Grafen von Buquoy
Dieses ursprünglich
französische Adelsgeschlecht kam kurz vor dem Jahre 1620 nach
Böhmen. Der erste, der sich im durch den Ständeaufstand
geschüttelten Böhmen ansiedelte, war der Kommandant des
kaiserlichen Heeres Karl
Bonaventura Buquoy. Für die erwiesenen Dienste bei der
Niederschlagung des böhmischen Ständeaufstandes schenkte ihm der
Kaiser Ferdinand II. von Habsburg im Jahre 1620 die Herrschaften
Nové Hrady, Rožmberk, Libějovice sowie die Festen Žumberk und
Cuknštejn. Diese Herrschaften besaß das Geschlecht bis zum Jahre
1945. Eine weitere bedeutende Persönlichkeit dieses Geschlechtes
war Jan Nepomuk Buquoy (1741-1803), der auf seinen Herrschaften
Anstalten für Arme und Kranke gründete. Er machte sich auch für die
Gründung der Musterschule in Kaplice verdient, die von dem Pfarrer
Ferdinand
Kindermann verwaltet wurde. (Schule
in Kaplice)
Für die wirtschaftliche Entwicklung der Herrschaften der Grafen von Buquoy und vor allem der Glashütten von Nové Hrady machte sich Jiří František August Buquoy (1781-1851) verdient. Ludvík Arnošt Buquoy (1783-1834) war ein bekannter Maler und Landschaftsmaler der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In die Geschichte des Geschlechtes ging auch Jiří Jan Jindřich Buquoy (1781-1851) bedeutend ein, der die Regierung über den Besitz des Geschlechtes im Jahre 1848 übernahm und umfangreiche romantische Umbauten der Burg Rožmberk nad Vltavou durchführte, die er somit in ein prachtvolles Museum des Geschlechtes verwandelte, das den Besuchern die Altertümlichkeit sowie die vornehme Herkunft präsentieren sollte. Der letzte Buquoy in Böhmen war Karel Jiří (1885-1952). Auch wenn er als Mitglied der SdP keine politische Tätigkeit entwickelte und nicht zu viel engagiert war, wurde er im Mai 1945 verhaftet und für seine loyale fürdeutsche Stellung der Kollaboration beschuldigt und zur Vermögenskonfiskation und schwerem Gefängnis verurteilt, wo er im Jahre 1952 starb.
Das Wappen der Grafen von Buquoy
Im Wappen des ursprünglich französischen Geschlechtes der Grafen
von Buquoy wechseln sich schräge rote Streifen mit Streifen, die
mit Eichhörnchenfell bezogen sind. Ein Kleinod des Wappens ist eine
Fahne mit gleichem Motiv.
(mj)