Karel Krob
(1904 - 1974) | Schnitzer |
Karel Krob (1904 - 1974) verbrachte den größten Teil seines Lebens in Vyšší Brod in der Region Český Krumlov in seinem Einfamilienhaus Nr. 93, auch wenn er aus dem Kladno-Gebiet stammte, wo er in der Gemeinde Rozdělov bei Kladno geboren wurde. Ursprünglich lernte in den Jahren 1918 - 1921 Schuster aus, und weil ihn dieser Handwerk nicht ernähten konnte, arbeitete er später in Kladnoer Poldi - Stahlwerken, den größten Teil seines Lebens über ernährte er sich jedoch als Maurer. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam er im Rahmen der Besiedelung der Grenzbezirke von Kladno-Gebiet in den Šumava (Böhmerwald) nach Vyšší Brod, wo er auf dem Bau des Lipno-Elektrizitätswerkes arbeitete.
Schon von Jugend an war er von der Welt der wandernden Puppentheater fasziniert, deshalb widmete er alle seine Freizeit der Schnitzerei und der Herstellung von Puppen - den traditionellen böhmischen Marionetten aus Lindenholz. Er knüpfte so an die Tradition der besten böhmischen Puppenmacher an, denn er schnitzte die Figuren so, wie er sich an sie von den Vorstellungen des Puppentheaters seiner Kindheit erinnern konnte. Anfangs stellte er Puppen und Holzfigürchen nur für Vergnügen seiner Kinder, Bekannten und Freunde her. Bereits in Kladno schuf er kleine Puppen für Familientheater. Später schnitzte er Puppen auf Bestellung der Puppenspielerensembles einschließlich des Theaters von Spejbl und Hurvínek oder für die Puppenspielerdynastie Kopecký. Heute sind seine Werke in einer ganzen Reihe von musealen und auch privaten Sammlungen oder Puppenspielerensembles vertreten. Er stand ebenso am Anfang des Puppenspielerensembles von Vyšší Brod, für das er "hölzerne Schauspieler" schuf und die Szene samt den Kulissen entwurf.
Die Puppen von Karel Krob befinden sich in den Sammlungen des Bezirksheimatsmuseums in Český Krumlov (fast 50 Stück) oder des Museums der Puppenspielerkulturen in Chrudim.
(mj)