fürstliche Familie übersiedelte und die künstlerischen Aktivitäten in Český Krumlov, einschließlich der Malerei, verloren an Intensität und lösten sich allmählich auf. In dieser Zeit widmeten die Schwarzenberger ihre Aufmerksamkeit eher den ökonomischen Aktivitäten und ihre künstlerischen Interessen traten somit in den Hintergrund.

Prokyš-Saal in der Horní Nr. 155, Gesamtansicht Prokyš-Saal in der Horní Nr. 155, Detail

Im 19. Jahrhundert wirkten in Český Krumlov im Dienste der Schwarzenberger noch zwei wichtigere Maler: Ferdinand Runk und Charles Louis Philippot. Der Landschaftsmaler Ferdinand Runk (1764-1834) war ein Schüler der Wiener Akademie. Als Hofmaler befaßte er sich vor allem mit dem Malen von Aquarellzyklen, die verschiedene Orte der Schwarzenbergischen Herrschaften festhielten, zu denen auch Český Krumlov gehörte. Ferdinand Runk wirkte auch als Lehrer der begabten Fürstin Pauline zu Schwarzenberg, die sich unter seiner Führung dem Malen von Veduten (Blick in die Landschaft) widmete. Der nächste Hofmaler Schwarzenberger Porträtgalerie auf dem Schloss in Český Krumlov Charles Louis Philippot (1839-1859) war französicher Abstammung, wirkte einige Zeit in Linz, und von dort berief ihn Fürst Johann Adolf zu Schwarzenberg in seine Dienste. Der Maler befaßte sich während seines langfristigen Aufenthaltes in Český Krumlov mit seinem ursprünglichen Schaffen, weiters mit dem Kopieren und Restaurieren alter Bilder. In seine Kompetenzen gehörte auch die Pflege der Schloßgemäldegalerie, wo sich außer den ursprünglichen Werken vor allem Kopien niederländischer sowie auch anderer Maler aus dem 17. - 19. Jahrhundert befanden. In seinem Atelier entstand eine ganze Reihe von Porträts der einzelnen Schwarzenberger, aber auch der Krumauer Bürger, die die Dienste des begehrten Hofmalers suchten. Das 19. Jahrhundert stellt im Zusammenhang mit dem wachsenden Einfluß der Bürger die goldene Zeit des bürgerlichen Porträts dar, das nach dem aristokratischen Vorbild zur Repräsentation der Familie dient. Außer den Porträts widmete sich Charles Louis Philippot auch dem Malen von Altarbildern, die zum Beispiel die Schloßkapelle (das Marienbild auf dem Hauptaltar), die Kirche St. Veit (zum Beispiel das Bild des hl. Johann Nepomuk in der gleichnamigen Kapelle) sowie auch zahlreiche Kirchen in der Krumauer Region schmücken. Nach der Mitte des 19. Jahrhunderts entstand in Český Krumlov kein bedeutenderes malerisches Werk mehr. Neue Bilder, gewöhnlich durchschnittlicher Qualität oder vorgemalt, bestellten vor allem kirchliche Institutionen, wie zum Beispiel die Kirche St. Veit oder das Minoritenkloster. Das anregungsvolle Zusammenleben des malerischen Schaffens auf dem Schloß und in der Stadt gelangte im Laufe des 19. Jahrhunderts schnell zu seinem Ende.

Charles Louis Philippot, Porträt einer unbekannten Frau, Sammlungsfonds des Bezirksheimatmuseums Český Krumlov Den Charakter des künstlerischen Schaffens in Český Krumlov einschließlich der Malerei beeinflußte die Tatsache, daß es sich um eine Residenzstadt handelte, wo nur mit einigen wenigen Lücken bedeutende adelige Geschlechter ihren Sitz hatten, nämlich die Geschlechter der Rosenberger, Eggenberger und Schwarzenberger. Gerade aus dem Milieu der Residenz kamen kulturelle Anregungen, oft von ausländlichen Inspirationen beeinflußt (österreichische, deutsche, italienische), in die anliegende Stadt. Dies geschah dank den Künstlern, die sowohl für den Hof als auch für die Stadt gearbeitet haben und somit die Qualität des hiesigen Schaffens beeinflußten. Zu einer Änderung kam es erst im Zusammenhang mit dem Umzug der Schwarzenberger nach Hluboká nad Vltavou, wodurch die jahrhundertelange Kontinuität der Residenzstadt unterbrochen wurde.

(zp)

Ferdinand Runk - Ansicht des Schlosses Český Krumlov (1824)

Weitere Informationen: