KKK

Jan František Antonín Tschernichen

(18. Jahrhunderts) Stadtschreiber

Der Stadtschreiber Jan František Antonín Tschernichen, der aus dem schlesischen Leobschütz stammte, wurde im Jahre 1706 von Johann Christian I. von Eggenberg zum Stadtschreiber - Syndikus ernannt. Mit Hartnäckigkeit stüzte er sich in den Kampf für die Stadtrechte. Wegen der Verachtung zu allen Autoritäten fiel er in Ungnade bei der weltlichen, sowie auch bei der kirchlichen Hierarchie. 1713 wurde er ins Gefängnis gesteckt, als er abgelehnt hatte, den herrschaftlichen Beamten die Krumauer Rechnungsbelege auszuhändigen. Jan František machte sich um die Errichtung des Stadtarchivs verdient, und zur Unterstützung der Krumauer Anrechte schrieb er einen juristischen Traktat. Er trug wesentlich zum Aufbau der Kapelle auf dem Hügel Křížová hora (Kreuzberg) bei. Nach seinem Entwurf schuf Matěj Václav Jäckel ein heraldisch unikates Stadtwappen. Aus der Kirche St.-Veit rettete Jan František das Bild der Heiligen Jungfrau Schmerzenreichen, das nach der Restaurierung in den Ambitus der Kapelle auf dem Kreuzberg hinübertragen ließ. Über den Kreuzberg schrieb er eine deutsche Reimchronik. Nach dem Tod seiner Ehefrau verzichtete er auf sein Amt und hat die Stadt Český Krumlov verlassen. Er sei im Jahre 1722 in den Servitenorden eingetreten.

(jm)