Das Elektrizitätswerk in Vyšší Brod

Das Wasserwerk der Firma Ignác Spiro & Söhne bei Vyšší Brod

Bau des Elektrizitätswerks in Vyšší Brod, ein historisches Foto Die ersten erhaltenen Erwähnungen, die auf die Absicht verweisen, ein Wasserkraftwerk unter der Teufelswand bei Vyšší Brod aufzubauen, stammen aus den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts. Im Jahre 1894 kauften die Firma Ignác Spiro & Söhne - die Fabrik für das Maschinenpapier in Český Krumlov- Pečky, der Kaiserrat Robert Eisner aus Wien und die Firma Ganz & Comp. Budapest - die Maschinenfabrik in Leobersdorf, den sogenannten Steindlhammer unter der Teufelswand. Dadurch erwarben sie auch das Wasserrecht auf dem Fluß Vltava von Loučovice bis zu Vyšší Brod. In dieselbe Zeit sind auch die ersten Pläne auf die Unterbringung des Kraftwerks datiert, ausgearbeitet von Ing. František Karel aus Vyšší Brod. Hier wird schon ganz klar die Idee der Ableitung des Wassers aus dem Fluß Vltava unterhalb Loučovice in einen mild abfallenden Kanal angedeutet, der zu der Landzunge von der Teufelswand führt und von da durch eine Druckleitung in den eigenen Maschinenraum des Kraftwerks, das auf dem Vltava-Ufer steht. Darum wird für den geistigen Vater dieses Baus gerade Ing. F. Karel gehalten, obwohl das Schlußprojekt von dem Projektionsbüro Ganz & Comp. ausgearbeitet wurde. Aufgrund dieser ersten Studien wurde, durch die Einreichung aus November 1984, die Verhandlung um die Vergabe der Konzession zum Bau und zum Betrieb des beabsichtigten Kraftwerks eröffnet. Nach der unbestätigten Information begann man mit dem Aushub des Zuleitungskanals im Jahre 1896, der Bau ist jedoch im schweren, steinernen Terrain langsam fortgeschritten. Die wasserrechtliche Genehmigung des Wasserwerks wurde durch den Erlaß der Kaiserlichen und Königlichen Statthalterei in Böhmen in Prag vom 9. März 1898 angenommen. Die Projektdokumentation wurde stufenweise in kleineren Teilen geändert und ergänzt. Eine der letzten gründlichen Veränderungen stammt aus dem Jahre 1902, wo man entschieden hat, daß man statt den konzessionierten acht Girardot-Turbinen nur vier damals neue Francis-Turbinen verwendet, die eine höhere Wirksamkeit haben.

Bau des Elektrizitätswerks in Vyšší Brod, ein historisches Foto

Das Kraftwerk wurde bis zum Ende des Jahres 1902 aufgebaut und im Jahre 1903 in Betrieb gesetzt. Die Schlußkollaudierung verlief am 16. Oktober 1903. Der bauliche Teil des Kraftwerks einschließlich des Zuleitungskanals und des Wasserwehres hat die Firma Diss & Comp. - die Gesellschaft für die Betonbauten in Wien gefertigt. Das ganze Wasserwerk wurde in der Zeit der Eröffnung aus folgenden Teilen zusammengesetzt :

  1. das Wasserwehr unter Loučovice - mit einer 32 m langen festen Krone mit dem Fischdurchlaß und dem daran angebundenen, 5 m langen Balkengrunddurchlaß. Der Einlauf in den Kanal war 20,6 m lang und wurde mit groben Schutzrechen (z. B. gegen die fließenden Äste oder andere Gegenstände) geschützt. Die Schwelle des Einlaufs wurde gegen den Boden erhöht (1,02 m unter der Wasserwehrkrone), was die Einleitung von Anschwemmungen in den Kanal vorbeugte (Sand, Steine usw.). Der Raum vor der Schwelle, wo es zu deren Auffangen kam, wurde regelmäßig mittels des Schotterauslasses gereinigt. Die Dienststelle des Aufsehers wurde bei der rechten Seite des Wasserwehrs aufgebaut.


