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Kostelní Nr. 162

Kostelní Nr. 162, vordere Stirnseite Lokalisierung:
Kostelní Nr. 162

Objektbeschreibung:
Der Zugang zum Gebäude ist direkt aus der Straße möglich und das sowohl in das Erdgeschoß als auch in das erste Stockwerk. Auf der hinteren Seite ist das Objekt hoch auf dem Hang aufgesetzt, der sich zur Vltava (Moldau) neigt. Der hinteren Stirnseite ist ein niedrigerer Vorbau (Risalit) vorgesetzt. Die ungegliederte hintere Stirnseite, im Grund im Renaissancestil, mit der Attika verrät, daß sie eine Stadtmauer gebildet hat. Die Hauptstirnseite über dem Erdgeschoß mit einer geneigten Oberseite ist deutlich abgesetzt, mit einer Attika des Renaissanceursprungs, die zusätzlich im 20. Jahrhundert ergänzt wurde. Das Erdgeschoß mit einer sehr komplizierten Gestaltung hat im vorderen Teil Gewölbe mit Kämmchen. Merkwürdig ist vor allem der Raum mit dem Sterngewölbe mit Kämmchen. Links im hinteren Teil befinden sich tonnengewölbte Räume, die in den Risalit münden. Dieser Teil hat wahrscheinlich mehrstöckige Keller (überwiegend nicht zugänglich). Ein Teil der Keller hat erweisbar steinerne Tonnengewölbe. Das erste Stockwerk hat im Grunde eine Renaissancegestaltung mit den Gewölben mit Kämmchen, das zweite Stockwerk ist nur im vorderen Teil ein Dachboden.

Kostelní Nr. 162, hintere Stirnseite

Bauhistorische Entwicklung:
Das Gebäude gotischen Ursprungs wurde zur Stadtmauer hinzugebaut und ist durch die Verbindung von zwei kleineren Häusern hervorgetreten. Durch die Analyse des Objektes allein können wir also feststellen, daß der älteste Teil der steinerne Keller ist, vielleicht noch ein Überrest des engeren Hauses überhaupt. Nach dem Anbau des vorderen und hinteren Trakts in einer unbekannten Zeit, jedoch sicher noch im Mittelalter, was die bis heute unvermauerten steinernen Giebel in der nördlichen Stirnseite des Hauses beweisen. Im Jahre 1554 wurde das Gebäude umgebaut. Es entstanden wahrscheinlich die Gewölbe mit Kämmchen, vor allem dann die Attikagiebel in den beiden Stirnseiten mit der Bogenbeendigung. Die Entwicklung des Hauses wurde im wesentlichen beendet. Zu den Baueingriffen kam es erst im 18. Jahrhundert. Vielleicht im Jahre 1723 wurde bei der hinteren Stirnseite ein Klosettzubau hinzugebaut, den wir schon bei dem Blick auf das Haus aus dem Jahre 1740 bemerken. Im Jahre 1787 wurde im Dachbodenraum ein zweites Stockwerk aufgebaut. Irgendwann zu Ende des 19. Jahrhunderts oder zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde es in die heutige Gestalt mit der Straßenstirnseite ergänzt.

Bedeutende architektonische Details:

  • Die Bogen-Attika der hinteren Stirnseite
  • das gotische Eintrittsportal

Kostelní Nr.  161 und 162 - Musikschule, der hintere Trakt, Ansicht vom Fluss Vltava (Moldau), ein historisches Foto Geschichte der Hausbewohner:
Die ersten Berichte über die Unterbringung der Schule, die schon früher erwähnt wird, stammen aus dem Jahre 1410, wo der wohlhabende Dekan Weczlin von Ciplin sein Haus in der Nähe der Kirche dem Pfarrer Hostislav schenkte, damit dort für die zukünftigen Zeiten die Schule untergebracht wird. In dem ältesten Stadtbuch wird das Haus im 16. Jahrhundert "domus pauperum", das Haus der Armen genannt, es versteht sich der Schüler. Unter Wilhelm von Rosenberg, in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts, bekam das Gebäude einen Renaissanceumbau. Wilhelms Nachfolger, Peter Wok von Rosenberg, begann die Dotierung an die katholischen Institutionen zu beschränken und seine Nachfolgerin, die Königskammer, verstärkte die Einsparung noch. Infolge dessen drohte die Schule im Jahre 1626 einzustürzen. Im Jahre 1636 übernahm die Schule der Stadtmagistrat in die Verwaltung und nach dem Jahre 1650 sollten hier alle Krumauer Schulkinder lernen. Im Jahre 1772 wurde ein Kaplan nach Kaplice zum Dekan František Kindermann geschickt, um hier neue pädagogische Methoden einer sogenannten normalen Schule zu lernen. Im Jahre 1778 besuchten die Schule mit dem gemeinsamen Unterricht 167 Kinder. Im Jahre 1787 hörte die alte Schule infolge der Errichtung der normalen Schule und der Hauptschule in den Jesuitengebäuden auf, dem Unterricht zu dienen und sie wurde verschieden ausgenutzt, vor allem für die Unterbringung der Lehrer. Das obere Stockwerk soll der Musiklehrer bewohnt haben, im Jahre 1808 sollten in dem ganzen Haus die Artilleristen untergebracht werden. Seit dem Jahre 1819 soll hier die Mädchen- und die Knabenarbeitsschule für die armen und verlassenen Kinder gewesen sein. Die sollen hier die Handarbeiten gelernt haben, wie zum Beispiel die Fertigung von Strohkörben,von Fruchtschüsseln, von Tischtüchern und Teppichen, und sollen sich auf das Handwerk vorbereitet haben. Die armen Kinder wurden mit der Suppe aus Knochen gespeist und seit dem Jahre 1882 konnten sie hier auch übernachten. Später war hier die deutsche Musikschule und nach dem Jahre 1947 die tschechische Musikschule.

Gegenwärtige Nutzung:
Heute befindet sich im Haus die künstlerische Hauptschule.