Peter IV. von Rosenberg
(1462 - 1523) | Adeliger |
Die bedeutendste Person des rosenbergischen Geschlechtes an der Wende des 15. zum 16. Jahrhundert war Peter IV. von Rosenberg, der in seiner Jugend an der Universität im italienishen Bologna studierte, wo auf ihn der Humanismus und die Renaissance einwirkten, was auch durch die Freundschaft mit dem humanistisch orientierten Václav z Rovného, Rosenberger Kanzler, durch den Bau des ersten Renaissancegebäude in Český Krumlov - des Kaplanhauses (Horní č.p. 159) oder durch Umbauten der Krumauer Burg von Oldřich Pesnitzer zum Ausdruck gebracht wurde. Er wurde auch bedeutende Persönlichkeit des böhmischen politischen Lebens, denn die Funktion des Landeshauptmanns sicherte ihm einen Anteil an der Regierung im Jagelloner Böhmen und eine privilegierte Stellung des rosenbergischen Geschlechtes unter der damaligen böhmischen Aristokratie wurde im Jahre 1500 durch die Vladislavsche Landesordnung bestätigt. Peter IV. unterstützte ebenfalls das wirtschaftliche Unternehmen in seinen Herrschaften, vor allem die Teichwirtschaft, die sich dank der Persönlichkeit des Štěpánek Netolický entwickelte, und die Silbererzförderung in der Umgebung von Český Krumlov. Der alt werdende, kinderlose und psychisch gebrochene Peter IV., der in häufige Streitigkeiten mit seinen Neffen geriet, vermachte einen beträchtlichen Teil der rosenbergischen Herrschaft und des Besitzes seinem Freund Zdeněk Lev von Rožmitál, was auf der Seite der Erben Unwillen und spätere Streitigkeiten um das rosenbergische Erbe hervorrief.
(mj)