    Bau des Elektrizitätswerks in Vyšší Brod, ein historisches Foto
  2. der Zuleitungskanal - geöffnet, mit Stein ausgemauert, mit einer Länge von 1.650 m, Breite von 5,7 m, Tiefe von 3,2 m und dem Gefälle von 0,1 Prozent. Der Kanal wurde beim Einlauf mit einer Absperrschleuse und nicht weit von seiner Beendigung mit einem blinden Sicherheitsverschluß versehen, dessen 3 m breites Bett direkt in den Fluß Vltava mündete.


  3. der Wassersicherheitsverschluß - eine geräumige Kammer, wo der Kanal endete und die Rohrleitung begann, die in den Maschinenraum des Kraftwerks führte. Er wurde mit feinen Schutzrechen (die haben das Holz, das Laub, den kleinen fliessenden Abfall aus der Papierfabrik von Porák aufgefangen) und einer fallenden Schleusse versehen, die eine schnelle Sperrung der Wasserzuleitung in die Druckleitung ermöglichte. Baulich wurde der Wassersicherheitsverschluß an den Anschluß von zwei Druckleitungen vorbereitet. Gleichzeitig wurde er mit einem Schottergrundablaß versehen, der in eine offene Scheitholzrinne mündete. Der Ablaß diente zur Reinigung des Raumes vor den Einflüssen in die Druckleitung von den anallenden Anschwemmungen. Über dem Wassersicherheitsverschluß wurde ein Häuschen aufgebaut, in dem die Betätigungseinrichtung für die Schleussen und die Dienststelle des Aufsehers untergebracht wurden.


  4. die Einheitsdruckleitung - aus Stahl, genietet, mit einer Länge von 560 m, mit einem Durchmesser von 1.800 mm und einer Wanddicke von 8 bis 16 mm, die eine Versorgung von bis zu 7,5 m3 Wasser pro Sekunde ermöglicht. Ihren größten Teil (vom Wassersicherheitsverschluß bis zum Betonankerblock beim Maschinenraum des Kraftwerks) hat die Firma Škoda - Kesselfabrik Plzeň geliefert und in Betrieb gesetzt. Den restlichen Teil der Leitung, der sich direkt unter der Kammer der Schieberverschlüsse befindet, lieferte einschließlich der Schieberverschlüsse und der automatischen Auslaßeinrichtung die Firma Ganz & Comp. - die Maschinenfabrik in Leobersdorf.


    Bau des Elektrizitätswerks in Vyšší Brod, ein historisches Foto


  5. das Gebäude des Maschinenraums - die Abmessungen der Halle sind 49 x 12,3 m, die Höhe 9 m und die Wanddicke 80 cm. Aus der nördlichen Seite ist zu ihr eine Kammer der Schieberverschlüsse angelegt und aus der südlichen Seite der Schaltraum. In der Halle konnte man im westlichen und mittleren Teil vier Maschinensätze unterbringen, der östliche Teil wurde durch Querwände auf das Büro, die Werkstätte und das Lager aufgeteilt. Das Kraftwerk wurde mittels Telefon mit den Dienststellen auf dem Wassersicherheitsverschluß und auf dem Wasserwehr verbunden und weiterhin auch mit der Papierfabrik in Větřní.


  6. die Maschineneinrichtung - drei Hydroaggregate der Firma Ganz & Comp. Budapest - Leobersdorf. Jedes Aggregat wurde aus der Francis-Turbine mit der waagerechten Welle und Leistung von 2.500 HP beim reinen Gefälle von 94,6 m, mit 420 Umdrehungen pro Minute und mit der Schluckfähigkeit von 2,9 m3 Wasser pro Sekunde zusammengesetzt, die dauerhaft mit einem Generator, mit der Leistung von 1.700 kW, der den Dreiphasenwechselstrom mit der Spannung von 15.000 V und mit einer Frequenz von 42 Hz herstellt, verbunden wurde.


  7. die Fernleitung - Dreileiter aus Kupferleitern mit dem Querschnitt von 50 mm2, 25 km lang, mit der Übertragungsspannung von 15.000 V, überträgt die Leistung des Kraftwerks ohne Transformation in das eigene Werk in der Pečkův Mühle (Větřní).

