Radniční Nr. 23
Lokalisierung:
Radniční Nr. 23
Objektbeschreibung:
Die dreiachsige Stirnseite ist mit Stuckchambranen der Fenster
gegliedert. Zweitraktige Gliederung links mit einer kleinen
tonnengewölbten Halle und einer Treppe. Der übrige Teil des
Erdgeschosses und auch die Stockwerke sind flach gedeckt. Der
tonnengewölbte Keller befindet sich unter dem rechten Teil, die
Gliederung ist rechts aus Stein und vorne aus Ziegeln. Das
Satteldach hat eine Walm und eine Halbwalmkonstruktion.
Bauhistorische Entwicklung:
Wie die meisten Häuser im historischen Kern von Český Krumlov
stammt das Haus in seinem Grund aus dem Mittelalter. Während der
Jahrhunderte wurde es nicht markant umgebaut, wie der Plan des
alten Zustandes aus der Zeit vor dem Umbau im Jahre 1866 belegt.
Während dieses Umbaus wurden wahrscheinlich die
Deckenkonstruktionen ausgetauscht, neue Treppen, neue Querwände,
neuer Feuergiebel aufgeführt und der hintere Teil des Erdgeschosses
wurde gewölbt. Die Bauentwicklung des Hauses wurde durch diesen
Umbau beendet, nur im Jahre 1936 wurde eine neuzeitliche Auslage
errichtet.
Bedeutende architektonische Details:
Die Stirnseite mit den ursprünglichen Stuckdetails und dem
Eintrittsportal.
Geschichte der Hausbewohner:
Das Haus ließ zwischen den Jahren 1484 - 1500 sein erster Besitzer,
Fischmeister Václav erbauen. In den Jahren 1510 - 1530 gehörte das
Haus dem Schneider Jan Nevrlec. Nach seinem Tod im Jahre 1530 blieb
im Haus seine Familie, Pavel Nevrlec verkaufte es im Jahre 1537
ratenweise an Linhart Singerspihler (Singlpüchler). Linhart
übersiedelte im Jahre 1545 in das Haus Nr. 8 auf dem Stadtplatz und
das Haus Nr. 23 kaufte von ihm Doktor Mates Landauer, der zuvor im
Haus Nr. 16 auf dem Stadtplatz lebte. Im Jahre 1560 erwarb das Haus
der Färber Gerg (Georg, Gregor - Jiří, Řehoř). Seit dem Jahre 1564
zahlte jedoch das Haus die Goldschmiederin Sára Hilskerová, die
Witwe nach dem Färber, ab, die im Jahre 1566 wieder heiratete und
zwar den Goldschmied Hans Hilsker. Sára starb im Jahre 1571, ein
Jahr nach dem Tod ihres zweiten Mannes, und im Jahre 1572 kaufte
das Haus von den Verwaltern ihrer Verlassenschaft der Tandhändler
Michal Pilman. Im Jahre 1598 verkaufte Pilman das Haus an Mariana
Čertová-Schurerová, eine doppelte Witwe, die hierher vom Haus Nr. 1
auf dem Stadtplatz übersiedelte. Von ihr kaufte das Haus im Jahre
1606 Ondřej Schlanger, der im Jahre 1609 starb. Die Witwe Markéta
heiratete im Jahre 1611 Jan Messe. Als Markéta wieder verwitwete,
verkaufte sie das Haus im Jahre 1640 an Dorota Gisslerová. Die
überließ es im Jahre 1648 ihrem Schwiegersohn Jan Khan für einen
niedrigen Preis von 250 Schock Meißner Groschen, bedang sich aber
die Wohnung in der oberen Stube mit zwei anliegenden Kammern aus.
Der Nachlaß war wahrscheinlich nur eine Versicherung für die
Verkäuferin. Wahrscheinlich durch die Heirat erwarb das Haus Uršula
Lasková, die es im Jahre 1681 wieder an Řehoř Haugsperger verkauft
hat. Im Jahre 1728 ererbte das Haus die Schwester Klára
Haugspergerová und im Jahre 1731 die Schwester Žofie Ritterová, die
das Haus im Jahre 1758 dem Enkel Josef Šimák abtrat. Der
Stadtwirtschaftsschreiber Josef Šimák verkaufte das Haus im Jahre
1771 an den Gürtler Josef Hochkoffler. Die Witwe Alžběta trat das
Haus im Jahre 1829 ihrem Schwiegersohn Alois Krieger ab. Krigers
Sohn Ignác erbte das Haus im Jahre 1829 und sicherte der Mutter die
Wohnung in dem erdgeschossigen Zimmer links vom Eingang zu. Der
neue Besitzer Vojtěch Schullerbauer führte im Jahre 1866 einen
gründlichen Umbau durch.
Gegenwärtige Nutzung:
Kristalleuchter U Jakuba