Parkán Nr. 105
Objektbeschreibung:
Das zweistöckige Gebäude hat die Front mit Sgraffitoquadern
bedeckt, von einer deutschen Inschrift in das Jahr 1585 datiert.
Aus der Frontfläche, die rechts etwa in der Mitte der Länge
zurückspringt, tritt im Erdgeschoß und im ersten Stockwerk ein
Risalit auf Blendarkaden hervor. Die nächste Arkade wiederholt sich
im linken Teil. Unter dem Sgraffito blieb das Fragment einer
älteren Bossageverzierung mit roter Linie erhalten. Auf dem
Sgraffito ist das Rosenberger-Badener Allianzwappen ausgeführt.
Darüber ist ein unbekanntes Wappen gemalt, das im unteren Teil mit
einem gemalten Korb mit der Jahreszahl 1761 und den Initialen F.H.
fortsetzt. Der obere Teil wird vom Bild der Madonna von Kájov mit
dem heiligen Florián und einem anderen Heiligen überdeckt. Dieses
Gemälde wird von einer weiteren Wandmalerei überdeckt,
wahrscheinlich mit einem Pferdemotiv. An der hinteren Front zieht
sich ein balkonartiger Gang (Pawlatsche). Neben dem hinteren Flügel
tritt aus der Front ein Erker auf drei Konsolen hervor.
Bauhistorische Entwicklung:
Die älteste Putzschicht mit Bossage beweist, daß hier der
Mittelteil des Gebäudes schon vor dem Jahre 1585 stand,
ursprünglich zweifellos als selbständiges Objekt. Im Jahre 1585 kam
es zum Umbau in die heutige Gestalt. Zu kleineren
Fassadenveränderungen kam es im 3. Viertel des 18. Jahrhunderts
(1761). Im 19. Jahrhundert baute man den hinteren Flügel an. Das
Haus wurde in den Jahren 1993-1994 renoviert.
Bedeutende architektonische Details:
Das ganze Objekt ist von großer architektonischen Bedeutung. Alle
Räume sind von Tonnengewölbe mit Stichkappen eingewölbt, nur der
mittlere im Obergeschoß hervortretende Teil weist im Erdgeschoß
Gewölbe ohne Stichkappen auf. Der Treppensaal und der Raum rechts
im Obergeschoß sind mit Gewölben mit mächtigen Graten
eingewölbt.
Geschichte der Hausbewohner:
Obwohl das Haus wahrscheinlich schon vor 1585 gebaut wurde, stammt
die erste bisher bekannte Nachricht über seine Bewohner erst aus
dem Jahre 1611, als hier Florián Felizides wohnte. Nach seinem Tode
führte das Haus seine Witwe Magdaléna. Ab 1626 treffen wir hier
Jiří Mikeš, Koráb genannt, nach dem die Witwe Johanna das Haus
verwaltete. In den Jahren 1637-1648 gehörte das Haus dem
fürstlichen Mälzer Jakub Schwarz, ab 1662 dann dem Metzger Václav
Klampfel, nach dessen Tode es seine Witwe Voršila übernahm. Über
die nächsten Hausbesitzer ist bisher nicht viel bekannt, ab 1760
wohnte hier aber František Häussler, zu dem auch die Initialen an
der Fassade gehören. Seine Familie bewohnte das Haus mindestens bis
zu den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts.
Gegenwärtige Nutzung:
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