Feste Kladenské Rovné
Lokalisierung:
Das Dorf Kladenské Rovné befindet sich zwischen Kájov und Hořice na
Šumavě, 7 km in der südwestlichen Richtung von Český Krumlov
entfernt.
Ursprung der Benennung:
Der Name des Dorfs Kladenské Rovné entstand durch die Verbindung
von Wörtern Kladenský - aus dem Bolzwerk aufgebaut, und rovné, was
eine glatte oder flache Oberfläche bedeutet.
Beschreibung des Objektes:
An der Stelle der ehemaligen Feste steht gegenwärtig ein Gebäude,
das nach einigen Bauherrichtungen einem Bauerngut ähnlich ist. Nur
das innere Gewölbe der Fenster und der Decke im ersten Stockwerk
erinnert an einen mittelalterlichen steinernen Bau eines
Wohnturms.
Geschichte der Bewohner des Objektes:
Der älteste Besitzer des Dorfes war Bušek von Rovné, erwähnt schon
im Jahre 1308. Im Besitz von Rovný wechselte dann eine Reihe von
Besitzern aus dem kleineren Adel. Der letzte Besitzer Ondřej von
Nemyšl hat Heinrich von Rosenberg als Vormund für seine
minderjährigen Kinder und als Verwalter des Besitzes bestimmt.
Heinrich verkaufte im Jahre 1487 die Feste samt dem Hof und das
Dorf samt der Mühle an seinen Kanzler Václav, der in dieser Zeit
der politischen Konzeption des Herrschers und dem kulturellen Leben
auf dem Rosenberger Hof die Richtung gab. Václav, der sich nach der
Feste z Rovného, in deutsch von Rovné, (Václav z
Rovného), zu schreiben begann, hat von den Rosenbergern die
Dörfer Ličov und Močerady abgekauft, die er gemeinsam mit der Feste
im Jahre 1506 an das Kloster Vyšší Brod unter der Bedingung der
lebenslänglichen Benutzung verkauft hat. Unter der Last des Alters
verzichtete Václav z Rovného im Jahre 1509 auf das Amt des
Kanzlers, aber als ein persönlicher Ratgeber von Peter von
Rosenberg hat er sich noch zehn Jahre lang seinen Einfluß bei dem
Krumauer Herrscherhaus eingehalten. Nach dem Tod von Peter von
Rosenberg hat die Regierung sein jüngerer energischer Neffe
Heinrich angetreten, der Václav z Rovného einige Monate lang auf
dem Schloß in Český Krumlov verhaftet hat. Inzwischen hat er die
Feste, das Dorf samt Ernte eingenommen und das fronpflichtige Volk
zur Untertänigkeit gezwungen. Václav verließ das Gefängnis erst
nach Heinrichs Tod im Jahre 1526 und bald danach ist er nach České
Budějovice umgezogen. Nach seinem Tod wurde Rovné zum Besitz des
Klosters Vyšší Brod.
Die Anzahl der Bewohner von Rovné stieg bis zum Beginn des II. Weltkriegs. Das Dorf hatte im Jahre 1841 schon 27 Häuser mit 176 Bewohnern, im Jahre 1930 schon 31 Häuser mit 204 Bewohnern. Die weitere Entwicklung von Rovné hat der II. Weltkrieg angehalten. Nach der Aussiedlung der Deutschen sank die Anzahl der Bewohner bedeutend und es hat auch die Einsiedlung des Grenzgebiets nicht ausgeglichen. Aus der letzten Volkszählung erfolgt, daß sich in Kladenské Rovné nur 17 Häuser befinden und aus dieser Zahl nur 12 dauerhaft mit 29 Bewohnern besiedelt ist.
Legenden und Erzählen:
In den Teich, der später ausgelassen und in Wiesen umgewandelt
wurde, fiel einmal vom Damm eine alte Dienerin. Der Angst vor dem
Ertrinken wegen hat sie den Wassermann um die Rettung gebeten. Der
Wassermann hat sie in seine Wohnung vor das Spinnrad eingeführt und
ihr befohlen, den Flachs für sein neues Kleid zu spinnen. Die arme
Frau spann schon seit drei Jahren, aber der Flachs hat nicht
abgenommen. Bis sie einmal in der Nacht träumte, daß sie die
Spinndel umdrehen soll. Sie tat so und war auf einmal mit der
Arbeit fertig. In diesem Moment befand sie sich zu Hause mit der
Tasche voll von Dukaten.
Eine junge Frau aus diesem Dorf hat die Heilige Jungfrau Maria vor der bösen Macht abgeschützt. Das Mädchen hat Gras gemäht und auf einmal hat unter ihr die Erde gebebt und vor ihr ist mit einem seltsamen Lachen ein Teufelsjüngling aufgetaucht. Halbtot von Angst hat sich das Mädchen unwillkürlich auf den Stein daneben gestützt. Als sie zu sich kam, verschwand der Teufel und im Stein, auf den sie sich stützte, hat sie die Abdrücke von nackten Füssen bemerkt. In der Ferne hat sie eine Frau im langen Mantel mit dem Kind auf ihrem Arm gesehen.
Gegenwärtige Nutzung:
An der Stelle der ehemaligen Feste befindet sich heute das
Hegerhaus der Verwaltung der Staatswälder.
(mh)