Široká Nr. 52
Objektbeschreibung:
Es handelt sich im Grunde um ein spätgotisches, im Renaissancestil
umgebautes Haus mit der hergerichteten Fassade, das auf einer engen
Parzelle ohne einen Hof steht. Auf dem Dachboden blieb eine
zusätzlich aufgemauerte Attika mit Zinnen erhalten, der Teil der
Attika auf der vorgetretenen Seite blieb ohne die Aufmauerung
erhalten. Das Gebäude ist über dem Hang situiert, die
erdgeschossigen Räume befinden sich in der gleichen Ebene wie der
Keller des Hauses Nr. 35 unter dem Hof.
Bauhistorische Entwicklung:
Das ursprüngliche Gebäude entstand in der Spätgotik als Bestandteil
des heutigen Hauses Nr. 35. Das Objekt bekam einen
Renaissanceumbau, aus dieser Zeit stammt auch die innere Gestaltung
des Hauses. Das Erdgeschoß war einst mit den Kellerräumen des
Hauses Nr. 35 verbunden. Die Fassade wurde im Jahre 1967 bedeutsam
repariert.
Bedeutende
architektonische Details:
Das Objekt ist vor allem als eine spätgotische Ganzheit mit den
Renaissanceumgestaltungen wertvoll. Sehenswert ist vor allem die
Renaissanceattika, das gotische Konsolenportal in der Stirnseite,
interessant ist auch die gewölbte Küche.
Geschichte der Hausbewohner:
Bis zum Beginn der achtziger Jahre des 16. Jahrhunderts war dieses
Gebäude eine Mälzerei und eine Brauerei. Im Jahre 1521 kaufte es
ein gewißer Prokeš. Die Niederschrift aus dem Jahre 1561 belegt
ausdrücklich, daß es sich um eine Mälzerei von Blažej Pergar
handelte, die zu seinem Wohnhaus Nr. 36 in der Soukenická Gasse
(Tuchmachergasse) anlag. Im Jahre 1584 verkaufte die ehemalige
Mälzerei der Besitzer des Hauses Nr. 36 Šebestián Netolický an
Barbora, die Witwe nach Vaněk Schön, genannte Schönwankin. Von ihr
erwarb sie schon als ein selbstständiges Haus noch in demselben
Jahre Kryštof Lepší. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wird als
Hausbesitzerin Uršula Lepší erwähnt. Seit dem Jahre 1641 gehörte
das Haus zu dem Haus Nr. 54 Na louži (Auf der Lacken). Sofie
Reichardtová, die seit dem Jahre 1640 gemeinsam mit ihrem Gatten
Štěpán Besitzerin des Hauses Nr. 54 war, kaufte es hinzu. Beide
Häuser gehörten ursprünglich Hans Tanperger, der sie stufenweise an
die Reichardts verkaufte. Nach Štěpán Reichardt erbte das Haus Nr.
52 der Pfarrer aus Svéráz, Jiří Břeský, von dem es im Jahre 1706
die Gemeinde kaufte. Erst seit diesem Jahre bildet Nr. 52 ein
selbstständiges Haus, das die Gemeinde dem fürstlichen Lakai
Friedrich Schwarz verkaufte. Nach ihm hatte es eine ganze Reihe von
Bürgern von Český Krumlov verschiedener Berufe im Besitz.
Gegenwärtige Nutzung:
Im Erdgeschoß befindet sich das Juweliergeschäft Granát
und das Geschäft U kašny - Holz, Keramik, Marionetten. Im 1.
Stockwerk befindet sich eine Wohnung.