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Historische Privilegien und Zünfte in Rožmberk nad Vltavou

Das älteste Privileg der Stadt Rožmberk ist vom 8. Februar 1362. Es wurde in Krumlov herausgegeben und die Brüder Peter, Jobst, Ulrich und Johann von Rosenberg erteilen der Stadt Rožmberk das so genannte "königliche Recht". Die Stadt richtet sich nach den Píseker Rechtsbräuchen. Das heißt, wozu sind die Píseker dem König verpflichtet, dazu sind die Rožmberker Bürger der rosenbergischen Obrigkeit verpflichtet. Die Bürger können Besitzungen in umliegenden Dörfern kaufen, aber von so erworbenem Besitz müssen sie fronen. In den Krieg ziehen sie nur damals, wenn der Feind im Land ist. Die Berufung vom örtlichen Gericht geht nach Krumlov, der letzte Ort ist die Obrigkeit. An die Urkunde sind auf Pergamentstreifen vier runde Siegel der Gebrüder aus rotem Wachs angehängt.

Am neunzehnten März 1488, also nach 126 Jahren, bestätigt Wok von Rosenberg den Bewohnern der Stadt Rožmberk die Urkunde von Peter, Jobst, Ulrich und Johann vom 8. Februar 1362. Diese wiederholte Bestätigung der Privilegien war üblich und gab die Sicherheit, dass sie nicht einmal nach 126 Jahren erloschen. Auch an diesem Privileg ist an einem Pergamentstreifen ein Siegel Woks von Rosenberg aus rotem Wachs angehängt. Das dritte hier bemerkte Privileg wurde am 29. Dezember 1514 in Buda herausgegeben und König Wladislaw erteilt: "Auf Bitte Peters von Rosenberg und zu Krumlov seiner Stadt Rožmberk und deren Bewohnern einen Wochenmarkt jeden Samstag und zwei Jahrmärkte in einer Dauer von acht Tagen. Einen am Sonntag nach der Empfängnis Mariä und den anderen am Tag der heiligen Fabian und Sebastian. Dazu tun wir derselben Stadt Rožmberk diese besondere Gnade, dass um dieselbe Stadt herum weit und breit in einer Meile zum Hindernis derselben Stadt weder Malz gemacht noch Bier gekocht werden darf". An dieses Privileg ist ein königliches Siegel angehängt.

Rožemberk, Quell: Hrady, zámky a tvrze české III, August Sedláček, 1994, ISBN - 80 - 85794 - 27 - 6

Die erste Zunft mit ihrem Sitz in Rožmberk wurde im Jahr 1506 unter Peter IV. von Rosenberg bewilligt. Es war eine Weberzunft. Ihre Privilegien bestätigte neu Wilhelm von Rosenberg im Jahr 1553. Dieser rosenbergische Herrscher gab in demselben Jahr 1553 Zunftprivilegien auch für Schneider und Bäcker, im Jahr 1554 für Schuster und 1588 für Gerber heraus. Das letzte Privileg einer rosenbergischen Zunft - den Fleischern - gab im Jahr 1597 Peter Wok von Rosenberg heraus. Bei allen Privilegien der Zünfte in der Stadt Rožmberk wurde Nachdruck auf den inneren Mechanismus der Funktion der Zunft gelegt. Ausführlich wurden immer die Bedingungen der Aufnahme in die Zunft, deren Sitzungen festgesetzt, präzisiert, wer an der Spitze der Zunft steht, die Weise der Verwaltung von Finanzmitteln, die mit Lehrlingen und Gesellen verbundenen Probleme ausgeführt. Verhältnismäßig große Aufmerksamkeit wurde auch religiösen Angelegenheiten in der Zunft gewidmet und eine wichtige Komponente des Zunftprivilegiums im Zusammenhang mit dem Absatz war das "Meilenrecht", also Verbot des Verkaufs von Waren anderer Handwerker in Rožmberk und meilenweit von der Stadt.

Rosenbergische Zünfte dienten anfangs der ganzen rosenbergischen Herrschaft und erst später bildeten die einzelnen Städtchen der Herrschaft und des Zisterzienserklosters Vyšší Brod ihre eigenen Zünfte. So kam es zum Beispiel 1568 zur Errichtung einer selbstständigen Weberzunft in Vyšší Brod und 1556 in Frymburk. Ihre Zunftprivilegien wurden von den Rožmberker abgeleitet, obwohl insbesondere beim Eintritt in die Zunft in diesen neuen Orten viel mehr bezahlt wurde. Die in der Zunft Rožmberk geführten Meister gingen in die neuen Zünfte automatisch über, ohne weitere Gebühren. Interessant ist die Angabe bei den Bäckern, als die Zunft zugleich in Rožmberk sowie in Frymburk errichtet wurde. Ausführlich wurde in ihnen die Qualität von Weiß- und Roggenbrot unterschieden. Es wurde bestimmt, wann Brot gebacken werden soll, und es wurde auf ehrliches Gewicht geachtet. Zur Aufsicht über den Bäckern wurde auch ein Ratsherr bestimmt und jede Übertretung wurde mit einer Beschlagnahme des ganzen Brotes bestraft, das der Schule und den Armen gewidmet wurde.

(fs)

Weitere Informationen:
Geschichte der Region Vyšší Brod
Rožmberk nad Vltavou
Geschichte der Zünfte und des Handwerks in der Region Český Krumlov
Geschichte der Zünfte und des Handwerks in der Stadt Český Krumlov