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Geschichte der Straßennamen in Český Krumlov

Náměstí Svornosti:
Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1443, als der Stadtplatz als Ring bezeichnet wurde. Diese Bezeichnung wurde auch im 16. und in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts benutzt. Dann erhielt der Platz die deutsche Bezeichnung Ringplatz und mit diesem Namen wird er auch im Jahre 1915 bezeichnet. Zur Zeit trägt der Platz den Namen náměstí Svornosti (Platz der Eintracht).

Stadtplatz in Český Krumlov, im Hintergrund die Kirche St. Veit mit dem barocken Turm aus dem Jahre 1893  ein historisches Foto

Horní ulice:
Die erste schriftliche Erwähnung über die Horní-Gasse finden wir im Jahre 1511. Vom 16. Jahrhundert bis in die 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde sie als Horní-Gasse bezeichnet. Danach erhielt sie den deutschen Namen Obere Gasse und in den Jahren 1909 - 1918 hieß sie Roseggergasse, zu Ehren des steirischen Dichters Peter Rosegger. Danach wurde sie wieder Obere Gasse genannt und heute ist sie als Horní-Gasse bekannt.

Horní Nr.  159 - Kaplanhaus, Ansicht der Horní-Gasse, ein historisches Foto, foto:  F.Wolf Horní ulice (Obere Gasse) in Český Krumlov, foto:  Libor Sváček


Kostelní:
Die erste schriftliche Erwähnung über die Straße unterhalb der Schule kommt im Jahre 1543 vor. Im 16. Jahrhundert war sie als "Häuser unterhalb der Schule" oder "Häuser unterhalb der Kirche" bekannt. Im 19. Jahrhundert hieß sie Kirchengasse. Seit dem Jahre 1915 ist sie als Kirchengasse oder Kostelní-Gasse bekannt.

Kreuzung der Gässchen Kostelní und Židovská (Kirchen- und Judengasse) in Český Krumlov, foto:  Libor Sváček

Šatlavská:
Seit dem 16. Jahrhundert hieß diese Gasse "Häuser hinter dem alten Rathaus" (altes Rathaus am Platz Nr. 3), im 19. Jahrhundert dann Frohnfestgasse. Im Jahre 1915 war sie unter dem Namen Frohnfestgasse (Frohnvest = öffentliches Gefängnis) bekannt. Seit dem Jahre 1918 wird sie als Šatlavká-Gasse angeführt.

Šatlavská-Gasse (Frohnfestgasse) in Český Krumlov, Durchsicht mit dem Schlossturm, Foto aus dem Jahre 1965, foto:  Karel Mrázek Šatlavská-Gasse (Frohnfestgasse) in Český Krumlov, foto:  Libor Sváček


Radniční:
Im 16. und 17. Jahrhundert hieß die Straße "von Latrán zum Ring oder vom Ring zu Latrán gehend", zwischen dem 18. Jahrhundert und dem Anfang des 19. Jahrhunderts war es die Käsgasse. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts war diese Gasse bis in das Jahr 1915 unter dem Namen Rathausgasse bekannt. Seit dem Jahre 1918 wird sie als Radniční-Gasse angeführt.

Radniční-Gasse (Rathausgasse) in Český Krumlov, ein historisches Foto Durchsicht durch die Radniční-Gasse (Rathausgasse) in Český Krumlov, ein historisches Foto


Masná:
Im 16. und 17. Jahrhundert hieß sie "Häuser bei den Fleischbänken" ( Die Geschichte der Fleischbänke in der Stadt Český Krumlov), im 19. Jahrhundert dann Fleischgasse. Unter dieser Bezeichnung war sie auch im Jahre 1915 bekannt. Später wird der Name Masná-Gasse angeführt.

Ansicht der Masná- und Šatlavská-Gasse (Fleischer- und Frohnfestgasse) in Český Krumlov, ein historisches Foto ..


