Geschichte der Papierfabrik in Loučovice
"Vltavský mlýn" (Moldau-Mühle) Brüder Porák, die Papier- und Pappenfabrik in Loučovice
Unter der finanziellen
Unterstützung seiner Mutter Anna Poráková - Faltisová ließ Arnošt
Porák aus Trutnov in den Jahren 1884 - 85 durch Ing. František
Karel aus Vyšší Brod die Pläne ausarbeiten und später ist er zum
Bau einer neuen Zellstoffabrik in Loučovice beigetretten.
Gleichzeitig ließ er auch neun Wohnhäuser aufbauen, denn hier
wohnten ursprünglich nur ein paar Holzhauer, und hat die Lieferung
von neuen Maschinen bestellt. So konnte er im Jahre 1886 den
Betrieb in der Fabrik eröffnen, wo drei Kochkessel zur Herstellung
des trockenen Sulfitzellstoffes aufgestellt wurden. Im Jahre 1888
reichte die Herstellung für die Nachfrage nicht mehr und es wurden
zwei weitere Kochkessel aufgebaut, der Kesselraum und weitere Teile
der Fabrik wurden erweitert. Die erste Papiermaschine wurde im
Jahre 1895 aufgebaut und in den folgenden Jahren wurden zwei
weitere Maschinen einschließlich der Hilfsmaschinen aufgebaut. In
der Gemeinde wurden fünf weitere Wohnhäuser und eine zweiklassige
Schule gebaut. Die vierte Papiermaschine wurde im Jahre 1900
angeschafft und es wurde gleichzeitig in dieser Zeit über die
Gründung einer anderen Fabrik im nahen Dorf Svatý Prokop
entschieden, die im Mai 1903 in Betrieb gesetzt wurde. Hier wurden
ein Kraftwerk, eine Holzschleiferei und die Einrichtung für die
Herstellung von der Pappe, einschließlich einer Kartonmaschine mit
dem kreisförmigen Sieb, die die erste dieser Art in Böhmen war,
einschließlich der selbstabnehmenden Papiermaschine errichtet. In
dieser Zeit war der Transport ein dringendes Problem, da der
Transport bis jetzt mit den bespannten Wagen auf der unzureichenden
Straße zum 20 km enfernten Bahnhof Cártle (heute Rybník) besorgt
wurde. Der Besitzer der Fabrik hat sich deshalb um die Errichtung
einer Eisenbahnverbindung bemüht. Das ist ihm in der Zusammenarbeit
mit dem Abt des Klosters von Vyšší Brod Bruno Pammer gelungen. Im
Jahre 1909 wurde der Bau begonnen und am 17. Dezember 1911 wurde
der Betrieb auf der zweitältesten elektrifizierten Eisenbahn in
Böhmen Cártle (Rybník) - Vyšší Brod - Lipenský Zdvih (Lipno nad
Vltavou) festlich eröffnet (Elektrische
Bahn Rybník - Lipno). In demselben Jahr (1911) wurde im Januar
die Privatfirma in die Aktiengesellschaft umgewandelt und man hat
mit dem Bau des Betriebskraftwerks in Lipno und des Sägewerks
begonnen. Zwei Jahre später wurde die innere Einrichtung der Fabrik
modernisiert und die Anzahl der Papiermaschinen auf sechs
erhöht.
Das ungewöhnlich starke Hochwasser im Jahre 1920, das die Brücken, die Wasserwehre und die Fabrikobjekte vernichtet hat, und der starke Brand, der im nächsten Jahr den Maschinenraum der Fabrik vernichtet hat, haben die günstige Entwicklung des Betriebs ein bißchen gebremst. Es kam in dieser Zeit zur Renovierung und Modernisierung des Betriebs, dessen Leitung nach dem Tod des Gründers Arnošt Porák sein Sohn Eugen Porák übernommen hat. In den Jahren 1929 und 1930 wurden statt den veralteten Maschinen zwei neue Papiermaschinen angeschafft und die Papierfabrik "Vltavský mlýn" bestand nun aus vier Kochkesseln für den Sulfitzellstoff, der Holzschleiferei und fünf Papiermaschinen. Die Dampfsäge, die zum Betrieb gehörte, wurde ebenfalls vergrößert und hat zwei Rahmensägen mit den passenden holzbearbeitenden Maschinen erhalten. Die Betriebskraftwerke in Lipno, in Svatý Prokop und in Loučovice lieferten mittels zehn Turbinen mit die Leistung von 3.650 kW und diese Leistung wurde mit den Gegendruckdampfturbinen mit der Leistung von 2.300 kW verstärkt. Die wirtschaftliche Krise hat die Investitionen für eine Zeit aufgehalten, und erst im Jahre 1939 wurde eine neue moderne Maschine für die stärkeren Spinnpapiere und Verpackungspapiere aufgebaut, die wesentlich die Produktion erhöht hat. Gleichzeitig kamm es zur Umwandlung der Aktiengesellschaft in die Kommanditgesellschaft. Im Jahre 1945 wurde der ganze Betrieb nach dem Erlaß des Präsidenten Beneš konfisziert und es wurde eine nationale Verwaltung auf ihn verhängt.
(ja)