Široká Nr. 51
Objektbeschreibung :
Es handelt sich um ein einstöckiges, im Grunde spätgotisches
Eckobjekt, das in der Renaissance und in der zweiten Hälfte des 17.
Jahrhunderts hergerichtet wurde. Im Erdgeschoß befindet sich ein
längliches steinernes Portal mit einer Stuckchambrane. Die Gasse
auf der linken Seite der Stirnwand ist mit einem Schwibbogen
überwölbt.
Bauhistorische Entwicklung:
Das Objekt, das wahrscheinlich im 15. Jahrhundert aufgebaut wurde,
ist gotischen Ursprungs. In der Renaissance wurden zusätzlich die
Giebel ausgemauert, wobei die Zumauerung der Attika-Stirnseite mit
den Putzquadersteinen sehenswert ist. Auch die Gewölbe von einigen
Räumen, die wahrscheinlich gleichzeitig mit der Besetzung der
Decken entstanden sind, sind im Renaissancestil.
Bedeutende architektonische Details:
Das Objekt ist vor allem als ein wichtiges Glied der historischen
Verbauung wertvoll. Sehenswert ist die Seitenstirnwand, die im
ersten Stockwerk einige kleine gotische Fenster hat, wobei eines
davon sich nicht nur das Steingewände, sondern auch das
Unterfenstersims beibehalten hat.
Geschichte der Hausbewohner:
Obwohl das Haus schon im 15. Jahrhundert existierte, fehlen Belege,
die den Besitz des Eigentums in dieser Zeit erfassen würden. Der
erste bekannte Hausbesitzer ist also erst der Mälzer Blažek, der in
den Jahren 1515 - 1519 Mitglied des Stadtrats war. Nach seinem Tod
verwaltete das Haus und auch die Mälzerei Jošt, den die Witwe
Barbora heiratete. Auch der Mälzer Jošt war in den dreißiger und
vierziger Jahren des 16. Jahrhunderts Mitglied des Stadtrats. Im
Haus wechselte dann eine Reihe von Besitzern verschiedener Berufe.
Noch im Laufe des 16. Jahrhunderts waren unter ihnen der Schneider
Jan, der Kürschner Jeroným Mild und der Fleischer Tomáš Schemerle.
Im Jahre 1619 treffen wir im Haus den Faßbinder Tomáš Ziehensack
an, der es wahrscheinlich noch im Jahre 1654 im Besitz hatte. Seit
dem Jahre 1666 lebten im Haus nacheinander die Fleischer Adam
Schmidt und Václav Řídký. Im Jahre 1714 erscheint hier der Stricker
Lorenz Kurz, den drei Jahre später der Händler Matouš Krembscher
ablöste. Seit den vierziger Jahren des 18. Jahrhunderts gehörte das
Haus einigen Generationen der Familie Tragau.
Gegenwärtige Nutzung:
Art & Kraft, Vietnamesisches Geschäft