Kájovská:
Im 16. und 17. Jahrhundert hießen die Häuser in der Nähe von Nr. 54 Na louži (Auf der Lacken), die Häuser in der Nähe des Kájovská-Tores Nr. 62 am Kájovská-Tor, im 19. Jahrhundert dann Gojauergasse. Im Jahre 1915 war sie als Gojauergasse bekannt. Später wird sie als Kájovská-Gasse angeführt.

Kájovská Nr. 60 und 61, ein historisches Foto Kájovská-Gasse (Gojauer Gasse), Reste der ursprünglichen Stadtbefestigung von Český Krumlov, ein historisches Foto


Na louži (Auf der Lacken):
Seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts kam diese Bezeichnung für die Häuser Nr. 54, 67, 68 vor. Um das Jahr 1900 hieß die Straße Dr. Nitscheplatz (zu Ehren von Dr. Friedrich Nitsche, dem Notar in Vyšší Brod, einem Abgeordneten und in seiner Zeit angesehenen Menschen). Im Jahre 1915 war die Straße als Dr. Nitscheplatz bekannt. Seit dem Jahre 1918 wird der Name Na louži angeführt.

Kájovská Nr. 54, das sog. Krčíns Haus ohne die freigelegten Renaissancemalereien, ein historisches Foto Kájovská Nr. 54, Gesamtansicht


Panská:
Bis ins 18. Jahrhundert trug sie keinen Namen, im 19. Jahrhundert wurde sie Herrengasse genannt. Im Jahre 1915 war sie als Nossbergergasse bekannt (zu Ehren von Matyáš Nossberger, dem hiesigen großartigen Förderer der Armen) Nach dem Jahre 1918 ist sie als Panská-Gasse bekannt.

Durchsicht durch die Dlouhá-Gasse (Lange Gasse) in Český Krumlov, ein historisches Foto

Široká:
Im 16. und 17. Jahrhundert hieß sie hintere oder untere Gasse, seit dem 18. Jahrhundert war sie als Breitegasse bekannt. Unter diesem Namen wurde sie auch im Jahre 1915 angeführt. Später ist sie als Široká-Gasse bekannt.

Široká-Gasse (Breite Gasse) in Český Krumlov, foto:  Libor Sváček

Die Široká-Gasse (Breite Gasse) Český Krumlov, ein historisches Foto

Die Široká-Gasse (Breite Gasse) in Český Krumlov, im Vordergrund die Einwohner der Stadt, im Hintergrund das Schloss, ein historisches Foto

Die Široká Gasse (Breite Gasse) in Český Krumlov, ein historisches Foto aus der Vogelperspektive


Dlouhá:
Im 16. Jahrhundert wurde sie manchmal für die Fortsetzung der Široká-Gasse (d.h. der unteren oder hinteren Gasse) gehalten. Im 18. und 19. Jahrhundert war sie unter dem Namen Langegasse bekannt. In den Jahren 1902-1920 hieß sie Franz Khemeter Gasse (zu Ehren des Krumauer Bürgermeisters). Nach dem Jahre 1920 wird sie unter der Bezeichnung Dlouhá-gasse angeführt.

Vilém Fischer, Ansicht der Dlouhá-Gasse (Lange Gasse) in Český Krumlov mit dem Gebäude des Welschen (Italienischen) Hofes im Vordergrund, Aquarell ..


Soukenická:
Im 16. Jahrhundert wurde sie mittlere Gasse genannt, im 18. und 19. Jahrhundert Tuchmachergasse. Im Jahre 1915 war sie als Tuchmachergasse bekannt. Später erscheint die Bezeichnung Soukenická-Gasse.

Soukenická Nr. 36, Gasse

Parkán:
Die erste schriftliche Erwähnung kommt im Jahre 1443 vor. Im 16. Jahrhundert war sie als Parkán oder Parkgraben, im 18. und 19. Jahrhundert als Parkgraben bekannt, und zwar bis in das Jahr 1915. Später ist sie als Parkán bekannt.

