Široká Nr. 45
Objektbeschreibung:
Es handelt sich höchstwahrscheinlich um ein ursprünglich gotisches
Renaissancegebäude, dessen Gestalt in der zweiten Hälfte des 17.
Jahrhunderts frühbarock hergerichtet wurde - vor allem was die
Fassade und den Giebel betrifft. Es wurde aber auch die
Hausanordnung geändert. Die heutige Gestalt des Hauses stellt ein
typisches Muster des frühbarocken Bauwesens in der Stadt Český
Krumlov dar.
Bauhistorische Entwicklung:
Der ursprüngliche Bau auf der Stelle des heutigen Hauses Nr. 45 war
wahrscheinlich gotisch, wie es das heute vermauerte Portal belegt.
Die Straßenstirnseite spricht dafür, daß das Objekt durch die
Renaissance-Herrichtungen gekommen ist; für eine aus der
Renaissance stammende können wir auch die Grundgestaltung des
Erdgeschosses halten. Die gegenwärtige Gestalt des Hauses erhält
sich die Grundelemente, die das Haus durch die frühbarocken
Herrichtungen in den Jahren 1676 - 1678 bekommen hat. Damals wurde
das Haus auf dem Platz des früheren Wirtschaftsgebäudes aufgebaut,
das ursprünglich gemeinsam mit dem heutigen Haus Nr. 46 zu dem
hinteren Trakt des Objektes der Mälzerei Nr. 43 in der Soukenická
Gasse (Tuchmachergasse) gehört hat. Es wurden dabei wahrscheinlich
minimal die Umfassungsmauern ausgenutzt. Die frühbarocken
Herrichtungen liegen vor allem im Einsatz von Gewölben. Damals sind
auch die Treppenhalle, der Keller und die Stirnseite des heutigen
Hauses Nr. 45 enstanden.
Bedeutende
architektonische Details:
Sehenswert sind vor allem die äußeren Elemente - der symmetrische
Giebel mit den länglichen Seitenvoluten und mit dem Tympanon, das
durch die Nischen mit der Muschel gebrochen ist. Die Fenster sind
mit den Bänderchambranen betont.
Geschichte der Hausbewohner:
Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts gehörten die Hausparzellen Nr.
45 und 46 zum Haus Nr. 43 in der Soukenická Gasse - es waren hier
wirtschaftliche Objekte, die zu dem bewohnten Teil angelegt haben
(die Mälzerei, der gewölbte Stall, die Malzdarre) und ein kleiner
Garten. Gemeinsam mit dem heutigen Haus Nr. 46 kaufte dieses Haus
im Jahre 1676 die Krumauer Gemeinde für 200 Schock Meißner
Groschen. Im Jahre 1682 verkaufte dann die Gemeinde das Haus dem
Strumpfstricker Kryštof Premeisl für einen verhältnismäßig hohen
Preis von 550 Schock Meißner Groschen. Die Textilgewerbe - die
Strumpfstrickerei und die Tuchweberei - betrieben die Hausbesitzer
bis zum Jahre 1765, seit dem Jahre 1772 befand sich hier eine
Wagnerwerkstatt.
Gegenwärtige Nutzung:
Babyka - Naturprodukte. Im ersten Stockwerk sind Wohnräume.