Široká Nr. 89
Objektbeschreibung:
Ein einstöckiges Eckgebäude mit einem Satteldach und einem Walm.
Der Halbgiebel ist verschalt, die Stirnseite ist ungegliedert. Im
Erdgeschoß mit einem unregelmäßigen Grundriß befinden sich einige
gewölbte Räume, das 1. Stockwerk ist flach gedeckt.
Bauhistorische Entwicklung:
Das Objekt ist mittelalterlichen Ursprungs, bis zu den achtziger
Jahren des 19. Jahrhunderts war in der Nachbarschaft ein Stadttor
(siehe Geschichte
der Tore und der Befestigung in der Stadt Český Krumlov). Aus
dem Zeitraum des Mittelalters stammte wahrscheinlich ein Teil der
Blockwand mit einer pyramidalen Abzugskomposition in der westlichen
Stirnseite. Die Umbauten verliefen im Zeitraum der Renaissance und
des Klassizismus. Im Jahre 1990 wurde eine radikale Rekonstruktion
beendet, wobei das Objekt im Grunde der historischen
architektonischen Details enthoben wurde, es wurden die Hofzubauten
beseitigt, das Parterre der Straßenstirnseite wurde umgestaltet und
der geputzte Halbgiebel wurde durch einen hölzernen Giebel
ersetzt.
Bedeutende architektonische Details:
- das Gipfelrauchfenster der pyramidalen Komposition in der Seitenstirnwand
- die erdgeschossigen Gewölbe
Geschichte der Hausbewohner:
Bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts wird als Hausbesitzer ein
gewißer Kürschner Matěj belegt, bis zum Jahre 1545 dann ebenso ein
Kürschner, Řehoř. Bis zum Jahre 1600 lebte im Haus der Faßbinder
Valentin Perger. Danach treffen wir hier Hans an und seit dem Jahre
1617 Matyáš Stokinger. Im Jahre 1629 wurde Klement Streintz der
Hausbesitzer, dessen Familie hier bis zum Jahre 1705 lebte. Seit
dem Jahre 1663 treffen wir uns im Haus mit dem Gerber Kristián
Streintz, der seine Dienste auch im Krumauer Schloß gewährleistete.
In den Jahren 1705 - 1744 bewohnte das Haus Tomáš Mohelnický und
nach ihm folgte Jan Handschuh. Den löste im Jahre 1750 der Schuster
Lukáš Hinek ab. Der Sippe Tragau gehörte das Haus in den Jahren
1781 - 1806, dann läßt sich hier die Sippe Harrer nieder und
besitzt das Haus wenigstens bis zu den vierziger Jahren des 19.
Jahrhunderts.
Gegenwärtige Nutzung:
Hotel, Restaurant Barbora, Geschäft mit geschliffenem Glass Porcela
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