Parkán-Gasse in Český Krumlov, foto:  Libor Sváček .. Historische Ansichtskarte mit einem Bild von W. Fischer, 1935, Sammlungsfonds des Bezirksheimatmuseums Český Krumlov


Na Ostrově (Auf der Insel):
Vom 16. Jahrhundert bis in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Bezeichnung Na Ostrově, im 18. Jahrhundert Am Werdl und im 19. Jahrhundert Am Wirtl angeführt. Im Jahre 1915 war sie als Am Wirtl bekannt. Später wird Na Ostrově angeführt.

Linecká
Im 16. und 17. Jahrhundert ist sie als Kájovské předměstí (Gojauer Vorstadt), im 18. und 19. Jahrhundert als Gottesackergasse bekannt. Im Jahre 1915 wurde sie als Linzerstraße angeführt, heute heißt sie Linecká-Gasse.

Die Parkán-Gasse in Český Krumlov, Hochwasser, ein historisches Foto, foto:  J.Seidel

Rybářská:
In der ersten schriftlichen Erwähnung aus dem Jahre 1528 wird sie als Rybářská-Gasse angeführt, vom 17. bis 20. Jahrhundert dann abwechselnd Rybářská und Fischergasse. Im Jahre 1915 war sie unter dem Namen Fischergasse bekannt. Jetzt wird sie Rybářská-Gasse genannt.

Ansicht des Flusses Vltava (Moldau) und der Rybářská-Gasse (Fischergasse) in Český Krumlov, ein historisches Foto

Plešivec:
Es ist ein Stadtviertel (eine Vorstadt) und gleichzeitig auch eine Straße. Seit dem 16. Jahrhundert wurde die als Plešivec oder Flechberg bezeichnet. Im Jahre 1915 wurde sie unter dem Namen Flössberg angeführt, heute heißt sie Plešivec.

Ein Gässchen in Plešivec in Český Krumlov, zeitgenössische Einwohner der Stadt, ein historisches Foto Stadtviertel Plešivec in Český Krumlov, Ansicht vom Fluss Vltava (Moldau), ein historisches Foto


Latrán:
Es ist ein Stadtteil und gleichzeitig auch eine Straße. Die erste Erwähnung wurde im Rosenberger Urbar aus den 70er Jahren des 14. Jahrhunderts verzeichnet. Abwechselnd wurde sie entweder tschechisch Latrán oder deutsch Latron bezeichnet.

Ansicht des unteren Teiles der Latrán-Gasse in Český Krumlov, im Vordergrund ein Brunnen, ein historisches Foto Latrán Nr.  53, Detail der Ausschmückung, ein historisches Foto, foto:  J.Seidel Latrán, Ansicht vom Turm der Kirche St. Jobst


Zámecké schody:
Im 16. Jahrhundert hieß sie Hofperk, im 19. Jahrhundert Schloßstiege und im Jahre 1915 Hofstiege. Später dann Zámecké schody.

Schlossstiege in Český Krumlov, ein historisches Foto Schlosstiege in Český Krumlov, foto:  Libor Sváček


Nové Město:
Die Bezeichnung erscheint seit dem 15. Jahrhundert, auf deutsch Neustadt.

V jámě (In der Grube):
Die Bezeichnung kommt seit dem 16. Jahrhundert vor.

Klášterní ulice (Klostergasse) in Český Krumlov, foto:  Libor Sváček

Klášterní:
Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts hatte die Straße keinen selbständigen Namen. Im Jahre 1915 wurde die Bezeichnung Turkowitzergasse angeführt (zu Ehren des österreichischen Priesters, der auch in Český Krumlov wirkte und Geldmittel für die Unterstützung armer Studenten spendete). Nach dem Jahre 1918 wird die Bezeichnung Klášterní-Gasse angeführt.

(kol.)