Čertova stěna (Teufelswand), Versuche der Flößbarmachung der Teufelsströme
Im Jahr 1725 wurde von den Schwarzenbergern der Leiter des Holzverkaufs Josef Holub geschickt, um einen neuen Entwurf der Flößbarmachung der Teufelsströme zu bearbeiten. Er schlug wieder vor, weitere Felsblöcke zu sprengen und Wehre zu errichten, die nicht nur Holzschwemmen in Scheiten, sondern auch in ganzen Flößen ermöglichen würden. Zur Beseitigung der Felsblöcke kam es im Jahr 1759, als ein Teil des Flussbetts in einer Länge von 400 Klafter (Klafter = 1,9 Meter) und einer Breite von 4 bis 5 Klafter für das Flößen völlig ausgeräumt wurde. Heute ist es der Abschnitt zwischen beiden Brücken in Loučovice. Diese Arbeiten wurden bis 1769 fortgesetzt und alljährlich wurde für diese Herrichtungen 400 bis 800 Gulden ausgegeben. Wie 1902 L. M. Ziethammer in seinem Buch "Šumava, kraj a lid" (Böhmerwald, Land und Volk) schreibt: "Bereits 1766 wurden die ersten Flöße vom Želnaver Revier nach Loučovice geflößt, wo sie in Scheite geschnitten wurden, und diese wurden durch die Čertova stěna (Teufelswand) nach Krumlov geflößt".
Das Felsensprengen und deren Ausräumen aus dem Flussbett der Vltava (Moldau) zwischen Lipno und der Kirche St. Prokop wurden auch später fortgesetzt: "Das Flößen wurde tatsächlich noch 1784 betrieben". Alle Arbeit war jedoch vergeblich, und so wurde Ingenieur Josef Rosenauer, späterer Projektant und Schöpfer des Schwarzenberger Schwemmkanals eingeladen". Das war im Jahr 1780 und "Rosenauers Entwürfe wurden nicht verwirklicht, denn Josef Adam Schwarzenberg (der die Arbeiten initiierte) starb am 17. Februar 1782". Josef Rosenauer bearbeitete ein Projekt für die Errichtung eines Kanals, der die Vltava am heutigen Damm des Lipno-Stausees verlassen sollte, und dessen Trasse fast identisch mit der heutigen Straße zwischen dem Damm Lipno und Vyšší Brod war. Durch den Kanal sollten Flöße, Bauholz und Holzscheite geflößt werden. Zugleich hätte das Wasser auch zwanzig Sägen treiben können. Die Kosten wurden auf 73 tausend Gulden gerechnet. Fürst Johann Nepomuk zu Schwarzenberg bestätigte dieses Projekt zwar im Frühling 1785 und es sollten die Arbeiten begonnen werden. Der Bau wurde jedoch wegen der ungelösten Frage der Grundsteuern nicht realisiert und nach dem Bau Rosenauers Schwemmkanals wurde er nicht mehr überlegt. Die Flößbarmachung der Vltava unter der Teufelswand wurde zum letzten Mal nach einem Sturmwind und Waldschäden im Jahr 1870 erwägt. Ingenieur J. Deutsche entwarf "zweihundert hölzerne Stufen mit einer Höhe von 40 bis 70 cm". Die Unkosten wurden auf 520 tausend Gulden berechnet und wegen finanziellen Schwierigkeiten wurde der Entwurf nicht durchgeführt.
Die Nutzung der Wasserkraft auf dem absteigenden Gefälle der Teufelsströme erwartete die Vltava nach dem Jahr 1750, als an der Stelle des heutigen "oberen Papierwerkes" in Svatý Prokop von Vyšebroder Zisterziensermönchen eine Hammermühle errichtet wurde, die Schaufeln und andere Schmiedeerzeugnisse produzierte. Ein zweiter Hammer in den Teufelsströmen stand an der Stelle des heutigen "unteren Papierwerkes" und gehörte ebenfalls dem Kloster Vyšší Brod. Ein Bestandteil dieses Hammers war nach 1828 auch eine Mühle."Die Mühle gedieh hier nicht und auch der Hammer verkümmerte, wahrscheinlich wegen kleiner Sachverständigkeit des Hammerschmiedes, dessen Steifen und Schienen viel schlechter waren als die des oberen Hammerschmiedes". Und so war der Vyšebroder Abt schließlich froh, dass er im Oktober 1884 dieses ungenutzte Wasserrecht an Ernest Porák verkaufen konnte, der in beiden Hammermühlen allmählich eine Zellstofffabrik und zwei große Papierwerke baute. Am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts entstand hier ein ganzes System von Wasserturbinen, die das Gefälle der Teufelsströme nutzten. Die größte von ihnen war "Spiros Kraftwerk Čertova stěna (Teufelswand)". Das ganze energetische System von Wasserturbinen wurde bis zur Ferstigstellung des Stausees und der Hydrozentrale Lipno benutzt.
Der Slalom ist ein Wettbewerb, dessen Ziel ist eine von Toren gebildete Strecke auf dem Wildwasser zu überwinden. Gerade solche Bedingungen wurden im Jahr 1954 in den Teufelsströmen entdeckt. Internationale Wettkämpfe in Slalom und Abfahrt werden hier regelmäßig jedes Jahr veranstaltet. Im Jahr 1967 fand hier die Weltmeisterschaft im Slalom statt und auch heute, als Slalom nicht nur zum olympischen Sport, sondern auch zu einem Wettbewerb auf künstlichen Kanälen wurde, wird die Strecke der Teufelsströme unter dem Lipnoer Staudamm für eine der schönsten und schwierigsten auf der Welt gehalten.
(fs)
Weitere Informationen:
Geschichte
der Region Vyšší Brod
Vltava
Geschichte
der Flößerei in der Region Český Krumlov
Der
Lipno Stausee
Čertova
stěna und Luč
Loučovicer
Slalom Čertovy proudy (Teufelsströme)
Naturpark
Vyšebrodsko