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Horní Nr. 157

Horní Nr. 157, Gesamtansicht, Foto: Lubor Mrázek Lokalisierung:
Horní Nr. 157

Objektbeschreibung:
Ein einstöckiges Eckhaus wurde im Hang aufgebaut und ist mit einem Satteldach mit Dachziegeln gedeckt. Die Hauptstirnseite des Hauses richtet sich zur Horní Gasse (Obere Gasse) und ist waagercht durch die Gesimsen gegliedert. Die Seitenstirnseite richtet sich zur Masná Gasse (Fleischergasse), der Seitenflügel zur Šatlavská Gasse (Frohnfestgasse). Im Interieur befinden sich flachgedeckte und tonnengewölbte Räume. Dem Hofflügel entlang ist eine teilweise erhaltene Loggia situiert. Die Interieure des ersten Stockwerks sind flach gedeckt, mit geschnitzten Balkendecken versehen, die Decke eines Raums ist mit zurückversetzten Stuckfeldern geschmückt. Die Keller sind mit dem gotischen Tonnengewölbe versehen.

Bauhistorische Entwicklung:
Das Gebäude ist gotischen Ursprungs, der bis zum 14. Jahrhundert greift. Aus diesem Zeitraum sind ein Teil des Kellergewölbes, das Umfassungsmauerwerk des Hauptgebäudes und die Tonnengewölbe erhalten. Der älteste belegbare Umbau wurde im Zeitraum der Renaissance realisiert, von dem wurden zum Beispiel die Decken im ersten Stockwerk des Hauses erhalten, nachfolgend um 1662. Die Rokoko- und klasssizistischen Umbauten des Hauses verliefen in den Jahren 1791 - 1804. Die gegenwärtige Gestalt der Fassaden datiert man zum Jahre 1892. In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde durch den vorderen Trakt des Erdgeschosses ein Kommunikationsdurchgang durchgeschlagen, womit die ganze Gestaltung des Objektes entwertet wurde. Der Durchgang wurde im Rahmen der Bauherrichtungen in den Jahren 1996 - 1997 aufgehoben.

Entwicklung der Stirnseite:
In der älteren mittelalterlichen Phase wurde das Objekt bereits auf das Niveau des 1. Stocks erbaut, die Öffnungen wurden mit plastisch hervortretenden Passepartouts mit umrahmender schwarzer Linie gerahmt. Über dem Erdgeschoss lief ein Fries von Scheiben mit einer näher nicht bestimmten dekorativen Malerei. In der jüngeren mittelalterlichen Phase wurde der Putz der ganzen Fläche der Stirnseite geglättet ohne erfasste Farbengliederung. In der Renaissance erfolgte eine weitere Umgestaltung der Stirnseite im grau-weißen und weiß-roten Farbenentwurf. Die Illusion der Marmorierung roter tektonischer Elemente bildete die schwarze Punktierung.

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In der Zeit des Frühbarocks wurde die Stirnseite mit dem Hauptsims ergänzt, die Fensteröffnungen wurden in den heutigen Zustand gebracht und die Farbengestaltung wurde mit weiß-grauem, weiß-grünem, violett-weißem Entwurf durchgeführt. In der Zeit des Klassizismus erfolgte eine Umgestaltung des Erdgeschosses mit einem Gürtelbossenwerk mit grün-weißer Farbenlösung. Später wurde das Objekt noch mit einem ganzflächigen ockerfarbenen und grauen Anstrich versehen. Im Zusammenhang mit den Bauumgestaltungen im Jahr 1892 kam es zur Erweiterung der Fensteröffnungen im ersten Stock mit der Umrahmung mit markanten plastischen Chambranen. Es wurde die plastische Gliederung durch die Gürtelrustika im Erdgeschoss aufgehoben. Durchgeführte Farbenumgestaltungen: ocker-weiß, grün, graublau-ocker, grün-weiß. Das Objekt ist ein sehenswerter Beweis der mittelalterlichen Hofbebauung /der hintere Wirtschaftstrakt reicht in die Šatlavská-Gasse/.

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Bei den Putzinstandsetzungen wurde die Fixierung der außerordentlichen mittelalterlichen Fragmente-Scheiben auf dem Niveau des Zwischenstocks unterlassen. Der Ockerkalkanstrich inspiriert sich durch die Farbigkeit aus der Wende des 19. und 20. Jahrhunderts.

Bedeutende architektonische Details:
Die Renaissancedecken des ersten Stockwerks des Objektes

Horní Nr. 157 - Detail der Deckenmalerei Horní Nr. 157 - Detail der Deckenmalerei


Horní Nr. 157, Gesamtansicht Geschichte der Hausbewohner:
Auf dieses Objekt, ursprünglich aus dem 14. Jahrhundert, bezieht sich der erste schriftliche Bericht, datiert mit dem Jahre 1528. Aus dem Jahre 1531 existiert ein Beleg über den Kaufpreis des Hauses, der damals 250 Schock Meißner betrug. Im Jahre 1570 wird als Hausbesitzer ein gewißer Passauer erwähnt. In den neunziger Jahren des 16. Jahrhunderts wechselten im Haus einige Besitzer. Im Jahre 1593 treffen wir hier den Bäcker Ruprecht Kirchhammer, dann David Niel und im Jahre 1597 einen weiteren Bäcker, Martin Port, an, dem das Haus bis zum Jahre 1617 gehörte, als hierher Kryštof Zaillinger einzog. In den Jahren 1627 - 1649 lebte im Haus der Bäcker Adam Frick mit der Gattin Ludmila. Danach bewohnte das Haus Georg Gottlieb Puffer. Nur zwei Jahre lang, 1660 - 1662 hatte das Haus der Strumpfstricker Šimon Gallin im Besitz. Seit dem Jahre 1662 finden wir hier den Organisten Jan Royssner. Nach ihm gehörte das Haus einer ganzen Reihe von Krumauer Bürgern verschiedener Berufe.

Gegenwärtige Nutzung:
Buchladen Expedice, Schenke in der Šatlavská-Gasse