Matěj Aleš Ungar
(1622 - 1701) | Abt in Kloster Zlatá Koruna |
Nachdem er den Doktortitel
der Philosophie erworben hatte, trat er 1654 dem Zistensienserorden
im Kloster
Zlatá Koruna bei, 1656 wurde er zum Pfarrer im
Marienwalfahrtsort Kájov,
das seit 1263 dem Zistensienserorden Zlatá Koruna gehörte,
bestellt. Hier bewies er zum erstenmal seine hervorragenden
Geistesfähigkeiten. Er renovierte und erweiterte die baufällig
werdenden Gebäude des Pfarrhauses und der Kirche und belebte den
vernachlässigten Marienkultus. Seine hinreißenden tschechischen und
deutschen Predigten zogen eine große Menge von Wallfahrern an. 1663
wurde er zum Abt im Kloster Zlatá Koruna gewählt, aber er kam oft
nach Kájov zurück, um dort die Marienandacht zu halten. In Zlatá
Koruna beendete er die Renovierung der Klosterkirche, baute den
größeren Teil des Konvents wieder (das niedergeschlagene Kloster
war das Erbe von den Hussitenkriegen), und erhöhte die
Klosterrenten. Er erwarb sich große Verdienste um die Restitution
des Klostervermögens im Kampf mit den machtgierigen Gönnern des
Klosters - den Eggenbergern.
Trotz der drohenden türkischen Gefahr und der hohen Kriegssteuern
gelang es ihm, im Kloster eine musterhafte Disziplin zu erhalten.
Unter seiner Verwaltung galt das Kloster Zlatá Koruna als Vorbild
für alle Zistensienserklöster in der tschechisch - mährischen
Zistensienserprovinz. Die hiesigen Mönche gingen in die anderen
Zistensienserklöster über, um dort hohe Stellungen zu bekleiden
(Abt, Propst).
(jh)