Rybářská Nr. 37
Lokalisierung:
Rybářská Nr. 37
Objektbeschreibung:
Ein einstöckiges Renaissancehaus mit Sgraffiti.
Bauhistorische Entwicklung:
Es handelt sich um ein einstöckiges Gebäude, das vorn ein
niedrigeres Dachbodennstockwerk und ein halb eingelassenes
Souterrain hat. Die Räumlichkeiten im Erdgeschoß sind flach
gedeckt, das Souterrain ist fast unter der gesamten Tiefe des
Gebäudes oval tonnengewölbt. Im rückwärtigen Teil der Parzelle
befindet sich eine Scheune. An der Fassade finden wir
Sgraffitoquadrierung, die auch am Vorsprung an der Stirnwand
verfolgt werden kann. Das Haus entstand in der 2. Hälfte des 15.
oder zu Anfang des 16. Jahrhunderts. Zu Umgestaltungen kam es in
den Jahren 1897, 1911, 1921 und 1962. Vom ursprünglichen Aufbau ist
ein Teil des Umfassungsmauerwerkes und die Keller erhalten
geblieben.
Bedeutende architektonische Details:
Briefchensgraffiti und eine Meereswelle.
Geschichte der Hausbewohner:
Der erste bekannte Besitzer war vom Jahre 1520 an der taube Osvald,
der im Jahre 1540 von einem gewissen Smelzar und nach diesem vom
Töpfer Bradáč abgelöst wurde. In den Jahren 1559 - 1580 lebte im
Haus der Schlosser Hans Luschner, genannt der lahme Janek. Nach
Kryštof Ortner erscheint hier im Jahre 1588 Kryštof Luschner. Im
Jahre 1602 finden wir im Haus Kašpar Pleminger und vom Jahre 1607
an den Weißgerber Kašpar Khersten. Auch der weitere Besitzer des
Hauses in den Jahren 1611 - 1618, Valentin Fausch, war Weißgerber.
Vom Jahre 1621 an lebte hier Jakub Gojauer und vom Jahre 1636 an
Martin Wiltschku (Vlček), dessen Familie das Haus vielleicht bis
zum Jahre 1706 gehörte. In diesem Jahr zog hier Jakub Kaltenhöffer
ein und nach ihm der Fleischer Richard Schmal. Seine Familie, in
der sich der Fleischerberuf vererbte, bewohnte das Haus bis zum
Jahre 1786, als wir hier auf Šebestián Streintz treffen. Vom Jahre
1803 mindestens bis in die vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts
gehörte das Haus der Familie Schubert. Was die Berufe anbelangt, so
finden wir hier im 19. Jahrhundert einen Tuchmacher, Gerber oder
Fleischer und das Fleischergewerbe wurde im Haus auch im Jahre 1929
betrieben.
Legenden und Überlieferungen:
An der Fassade des Hauses sind zwei Inschriften in deutscher
Sprache aus dem Ende des 16. Jahrhunderts angebracht, vielleicht
aus der Zeit, als das Haus dem Schlosser Hans Luschner gehörte, der
der Lahme genannt wurde: TRINCK : VD : IS : GOT : NIT : VER : GIS :
BEHALT : DEIN : EHR D WIRT NIT : MEHR : VAN : INER : HAB : DEN EIN
TVCH GRAB : NICHT : SORG : FIR...h. SONDER : FOR : D WER : WAS :
WEISS : DER : SCHWEIG : WEM WOL : IST : DER BLEIB : WER : WAS HAT :
DER : BEHALT : DAN : VNGLVCK : KVMT : BALD : GLAVB : NIT : ALLES :
WAS : DV : HORST : THV : NIT : ALLES : WAS : DV : KANST : SAG : NIT
: ALLES : WAS : DV : WAIST : BRAVCH : NIT : ALLES : WAS : DV : HAST
: BEGER : NIT : ALLES : WAS : DV : SICHS : BLEIBST TV : WOL :
INIDERT...KIRCHEN : ANDECHTIG. (Trinke und esse, vergiß Gott nicht.
Behalte Dir Deine Ehre bei, kümmere Dich nicht um das Totengewand,
sondern um....Wer etwas weiß,der soll schweigen. Wem es gut geht,
der soll dabei bleiben. Wer etwas hat, der soll es behalten, denn
das Unglück kommt bald. Glaube nicht alles, was du hörst. Tu nicht
alles, was Du kannst. Sage nicht alles, was Du weißt. Nutze nicht
alles, was Du hast. Fordere nicht alles, was Du siehst. Sei in der
Kirche fromm....)