Široká Nr. 79
Objektbeschreibung:
Es handelte sich ursprünglich um ein Wohnhaus, später zu einem
städtischen Speicher geändert. Die Stirnseite des Hauses ist im
Renaissancestil, teilweise mit dem vorgetretenen Haus Široká
Nr. 78 verdeckt. In die Široká Gasse (Breitwe Gasse) ist von
dem unverdeckten Teil des Hauses eine ursprüngliche Durchfahrt
sichtbar, heute der gemeinsame Eingang in die Gebäude Nr. 78 und
79. Ursprünglich war die ganze innere Konstruktion des Hauses
hölzern, heute ist sie durch die letzte radikale Rekonstruktion in
den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts komplett geändert. Der untere
Teil der hinteren Stirnseite des Hauses ist durch eine Zwingermauer
gebildet. Außerhalb der Stadtmauer, links hinten, befindet sich ein
einstöckiges Gebäude, im Erdgeschoß und im 1. Stockwerk mit
Tonnengewölben mit Lünetten und ohne Lünetten gewölbt, das
vielleicht eine ehemalige Bastei der mittelalterlichen Befestigung
war.
Bauhistorische Entwicklung:
Es handelte sich um ein Wohnhaus, dessen Existenz schon zu Beginn
des 16. Jahrhunderts schriftlich belegt wird. In der Mitte des 17.
Jahrhunderts wurde das Haus vom Stadtrat für die Zwecke der Stadt
gekauft und es wurde hier der Stadthof (der Speicher) errichtet.
Für diese Zwecke wurde das Haus umgebaut. Stilistisch könnte man
diesen Bau in den Kreis der Wirtschaftsgebäude anordnen, die für
die Stadt Domenico
Benedetto Cometta z Eckthurnu aufgebaut hat. Heute ist die
innere Gestaltung des Gebäudes, nach dem letzten Umbau des
Objektes, in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts ganz
untergegangen.
Bedeutende architektonische Details:
Die Zwingermauer, die die hintere Stirnseite des Hauses
durchläuft.
Geschichte der
Hausbewohner:
Seit dem Beginn der zwanziger Jahre des 16. Jahrhunderts gehörte
das Haus Jan Sumreir, nach seinem Tod im Jahre 1566 blieb das Haus
im Besitz der Familie bis zum Jahre 1571, wo als Hausbesitzer
Václav Trubačka erscheint. Nach diesem kommt Kryštof Kastner,
genannt Trubačka, der das Haus bis zum Jahre 1587 im Besitz hatte,
als er es Ambrož Kurzweil überließ. Von ihm kaufte das Haus im
Jahre 1590 der Kürschner Lorenc Bruderle. Die Witwe nach Lorenc,
Alžběta, verkauft das Haus im Jahre 1597 an Jan Kubička, nach
dessen Tod kauft es im Jahre 1603 der Seifensieder Blažej Tanzl,
den wir hier auch im zweiten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts
antreffen. In der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde das Haus durch
den Stadtrat für die Wirtschaftszwecke der Stadt gekauft. Es wurde
als Speicher benutzt und es war hier auch die Wohnung des
Gemeindedieners. Im Jahre 1774 diente es zur Einstallung von
schweren Pferden und zur Aufbewahrung von Wagen und Feuerspritzen,
die der Stadt gehörten. Seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts wurde
es dem kaiserlichen Proviantsmagazin und vorübergehend auch
privaten Personen vermietet.
Gegenwärtige Nutzung:
Stadtamt
Český Krumlov.