Parkán Nr. 107
Objektbeschreibung:
Das rechteckige einstöckige Querobjekt hat eine Front aus der Zeit
um 1800 mit Lisenen, Gurtgesims und Bänderchambranen der Fenster.
Zwischen den Fenstern des ersten Stockwerks befindet sich ein Bild
der Budweiser Jungfrau Maria (der Beschützerin) mit dem heiligen
Florian und Johannes von Nepomuk (?). An der hinteren Front, die im
Erdgeschoß und wahrscheinlich auch im Obergeschoß die Stadtmauer
bildet, ist ein balkonartiger Gang (Pawlatsche) plaziert. Das Dach
ist mit Schindeln und Ziegeln gedeckt.
Bauhistorische Entwicklung:
Das Objekt spätgotischen Ursprungs entstand vor dem Jahre 1512, zum
erstenmal wird es 1523 erwähnt. Im Jahre 1730 lag es in Trümmern.
Das heutige Gebäude stammt wahrscheinlich aus der unmittelbar
folgenden Zeit, es wurde der linke ältere Teil benutzt (stärkeres
Mauerwerk, ein anderer Gewölbetyp). Um das Jahr 1800 verlief dann
ein Umbau.
Bedeutende architektonische Details:
Im Objekt befinden sich einige gewölbte Räume, in einem Raum im
ersten Stockwerk gibt es einen eingelassenen Stuckspiegel. Wertvoll
ist vor allem die Front.
Geschichte der Hausbewohner:
Im 1. Drittel des 16. Jahrhunderts gehörte das Haus dem Weißgerber
Hansel, der hier im Jahre 1519 erwähnt wird. Ab 1540 finden wir
hier den Kürschner Martin, dem fünf Jahre später der Metzger Bartoš
folgte. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts besaß das Haus die
Familie Hřebenář von Hřeben, vom Bruder Burghard erbten es Markvart
Jan und Vaněk (Václav). Im Jahre 1555 wurde zum Hausbesitzer der
Metzger Tomáš Trogar, und vor der Mitte der 60er Jahre des 16.
Jahrhunderts taucht hier ein weiterer Metzger, Tomáš Čech, auf. In
den Jahren 1565-1584 treffen wir im Haus den Schmied Havel Kandler
und ab 1596 den Metzger Bartoloměj Landsknecht an. Zu Beginn des
17. Jahrhunderts wohnte hier Vít Eyban, Schmied aus Soběslav. Ab
1607 gehörte das Haus dem Hutmacher Štepán Havel. Über die nächsten
Hausbesitzer im 17. und in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts
wissen wir bisher nicht viel. Sicher ist nur, daß Matyáš Dorn, der
hier ab 1718 lebte, sich nicht allzu sehr um das Haus kümmerte, und
so kaufte Ondřej Häusl im Jahre 1750 für 40 rheinische Gulden nur
eine Ruine. Seine Familie wohnte dann im Haus bis 1764, als ihr die
Familie Lechner folgte, die das Haus bis 1825 besaß.
Gegenwärtige Nutzung:
Pension u
Vltavy