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Schloß Červený dvůr - Park

Lokalisierung:
Der Park ist ein Bestandteil des Schloßareals in Červený Dvůr.

Schloss Červený Dvůr, Park

Beschreibung des Objektes:
Der Schloßpark in Červený Dvůr schließt insgesamt 105 Hektar der landschaftsmalerischen Herrichtung in der nächsten Umgebung des Schlosses, innerhalb des Schloßhofes und weiter die umfangreichen freien Partien ein, die sich in der südöstlichen Richtung von dem Hauptschloßgebäude ausbreiten.

Die Grenzen des Parks sind auf der südwestlichen Seite durch die Straße Český Krumlov - Chvalšiny gebildet, auf der südöstlichen Seite durch einen Bach, im Nordosten durch das Areal des Forstgartens und im Nordwesten durch die lokalen Verkehrswege.

Die durchschnittliche Seehöhe beträgt 550 m. Das ganze Schloßareal einschließlich des Parks liegt auf dem Landschaftsschutzgebiet Blanský les.

Schloss Červený Dvůr, Park, Häuschen aus der Baumrinde - Detail der Wand Bauhistorische Entwicklung:
Der Garten beim Schloß in Červený dvůr wird zuerst im Jahre 1598 erwähnt - es handelte sich um ein Wildgehege, eingerichtet durch Peter Wok von Rosenberg für die Zucht von Bibern, Fasanen, Rebhühnern und Wachteln.

Im Jahre 1672 wird im Garten ein Jägerhaus und auch ein Altan erwähnt.

Unter der Regierung des Fürsten Adam Franz zu Schwarzenberg (1719 - 1732) wurde die Wohnung für den Gärtner aufgebaut. Die Existenz der Fontänen belegt der Bericht über den Bau der Wasserleitung für deren Speisung aus dem Jahre 1736.

Die Entwicklung des Schloßgartens belegen ausführlich die Archivaufzeichnungen und die historischen Pläne, bewahrt im Staatsregionalarchiv Třeboň, die Niederlassung Český Krumlov.

Der älteste Plan stammt aus dem Jahre 1766. Er stellt einen regelmäßigen französischen Garten dar, mit dem trapezförmigen Grundriß, begrenzt mit einer Mauer. Die Wege gehen sternförmig von einem Mittelbassin auseinander und gliedern den Raum des Gartens in geschlossene Bosqueten (bosquet = in französisch ein kleiner Wald).

Alle Wege außer dem Mittelweg wurden von beiden Seiten durch eine beschnittene Allee eingesäumt und wurden gerade geführt. Die inneren Räume der Bosqueten sind mit Bäumen bepflanzt, im nordöstlichen Teil des Gartens überwiegen in den Bosqueten freie grasige Flächen, die sich mit den Flächen der Felder wechseln.

Fontäne im Park des Schlosses Červený Dvůr, ein historisches Foto

Vor der Gartenstirnseite des Schlosses dehnt sich eine viereckige Fläche des Parterres mit dem Bassin in der Mitte aus. Die Hauptachse der Komposition geht aus der Mitte der Gartenseite der Schloßfassade in die südöstliche Richtung aus, kreuzt das oben erwähnte Bassin auf dem Parterre und geht durch ein großes Wasserbecken mit einer kleinen Insel. In ihrer Mitte befand sich wieder eine Fontäne (siehe die Analogie der Insel mit der Fontäne auf dem Teich im Krumauer Schloßgarten - Der Schloßgarten in Český Krumlov). Das weitere Wasserelement auf der Hauptachse des Gartens ist das Bassin mit der Fontäne in der Mitte der Wegerosette. Die Achse ist mit einem ovalen Bassin mit zwei Fontänen beendet. Alle Fontänen mit einer hohen Wassersäule verlängern optisch die ganze Tiefe des Schloßgartens. Die Kreisbassins mit der Fontäne wiederholen sich weiter in allen vier Ecken des Gartens.

Schloss Červený Dvůr - Park, Klotz von einem gefällten Baum Schloss Červený Dvůr - Park, ehemalige Fontäne

Der ursprüngliche Eintritt in den Garten von Český Krumlov hat an die Linie der Kompositionsachse angeknüpft, das Haupttor in den Garten war auf deren südlichen Seite. Der weitere Eintritt in den Garten war über den Schloßhof möglich (resp. den sogenannten Ehrenhof).

Die Gestaltung des Parterres stellt ausführlich das Aquarell des Malers Ferdinand Runk "Červený Dvůr und Umgebung" aus dem Jahre 1780 dar. Die viereckige Fläche des Parterres wird regelmäßig mit den Zeichen des frühbarocken Stils gelöst. Die Mitte des Parterres mit der Kreisfontäne ist mehr anspruchsvoll gebildet. In dem Kreisgrundriß entwickeln sich um das Bassin herum die Beete, durch die bis zum Schloß ein breiter Mittelweg geht. Die Ränder des Parterres erfüllen die Beete mit der inneren viereckigen Gliederung.

In den Archivaufzeichnungen erwähnt man, daß zwischen den Jahren 1764 - 1769 der Garten mit einer steinernen Mauer umgeben wurde. Die Fontänen wurden im Jahre 1761 in Betrieb gesetzt.