Außer der schon erwähnten Papierfabrik wurde mittels des Kraftwerks der Strom auch in die Städte Vyšší Brod und Český Krumlov und auch in weitere Städtchen und Gemeinde in der Umgebung geliefert. Gleichzeitig ist es gelungen, zum erstenmal das Flößen des Scheitholzes, um den unflößbaren Abschnitt des Flusses Vltava herum, unter der Teufelswand zu ermöglichen. Das Scheitholz wurde durch den geöffneten Zuleitungskanal bis zum Wassersicherheitsverschluß geflößt, wo es sich bei der 1,5 m langen Kante des Wasserüberlaufs gehäuft hat. Mittels einer Zuflußwelle wurde über sie das Scheitholz in die Scheitrinne überworfen, die parallel mit der Druckleitung führte und im unteren Abfallkanal endete, der in den Fluß Vltava mündete.

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Im Jahre 1911 wurde die Maschineneinrichtung der Hydrozentrale um das vierte Hydroaggregat ergänzt, das von der Firma Voith - Sankt Pölten geliefert wurde. Der wurde wieder von der Francis - Turbine mit der waagerechten Welle angetrieben, jedoch schon mit der Leistung von 4.000 HP bei 420 Umdrehungen pro Minute und der Schluckfähigkeit von 4,2 m3 pro Sekunde, die dauerhaft mit dem Generator mit der Leistung von 2.700 kW verbunden wurde, der den Dreiphasenwechselstrom mit der Spannung von 15.500 V und mit einer Frequenz von 42 Hz hergestellt hat. Im Schaltraum, der erweitert wurde, wurden zwei Autotransformatoren untergebracht und die Übertragungsspannung der Fernleitung wurde auf 22.500 V erhöht.

Die großen Wasserdurchgänge aus dem Zuleitungskanal haben ungefähr in den Jahren 1916 - 1919 seine Reparatur gefordert, die durch die Firma Pittel & Brausewetter aus Prag durchgeführt wurde. Da es nicht möglich war, das Kraftwerk für lange Zeit abzustellen, wurde das Wasser um den 180,8 m langen rekonstruierten Platz herum durch einen provisorischen hölzernen, 91 m langen Kanal überführt, der einmal verlegt wurde. In der Nähe des blinden Auslasses wurden beim Kanal verstärkte Stützpfeiler eingerichtet.

