Soukenická Nr. 42
Lokalisierung:
Soukenická Nr. 42
Objektbeschreibung:
Ein einstöckiges Reihenhaus mit einem Satteldach mit dem Walm in
die Straße, die Stirnseite ist dreiachsig mit einem falschen
Attikastockwerk, klassizistisch hergerichtet im Jahre 1884. Im
Erdgeschoß befindet sich eine umfangreiche Halle mit den
Einstiegtreppen in das Zwischenstockwerk und einem engen Durchgang
in den Hof. Im 1. Stockwerk befinden sich außer der schwarzen Küche
flachgedeckte Räume.
Bauhistorische Entwicklung:
Das Objekt ist vor allem durch den spätgotischen mittelalterlichen
Zeitraum bestimmt, aus dieser Etappe wurden die Kelller, die
erdgeschossigen Räume mit Gewölben und der gewölbte Raum im
Zwischenstockwerk mit dem steinernen Portal erhalten. Im 1.
Stockwerk befindet sich schon die barocke Deckenkonstruktion. Die
Fassade und auch die heute schon aufgehobene Teilung der
Eintrittshalle stammen aus den 80er Jahren des 19.
Jahrhunderts.
Entwicklung der Fassade:
Aus der Zeit des Mittelalters wurde die spätmittelalterliche
Gestaltung erfasst, die im Prinzip die heutige Masse der Stirnseite
bestimmte. Der 1. Stock wurde durch ein Fabionsims über dem
Erdgeschoss ausgehoben. Durch eine Sonde zwischen den Fenstern des
1. Stocks wurden zwei Lüftungsfensterchen erfasst, die ursprünglich
einen Bestandteil der mittelalterlichen Pyramidenkomposition des
Rauchverkehrs des Wohnraums im 1. Stock bildeten. Nach den
erhaltenen Fragmenten ist vorauszusetzen, dass die Fensteröffnungen
mit roten Linien umrahmt wurden. Aus der Renaissance- und
Barockzeit wurden keine Funde erfasst. In der klassizistischen Zeit
wurde die Fassade durch ein Lisenensystem gegliedert, das weiter
teilweise auf eine historisierte Weise im Jahr 1884 mit einem
Anstrich in der braun-grauen Farbigkeit umgestaltet wurde. Im Jahr
1993 und 2000 erfolgte eine verhältnismäßig gefühlvolle
Instandsetzung der Putze mit einem Kalkanstrich im Farbenentwurf,
der sich durch die historisierte Farbigkeit inspirierte.
Bedeutende architektonische Details:
- relativ feinfühlig adaptierte Kellerräume mit dem Brunnen
- das Portal im Zwischenstock mit der Kreuzung und Diamantierung mit der Grattür
- die Balkendecke in der Stube im Stockwerk - doppelter Sturzboden mit geschrägten Kanten, die Decke mit einem ockerfarbigen Streifen gerahmt, mit der Beendigung durch eine rote Linie und mit Schabracken
- günstig wirkender kalkiger Anstrich der Fassade, realisiert im Jahre 1992
-
Geschichte der
Hausbewohner:
Wir haben bisher keine genaueren Informationen über die
Hausbesitzer im 16. Jahrhundert. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts
wird hier ein gewißer Jíra Hrachovec und nach ihm ein näher nicht
bekannter Petschmüller (es konnte sich um den Müller von Pečkovský
mlýn - Pečkas Mühle handeln) erwähnt. Im Jahre 1572 erscheint im
Haus Jaroš oder Jaronin (Jeroným) mit dem Zunamen vielleicht
Steiner. Dem Tomáš Steiner gehörte das Haus bis zum Jahre 1634, als
ihn Matyáš Anderst ablöste. In den Jahren 1689 - 1698 treffen wir
hier Jan Alt an und nach ihm den fürstlichen Schreiber František
Josef Reichhardt, dessen Herkunft das Haus bis zum Jahre 1733
bewohnte. Danach betrieb hier bis zum Jahre 1770 Josef Reska das
Sattlergewerbe. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts treffen wir im
Haus noch Josef Ekert an, seit dem Jahre 1781 dann Jan Schulz und
in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dann die Herkunft
Stockinger und seit dem Jahre 1836 wenigstens bis zu den vierziger
Jahren des 19. Jahrhunderts Josef a Anna Babler.
Gegenwärtige Nutzung:
Restaurant
- Weinstube Bílá paní