Schloss Červený Dvůr, Park, Plan des Gartentheaters aus dem Jahre 1782 In den Jahren 1769 - 1784 wurden im Garten die Biber, die chinesischen Fasane, die bengalischen Hirsche und die Angorakaninchen gezüchtet. Zu den älteren Gartenelementen (das Naturtheater, die Sommerreitschule, der sog. Schneckenberg - ein kleiner Hügel in der Form eines Schneckenhauses) kamen in den Jahren 1787 - 1789 der holländische und der chinesische Altan, eine kleine Insel mit Brücken, eine Höhle aus glänzenden Steinen hinzu. Im Garten wurden damals moderne kanadische und italienische Pappeln ausgesetzt.

Der Plan aus dem Jahre 1819 stellt den klassizistischen Barockgarten mit einem schon teilweise vereinfachten Gartennetz dar, aber das sternförmige Grundsystem wurde noch erhalten. Innerhalb der Bosqueten erscheinen unregelmäßig geführte Wege, welche die häufigen romantischen Elemente, welche die Erfüllung des Gartens bereichern, verbinden.

Unter der Regierung des Fürsten Johann Adolf II. zu Schwarzenberg (1833 - 1888) machte der Garten große Veränderungen durch. Der Hauptanlaß für die Umwandlung des regelmäßigen französischen Gartens in einen musterhaften landschaftmalerischen Naturpark (einen sog. englischen Park) war die Reise des Fürsten nach England.

Über die ganze Gestaltung informiert uns der Plan aus dem Jahre 1910. Der ursprüngliche trapezförmige Raum des Gartens wurde auf der südlichen und östlichen Seite ausgebreitet. Der Park erreichte dadurch das Ausmaß von 105 Hektar. Er blieb so bis heute erhalten. Der regelmäßige Wegennetz wurde aufgehoben, aber die neuen, unregelmäßig geführten Wege sind in manchen Abschnitten übereinstimmend mit der ursprünglichen barocken Gestaltung trassiert. Zum Beispiel einer der Spaziergangskreise wird an den Grenzen des ursprünglichen barocken Gartens geführt. Die Hauptkompositionsachse des Parks geht durch dessen Mitte (sie ist identisch mit der ursprünglichen Achse des barocken Gartens) und ist mit Kreisbassins mit Fontänen und einem Teich belebt. Der Teich entstand durch die Herrichtung des barocken viereckigen Bassins. Der Hauptzufahrtsweg ist representativ gelöst, es öffnet sich von ihm eine Reihe von Anblicken des Schloßes und des gegenüberliegenden geöffneten grasigen Teils des Parks, mit den meisterisch eingeteilten Gruppen von Bäumen und Soliteren modelliert. Der Park wurde großzügig komponiert. Einzelne Szenerien, ergänzt durch die romantischen Bauten, verbindet sinnreich eine Reihe von Durchblicken, beendet in der umliegenden Gegend, in die der Park dann unmittelbar übergeht und so mit dem Gebirge Blanský les ein geschlossenes Bild bildet.

Zámek Červený Dvůr, Park, Fasanengarten

In den Archivaufzeichnungen wird erwähnt, daß im Jahre 1839 die Umfassungsmauern des Schloßgartens niedergerissen wurden. Im Park wurde im Jahre 1840 ein neuer Fasanengarten aufgebaut, der in der Saison zur Unterbringung der Besucher diente, und weiter die neuen sogenannten schweizerischen Ställe für die Zucht von Kühen schweizerischen Ursprungs. Der eigentliche Stall wurde mit einer gläsernen Wand von drei Salonen getrennt, wo die Besucher, trinkend frische Milch, das Leben in dem musterhaft aufrechterhaltenen Stall beobachten konnten. Unweit von "Švýcárna" (Meierei) wurde ein Tennisspielplatz eingerichtet. Auf Wunsch der Fürstin wurde ein neuer Rosengarten mit einem kleinen Rosentempel gegründet. Im Jahre 1846 wurde der Obelisk auf das sogenannte Kreuzfeld übertragen. In den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts wurden die barocken Lusthäuser niedergerissen und die Kunsthöhlen aufgehoben. Im Jahre 1856 wurde die Mariensäule im neugotischen Stil aufgebaut. Dadurch wurde die künstliche Entwicklung des Schloßparks praktisch vollendet.

Liste der bedeutendsten Holzbestände:
douglaska (Pseudotsuga menziesii var. glauca)
Weimutskiefer (Pinus strobus)
der rote Ahorn (Acer rubrum)
dřezovec trojtrnný (Gleditsia triacanthos)

Schloss Červený Dvůr, Park, Obelisk Schloss Červený Dvůr, Park, Häuschen aus Baumrinde, im Vordergrund ein Brunnen


Gegenwärtige Nutzung:

Gegenwärtig bildet der Park als das begrenzte Grüne einen Hintergrund für das Objekt der psychiatrischen Heilanstalt und zur Zeit ist er für die Öffentlichkeit unzugänglich.

(jo)