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Beginne des Kartoffelanbaus in der Region Český Krumlov

Kartoffelaushebepflug, genannt Teufel - ein historisches Foto aus der Region Český Krumlov Eines der bedeutenden Kartoffelgebiete in der Tschechischen Republik ist Südböhmen einschließlich der in der Krumauer Region. Wenn wir die Anfänge des Kartoffelanbaus in dieser Region verfolgen wollen, müssen wir in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurückgehen, wo zwischen den Jahren 1758-1760 die ersten Nachrichten über die Verbreitung dieser Pflanze auf der Krumauer Schwarzenbergischen Herrschaft auftauchen. Dabei kamen die Kartoffeln bereits im 16. Jahrhundert aus Amerika nach Europa, vorerst wurden sie aber als Zierpflanzen in den Gärten gezüchtet. Nach Böhmen kamen die Kartoffeln höchstwahrscheinlich aus den benachbarten deutschen Ländern. Die Forscher nehmen dies aufgrund der Bezeichnung der Kartoffeln im Volksmund an: erteple, zemáky usw., die anscheinend aus der deutschen Bezeichnung Erdäpfel entstanden ist. Zu deren Nutzung als Futtermittel für das Vieh oder Ernährung für die Bevölkerung herrschte ein allgemeines Mißtrauen, das erst an der Neige des 18. Jahrhunderts überwunden wurde, als es notwendig war, neue Ernährungsquellen für die durch häufige Mißernten und hohe Preise geplagte Bevölkerung zu suchen.

Die erste Erwähnung über den Kartoffelanbau in der Krumauer Region stammt aus dem Jahre 1758, als das Jägeramt in Český Krumlov einen Antrag bezüglich des Kartoffelkaufes nach Hluboká abgeschickt hat. Der Schreiber teilt hier mit, daß in Kvítkův Dvůr Kartoffeln angebaut werden, die als Futtermittel für schwarzes Wild verwendet werden sollen und erhebt die Forderung, Kartoffel aus der Hluboká-Herrschaft zu kaufen, um einen ausgedehnteren Anbau zu sichern.

Die Einführung der Kartoffeln begleitete der Mangel an praktischen Erfahrungen mit deren Anbau und auch Nutzung. Im Jahre 1791 arbeitete daher Václav Friedl, Direktor des wirtschaftlichen Oberamtes in Hluboká nad Vltavou, genaue Anweisungen für den Kartoffelanbau auf den Schwarzenbergischen Herrschaften aus. Die Anweisungen betrafen das Setzen, die Ernte, die Lagerung sowie Nutzung der Kartoffeln als Futtermittel für das Vieh.

Bedeutend verbreiteten sich die Kartoffeln in der Krumauer Region erst am Ende des 18. Jahrhunderts. Damals kam auch der Vorschlag, für den Musteranbau den ehemaligen Klostergarten der Klarissinnen in Český Krumlov zu nutzen, damit sich die neuen Erkenntnisse auch in andere Wirtschaftshöfe verbreiten und somit höhere Erträge erreicht werden, die bis zu diesem Zeitpunkt unbefriedigend waren.

Das Interesse für die Verbesserung der Kartoffelqualität und Erweiterung der angebauten Sorten dieser Pflanze führte in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts zum Versuchsanbau neuer Kartoffelsorten im botanischen Garten, der im Krumauer Jelení zahrada (Hirschgarten) untergebracht war. Noch im März des Jahres 1936 wurden hierher aus Bayern 60 Kartoffelsorten geschickt. Heute sind Kartoffeln eine der am häufigsten angebauten Pflanzen in der Region Český Krumlov.

(jz)