Šimon Sechter
(1788 - 1867) | Musiker |
Er wurde am 11. Oktober 1788 in Frymburk in der Familie des Bindermeisters Jakub Sechter geboren. Seine Mutter starb im Jahr 1798 und sein Bruder Karel, Fassbinder nach dem Vater, war der erste gewählte Frymburker Bürgermeister. Šimon Sechter war Hoforganist in Wien und in den Jahren 1824 bis 1850 war er Professor für Komposition am Wiener Konservatorium. Šimon Sechter kehrte gerne in das heimatliche Frymburk zurück und starb am 10. September 1867 in Wien.
Wien ließ ihm ein Denkmal bauen und 1870 wurde an seinem Geburtshaus eine Gedenktafel enthüllt. Er wurde im Haus Nr. 88 geboren und "sein Vater, der ihn lieber zum Binderhandwerk angehalten hätte, warf ihm oft die verlorene Zeit vor, die er am eigenhändig verfertigten Klavier ohne Wände verbrachte". Mit sechzehn Jahren war Š. Sechter in Wien Schüler des Klavierspiels beim tschechischen Musiker Leopold Koželuh, der mit Beethoven sowie W.A. Mozart traf. Seit 1811 war Š. Sechter Musiklehrer in einer Blindenanstalt und nach einer Belehrung suchte bei ihm auch Franz Schubert.
Šimon Sechter schrieb insbesondere viele Kompositionen geistlicher Musik, Sinfonien, Kammerkompositionen und zwölf Fugen auf ein Zwölftaktthema. Von jedem Takt entstand eine Fuge. Er schrieb auch drei Opern, von denen eine im Jahr 1844 in Wien aufgeführt wurde. Er vertönte viele Gedichte, insbesondere von František Schiller. In seinem Werk traf er auf den Einfluss des tschechischen Musikklassizismus im Werk Koželuhs und im Werk Jan V. Voříšeks, dem er in den Jahren 1824 und 1825 unterstellt wurde. Š. Sechter und Voříšek verstanden einander auch in der Liebe zum Werk Johann Sebastian Bachs. Am Wiener Konservatorium hatten bei ihm Unterricht neben Franz Schubert auch der deutsche Klavierspieler und Virtuose Henri Vieuxtems sowie Mozarts und Haydns Biograf Karl Ferdinand Pohl.
(fs)
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