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Die zwanziger Jahre brachten eine große Welle der Erweiterung und des Umbaus der Hydrozentrale und deren Bestandteile. In den Jahren 1924 - 1925 wurde vor dem Wassersicherheitsverschluß auf der Teufelswand durch die Firma Wayss & Freytag A.G. und Meinong G.m.b.H aus Brünn ein Absetz- und Ausgleichbecken aufgebaut. Im Jahre 1926 wurde von Vítkovické železárny in Ostrava - Vítkovice die zweite Druckleitung mit der Länge von 640 m geliefert. Sie war ebenso aus Stahl, genietet, mit dem Durchmesser von 2.000 mm und mit der Dicke der Wände von 8 bis 18 mm. Die Bemühung, das Wasser von der Vltava wirtschaftlich zu benutzen, führte zu der Besetzung der festen Krone des Wasserwehrs unter Loučovice mit einem einfachen Aufsatz. Wahrscheinlich in derselben Zeit wurde ein Betonhäuschen auf dem Pfeiler zwischen dem Grundablaß und dem Schotterablaß hinzugebaut. Wann es passierte, ist nicht bekannt, dieser Aufsatz samt dem Häuschen sind aber auf den Fotografien aus dem Jahre 1926 aufgenommen. Da diese Weise nicht genügend war, kommt es in den Jahren 1928 - 1929 zum Bau eines neuen Stahlbetonwehrs und eines darauf anknüpfenden zweiten Zuleitungskanals. Das Projekt wurde durch das Technische Projektions- und Baubüro von Ing. J. Pfletschinger & Komp. aus Wien und Graz ausgearbeitet und der Bau wurde durch die Firma Wayss & Freytag A. G. und Meinong G.m.b.H. aus Brünn, später Teplice-Šanov, durchgeführt. Das Wasserwehr hatte eine bewegliche Krone, geteilt in zwei Felder mit einer Länge von 14,6 m, und einen blinden Grundablaß mit einer Breite von 3 m. Das Hochheben und Kippen der Krone wurde nach dem System Huber-Lutz durchgeführt, das nur auf dem Prinzip des Auslassens des Wassers unter die Wehrklappen arbeitete und mit Hilfe des Wasserdrucks deren Hochhebung ermöglichte. Der Einfluß in die beiden Kanäle wurde mit groben Schutzrechen mit dem doppelten Boden geschützt. Der untere Raum diente zum Auffangen der Anschwemmungen (Sand, Steinchen usw.) und wurde regelmäßig durch den Schotterauslaß gereinigt. Das alte Wasserwehr, das um einige zehn Meter höher gegen den Strom stand, wurde erhalten, es wurde von ihm nur der bewegliche Wehraufsatz beseitigt und der Strompfeiler abgetragen. Gleichzeitig wurde der ursprüngliche Einfluß in den alten Kanal erhalten, der ausschließlich der Holzflößung diente. Der neue Zuleitungskanal aus Stahlbeton wurde parallel mit dem alten gebaut, er war 3,3 m lang, 3,5 m tief und seine Lage hat auf der 210 m langen Strecke beim blinden Auslaß in der Nähe von der Teufelswand eine freie Leitung (über der Erde) gefordert. Dieser Kanal wurde alle 30 Meter mit der Dilatationsfuge versehen, verdichtet mit den Holzbalken und der Kupfereinlage. Vor seiner Anschließung in das Absetz- und Ausgleichbecken wurde er genauso wie am Anfang und genauso wie der alte Kanal mit der Sperrschütze versehen.

An die oben angegebenen Arbeiten hat seit dem Jahre 1928 der ganze Umbau und der Nachbau des Maschinenraums des Kraftwerks angeknüpft. Bei der Halle selbst wurde der östliche Giebel niedergerissen und die Halle wurde um 17,5 m verlängert, einschließlich des neuen Büro-Zubaus. Auf der südlichen Seite wurden der alte Schaltraum und die Transformatorstation umgebaut und erweitert und es entstanden hier neue Räume für die Werkstätten, der Schaltraum und der weitere nötige Hintergrund. Gleichzeitig wurde auf der nördlichen Seite die Kammer der Schieberverschlüsse verlängert. Das alles wurde zum Zweck der geplannten Erhöhung der instalierten Leistung des Kraftwerks durch die Einsetzung des fünften Hydroaggregats. Diesen hat im Jahre 1929 die Firma Českomoravská Kolben - Daněk Praha - Blansko geliefert und er hat sich aus der Francis - Turbine mit der waagerechten Welle mit der Leistung von 10.860 HP bei 504, resp. 650 Umdrehungen pro Minute und mit der Schluckfähigkeit von 10,3 m pro Sekunde zusammengesetzt, die dauerhaft mit dem Generator mit der Leistung von 9.000 kW verbunden wurde, der den Dreiphasenstrom mit der Spannung von 5.250 V und mit einer Frequenz von 42 Hz, resp. 6.300 V bei einer Frequenz von 50 Hz erzeugt.

Bau des Elektrizitätswerks in Vyšší Brod, ein historisches Foto Zu der Generatorerregung wurde zusätzlich ein besonderer Erregungsapparat errichtet, der aus der Pelton - Turbine mit der Leistung von 170 HP und mit 630 Umdrehungen pro Minute bestand, verbunden mittels der ausziehbaren Kupplung "Eupex" mit dem Dynamo mit der Leistung von 55 kW.

