Parkán Nr. 120
Lokalisierung:
Parkán Nr. 120
Objektbeschreibung:
Ein zweistöckiges Objekt einer Mühle mit einer Front fabrikartigen
Charakters vom Ende des 19. Jahrhunderts und mit einem Hausflur.
Unter dem Ostteil befindet sich ein Mühlgraben.
Bauhistorische Entwicklung:
Die Mühle wird schon in einer Urkunde aus dem Jahre 1494 erwähnt.
Vom ursprünglichen Bau blieb wahrscheinlich ein Teil der
Umfassungsmauer erhalten. Im Jahre 1575 war die Mühle 150 Schock
Meißner Groschen wert. Im 19. Jahrhundert wurde sie umgebaut, es
wurde damals auch der Teil oberhalb des Mühlgrabens neu gebaut. Die
Innenkonstruktion des Gebäudes ist aus Holz mit Balkendecken.
Geschichte der Hausbewohner:
Peter von Rosenberg erlaubt in einer Urkunde von 1494 dem Stadtrat,
für einen bestimmten Zins die Getreidemühle zu betreiben, die der
Rat im Burggraben errichtet hatte. In den Jahren 1515-1517 wird die
Müllerin Dorota aus Parkán erwähnt. Vor 1575 mietete die Mühle ein
gewisser Augustin, der sie laut dem Vertrag aus dem Jahre 1575 dem
Müller Václav überließ. Der durfte die Mühle bis zu seinem Tode im
Jahre 1582 betreiben, als das Objekt wieder der Gemeinde zufiel.
Václav bezahlte jedoch selbst die Mühlenreparaturen, denn seine
Erben, die Ehefrau Voršila und die Kinder Kateřina und Mates,
bestätigen am 6. Mai 1584, daß ihnen 76 Schock Meißner Groschen
bezahlt wurden und daß sie an die Mühle keine Forderungen mehr
haben. In den 90er Jahren des 16. Jahrhunderts wurde die Mühle
wahrscheinlich umgebaut, denn 1596 spricht man über die neue Mühle.
Am 29. November 1782 wurde die Mühle mit einer Graupenstampfe als
Erbmietgut an Bernard Bayer verkauft. Seine Familie besaß sie bis
zum Jahre 1821, als ihr František Pinsker folgte. Der nächste
Hausbesitzer war ab 1836 Adalbert Pisko.
Legenden und Überlieferungen:
Über diese Mühle wird erzählt, daß sie ein Wassermann beschützte.
Er war häßlich, zu den Menschen aber freundlich. Während des
Lachszuges hat er allen sehr geholfen. Es ist wirklich ein schönes
Märchen, voll von einzigartigen Geschichten über einen Wassermann,
der mit seinen Streichen nicht nur den Müller, sondern auch die
anderen Leute am Wasser auf seine Seite zog.