Musik im Kloster Vyšší Brod

Antifonar aus dem Ende des 15. Jahrhunderts, Notentext eines lateinischen Liedes Das Zisterzienser kloster in Vyšší Brod blieb wie durch ein Wunder von historischen Katastrophen verschont, denen die meisten der anderen Klöster in den böhmischen Ländern nicht entgangen sind. In seiner Bibliothek konnte so eine ganze Reihe einmaliger Musikquellen erhalten bleiben. Zum Beispiel das Manuskript Nr. 42, das im Kloster im Jahre 1410 vom Bruder Přibík geschrieben wurde, beinhaltet eine beachtenswerte inländische Schöpfung von der Wende des 14. zum 15. Jahrhundert einschließlich lateinischer und tschechischer geistlicher Lyrik (Jezu Kriste ščedrý kněže, Otep myrrhy, Doroto panno čistá) und mehrstimmiger Lieder. In diesem Bereich ist es überhaupt die älteste existierende Quelle. Nach der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstand ein deutsches Liederbuch - das sogenannte "Hohenfurter Liederbuch". Es beinhaltet 79 geistliche Lieder, für private Religiosität bestimmt. Manche Lieder werden als bußfertig bezeichnet, der Autor berichtet über sich, daß er 30 Jahre als großer Sünder, irdischen Freuden ergeben, gelebt hat, sich dann aber wendete, und seine Lieder sollen auch anderen behilflich sein, um sich zu bessern.

(mho)

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Geschichte der Musik in der Region Český Krumlov