Die Hydrozentrale von Vyšší Brod gab verhältnismäßig genug Arbeitsmöglichkeiten. Gemäß der Statistik aus dem Jahre 1923 beschäftigte sie vor der Erweiterung 21 Arbeiter und zwei Beamte, in den fünfziger Jahren erreichte die Anzahl der Angestellten bis zu siebzig. Außer den Arbeitern, die die ununterbrochene Bedienung und Überwachung sowohl in der Hydrozentrrale selbst, als auch auf dem Wassersicherheitsverschluß und auf dem Wasserwehr ausübten, hat sie auch zahlreiche Reparatur- und Instandhaltungsgruppen eingeschlossen. Unter den Arbeitsberufen haben außer den Maschinenarbeitern, Schlossern, und Elektrikern auch die Maurer, Tischler und sogar der Gärtner nicht gefehlt. Gemeinsam mit dem Aufbau des Kraftwerks im Jahre 1903 wurde in der Nähe ein dreistöckiges Miethaus aufgebaut, zu dem wahrscheinlich in den zwanziger Jahren eine Mehrfamilienvilla hinzukam, die wahrscheinlich für die Beamten bestimmt war. Sonst kamen die Angestellten des Kraftwerks aus Vyšší Brod und aus anderen Dörfern und Gemeinden in der Umgebung.

Durch den Aufbau von der Lipno-Talsperre in den fünfziger Jahren und durch die Ableitung des ganzen Wassers von der Vltava in den unterirdischen Tunnel verliert die Hydrozentrale von Vyšší Brod an Bedeutung. Da in der Papierfabrik in Větřní einige Einrichtungen des Maschinensatzes für die Frequenz von 42 Hz gebaut wurden, wird vorübergehend bis zu deren Austausch das Wasser aus der Lipno-Talsperre weiter in das Bett von der Vltava ausgelassen, um damit die Hydrozentrale von Vyšší Brod anzutreiben.

..Die Hydrozentrale hat nur zur herabgesetzten Leistung gearbeitet, die ältere Einrichtung der Hydrozentrale wurde stufenweise auseinandergenommen. Nach Beendigung des Betriebs wurde zu Beginn der siebziger Jahre alle übriggebliebene Maschineneinrichtung liquidiert und das Gebäude der Hydrozentrale wurde als Erzeugungshalle dem Unternehmen Südböhmische Holzwerke übergeben. Die anderen Teile des Wasserwerks blieben unbenutzt und verkommen langsam. Bisher wurden die beiden Zuleitungskanäle einschließlich des Absetz- und Ausgleichbeckens beim Wassersicherheitsverschluß mit dem Abfall aus der Papierfabrik Loučovice verschüttet. Der Wassersicherheitsverschluß dient als ein Privaterholungsobjekt. Eine (ältere) Druckleitung wurde demontiert, die andere wird von drei privaten kleinen Wasserkraftwerken benutzt.

Der Aufbau der Hydrozentrale von Vyšší Brod war in ihrer Zeit ein nie dagewesenes Werk, das buchstäblich die ganze damalige fachliche Öffentlichkeit ins Staunen versetzte. Sie wird als die erste große Hydrozentrale, nicht nur auf dem Gebiet von Böhmen, sondern auch in der Österreich-ungarischen Monarchie bezeichnet. Durch ihre Leistung, die zu Ende der zwanziger Jahre noch erhöht wurde und fast 17 MW erreichte, war sie souverän das größte Wasserkraftwerk in Böhmen. Gleichzeitg hat ihre Entstehung grundsätzlich die baldige Elektrifizierung der Städte Vyšší Brod und Český Krumlov und des breiten Gebiets des südöstlichen Böhmerwalds beeinflußt. Da es sich um ein privates Unternehmenskraftwerk handelte, und dazu noch in deutschen Händen, wurde seine Bedeutung, und zwar seit der Zeit der ersten Republik, vernebelt und absichtlich unterlassen. Trotzdem wird die Beabsichtigung in verschiedensten touristischen Begleitern und Handbüchern empfohlen. Die Genialität des Wasserwerks spiegelt sich prosaisch auch im Bezug auf die uralte Sage über die Entstehung der Teufelswand. Der Ingenieur František Karel hat nämlich das geschafft, worum sich der Teufel in den alten Zeiten erfolglos bemüht hat, nämlich das Wasser von der Vltava aufzuhalten und aus seinem Bett abzuführen.

Weitere Informationen:
Geschichte der Papierfabrik in Větřní
Geschichte der Papierfabrik in Loučovice

(ja)