Rooseveltova Nr. 30
Lokalisierung:
Rooseveltova Nr. 30
Objektbeschreibung:
Ein erdgeschossiges Gebäude im Abhang, mit unstilhaft
hergerichteter neuzeitlicher Stirnwand. Die rückwärtige Stirnwand
mit einem hölzernen Außengang (Pawlatsche), mit Säulchen, Holzbögen
und Schindeldach ist sehr malerisch und hat fundamentale Bedeutung
im System des Verbaues. Die Gliederung ist nicht beachtenswert, mit
flachgedeckten Räumlichkeiten. Die Keller auf dem Niveau der
unteren Terrasse sind mit Tonnengewölben in ovale Gurte gewölbt. Im
linken Teil der Gliederung befindet sich ein aus Stein
tonnengewölbter Keller mit Abdrucken von Verschalungen.
Bauhistorische Entwicklung:
Der älteste Teil des Gebäudes ist der linke Abschnitt mit
Steinkeller vielleicht aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Der
restliche Teil des Gebäudes wurde wahrscheinlich in der Zeit des
Klassizismus hergerichtet unter Anwendung von älterem Mauerwerk,
der Bruch an der Fassade und die Fenster, angebracht niedrig
oberhalb des Terrains, zeugen von dem Alter des Objektes. Das
Objekt hat einen durchschnittlichen architektonischen Wert. Das
Haus ist wichtig im Panorama des Verbaues über dem Fluß.
Geschichte der Hausbewohner:
Auch dieses Häuschen, das im 16. Jahrhundert den selben Wert hatte
wie das benachbarte Haus Rooseveltova
Nr. 29, wurde irgendwann im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts
erbaut. Zu Anfang der vierziger Jahre war wahrscheinlich sein
Besitzer ein gewisser Prokeš, der hier bis zu seinem Tode in den
fünfziger Jahren des 16. Jahrhunderts lebte. Danach erwarb das Haus
der Bruder des Prokeš, Klíma. Klímas Witwe oder Tochter Anna
verkaufte im Jahre 1569 das Haus dem Schwarzfärber Jakub
Lauterwein. Vom Jakub kaufte dieses Haus im Jahre 1591 der
Schneider Hans Kirchner, der hier gemeinsam mit seiner Familie bis
zum Jahre 1601 lebte. In diesem Jahre zog in das Haus Jiří
Pankhoffer ein, der im Jahre 1624 vom Weber Ondřej Schütz abgelöst
wurde. In den Jahren 1633 - 1649 gehörte das Haus dem Faßzieher
Antonín Grinder (er schichtete die Fässer in die Keller oder wälzte
sie hinaus) und danach bis zum Jahre 1664 Martin Seidl. Nach ihm
erscheint im Haus kurz Řehoř Günthers und noch im selben Jahr
treffen wir hier auf den Weber Ondřej Paukner. In den Jahren 1691 -
1757 wurde das Haus von Ferdinand Walter bewohnt und dann folgte
Josef Schnelzer. Vom Jahre 1765 bis zum Jahre 1801 war Bernard
Proschko Besitzer des Hauses. In der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts lebten hier nacheinander Tomáš Ambrož, vom Jahre 1818
an Josef Miko und vom Jahre 1836 an dann Ignác Diebel.
Gegenwärtige Nutzung:
Wohnhaus.