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Kirche des Herzens Jesu in Malšín

Ursprünglich wurde diese Kirche der heiligen Margarete eingeweiht und im Jahr 1339 wurde sie als Filialkirche der Rožmberker Pfarrkirche mit dem Pfarrer "Nikolaus aus Malšín" schriftlich erwähnt. Der Querschnitt der Rippen, die Kämpfer sowie Schlusssteine der heutigen Sakristei zeugen davon, dass es ursprünglich eine Kapelle mit zwei quadratischen Feldern aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts war. Im Jahr 1360 wird die Kirche St. Margarete in Malšín als Pfarrkirche angeführt. Über dem Südeingang sind auf dem Schlussstein eine fünfblättrige Rose der Rosenberger und darüber die Jahreszahl 1593 zu sehen. Höchstwahrscheinlich ist es das Datum des Baus der heutigen Kirche. Am ersten September 1677 übergab Ferdinand Buquoy die Pfarrkirche in Malšín unter die Verwaltung des Zisterzienserklosters in Vyšší Brod. Die Pfarrmatrikeln werden seit 1664 geführt und das Pfarrgedenkbuch seit 1835. Der erste Kaplan war im Jahr 1880 Ivo Pihale. Eine Elementarpfarrschule gab es in Malšín seit 1665. Die erste Glocke stammte aus dem Jahr 1614 und hatte eine tschechische Aufschrift: "Léta panie 1614. Tento zwon sliwal Walentin Arnold v Budieowicích Czeskich"(Im Jahre des Herrn 1614. Diese Glocke wurde von Walentin Arnold in Budweis gegossen).

Die Pfarrkirche des Herzens Jesu in Malšín ist ursprünglich ein gotischer verputzter Bau auf einer länglichen Anhöhe in der Mitte des Friedhofes. Sie besteht aus einem dreiachsigen Schiff, Presbyterium und einem fünfseitigen Schluss. Die Sakristei befindet sich auf der Nordseite des Presbyteriums. Der dreistöckige prismatische Turm hatt ein Dach aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Innenausstattung stammt zum Teil aus der Barockzeit, zum Teil ist sie im neugotischen Stil. Der Hauptaltar ist aus Holz, zum Teil vergoldet. In der Mitte befindet sich die Statue Jesu zwischen den Statuen der hl. Barbara und Katharina, auf dem gebogenen Gesims steht die Statue des hl. Johann von Nepomuk zwischen zwei Engeln. Die Seitenaltäre sind aus Holz, neugotisch aus dem Jahr 1870. Auf dem nördlichen Seitenaltar sehen wir Jungfrau Maria zwischen zwei Heiligen, auf dem südlichen die Statue des hl. Josef zwischen dem hl. Norbert und hl. Rochus. Der hölzerne Predigtstuhl steht auf einem älteren steinernen Säulchen. Von den Heiligenstatuen auf den Konsolen fesseln am meisten polychromierte Barockstatuen in Dreiviertelgröße - der hl. Sebastian und Florian. Das hölzerne Taufbecken ist achteckig, einfach profiliert und der Deckel ist mit einem Kreuz gekrönt.

Im Jahr 1870 gehörten zur Pfarrei Malšín 25 Gemeinden und Ortschaften, wo in 296 Häusern 2 086 Katholiken wohnten. In Malšín selbst waren in dieser Zeit 25 Häuser und 190 Katholiken. Im Jahr 1945 werden in der Malšíner Pfarrei 2 438 Katholiken angeführt. Die Pfarrei verfügte über eine eigene Musikkapelle. Nach der Aussiedlung der Deutschen im Jahr 1946 wurden die meisten Gemeinden und Ortschaften nie mehr nachgesiedelt und sie gingen so langsam unter. Regelmäßige Gosttesdienste wurden jedoch nie unterbrochen. Im Jahr 1856 wurde auf dem unweiten "Turnberg" die Wallfahrtskapelle der Hilfreichen Jungfrau Maria auf einem Felsenvorsprung gebaut, wo höchstwahrscheinlich eine kleine Wachtburg an zwei Landessteigen stand. Von der Kapelle aus gibt es eine schöne Aussicht bis zum österreichischen Sternstein.

Die Pfarkirche wurde nach dem Jahr 1990 wieder ins Leben gerufen, als es mit Hilfe der ehemaligen Landsleute unter der Leitung des Paters F. Irsigler und des Vyšebroder Klosters schrittweise zu Instandsetzungen der Pfarrkirche des Herzens Jesu in Malšín sowie der Wallfahrtskapelle der Hilfreichen Jungfrau Maria auf dem Turnberg kam. Am Anfang des dritten Jahrtausends bekommt die Pfarrkirche nicht nur einen neuen Verputz und eine neue Dachdeckung, sondern auch Außenbeleuchtung der Pfarrkirche, die so schon von Studánky aus zu sehen ist. Bei der Instandsetzung des Kirchenturmes wurden in der Kuppel Dokumente aus dem Jahr 1874 gefunden. Malšíner Glocken wurden im Jahr 1941 für Kriegszwecke beschlagnahmt, aber am 4. August 2001 wurden nach sechzig Jahren drei neue Glocken mit einem Gewicht von 850, 720 und 280 kg geweiht, die in der Glockengießerei Perner in Passau gegossen wurden.

(fs)

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