Náměstí Svornosti Nr. 6
Lokalisierung:
Náměstí Svornosti Nr. 6
Objektbeschreibung:
Ein dreistöckiges Eckgebäude mit eklektischer Stirnseite mit
Lisenen und profilierten Simsen aus dem 19. Jahrhundert gegliedert.
Auf den beiden Seiten der Hauptstirnseite des Gebäudes in die
Richtung in den Stadtplatz sind zwei historisierte Portale mit
Säulen des korinthischen Typs angebracht.
Bauhistorische Entwicklung:
Das Gebäude der Sparkasse wurde in den Jahren 1886 - 1887 auf der
Stelle von zwei ursprünglichen mitteralterlichen Objekten
aufgebaut: des Eckhauses Nr. 5 und des Hauses Nr. 6. Das
Niederreißen von diesen Häusern und der Aufbau des dreistöckigen
Gebäudes, das im Raum am Stadtplatz ein durchaus fremdes und
unorganisches Element ist, war aus heutiger Hinsicht ein ganz
ungeeigneter Eingriff, der jedoch ganz der Mentalität des Endes des
19. Jahrhunderts entsprach.
Geschichte der Hausbewohner:
Das
Haus Nr. 5 war ein zweistöckiges Objekt, das bei der Mündung der
Horní Gasse (Obere Gasse) mit einem Schwibbogen mit dem Haus Nr. 4
verbunden wurde. Sein Giebel war dem Giebel des Hauses Nr. 13 und
die Fassade dem Haus Nr. 12 ähnlich. Das Haus war im Jahre 1504 im
Besitz des Fleischers Mareš, eines geehrten Bürgers und Mitglieds
des Stadtrats, Vaters des Krumauer Pfarrers Martin Mareš. Martins
Schwester Alžběta war die Gattin des Rosenberger Kanzlers Václav z
Rovného. Ein weiterer belegter Besitzer des Hauses war Václav
Nyndrtom, der in Jahren 1515 - 1537 Mitglied des Stadtrats war. Das
Haus erbte dann sein Sohn Ambrož, der hier einen Bierschank betrieb
und sehr ungebunden lebte, sodaß ihn der Stadtrat zwang, das Haus
Nr. 5 auf dem Stadtplatz zu verkaufen und im Jahre 1545 in das
schlechtere Haus Latrán Nr.
5 umzuziehen. Im Jahre 1545 wurde Besitzer des Hauses der
Krämer und Krumauer Ratsherr Václav Pergar. Im Jahre 1587 kaufte
das Haus der Kaufmann mit Wein und anderen Produkten, Mikuláš
Pidrson, dessen Gattin Dorota die Hauptaktärin der ehebrecherischen
Affäre mit dem Stadtschreiber Fridrich Litvín war, der dafür vom
Gericht hart bestraft wurde. In den Jahren 1636 - 1639 lebte hier
der Hauptmann Jan Baumann. Zum Jahre 1639 wird im Haus das Gasthaus
"Zum schwarzen Adler" belegt, wo das Bier gekocht und das Bier und
der Wein ausgeschenkt wurde. Seit dem Jahre 1673 gehörte das Haus
dem Primas und dem kaiserlichen Trinksteuereinnehmer Lukáš Leonhard
oder Leonardi. Das Haus Nr. 6 war ein einstöckiges Gebäude mit
einem Renaissancegiebel und den Laubenresten. Im Jahre 1466 lebte
hier der Fleischer Boček. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gehörte
das Haus den Eheleuten Václav - der Stadtschreiber und Wladika -
und Anna Sýkora, im Jahre 1518 verkaufte es der Stadtrat dem
Kammerschreiber Václav Hodoňský. Der verkaufte es im Jahre 1553
genauso einem Kammerschreiber, Jiří Strachotínský von Strachotín,
der im Jahre 1560 starb und dessen Grabplatte auf dem ältesten
Krumauer Friedhof, heute in der Außenseite der St.-Veits-Kirche
eingefaßt ist, wo sich der Friedhof befand. Zu Beginn der 70er
Jahre des 16. Jahrhunderts besaß das Haus kurzzeitig der
Rosenberger Hofweinschenker Baltazar Rettek. Ein weiterer Besitzer
des heute schon untergegangenen Hauses war zum Beispiel auch der
Faßbinder und später der Stadtrichter und sogar der Krumauer
Primator Kašpar Pergar, der jedoch im Jahre 1598, wo "eine
Pestwitterung in Krumau war und die Rastherren nicht in das Rathaus
kamen", an Pest starb. Ein einziges Jahr hatte das Haus der
ehemalige Kammerschreiber Daniel Turek von Vosule im Besitz. Im
Haus Nr. 6 wurde genauso Wein ausgeschenkt, was bis zum Jahre 1654
belegt wird. In dieser Zeit war sein Besitzer der Kaufmann Jan
Placeda oder Placeta. Im Jahre 1719 hatte das Haus kurz der
Seifensieder Jan Dicatana im Besitz, den der Papierhändler Filip
Hilbert ablöste. Auch der weitere Besitzer, Řehoř Forko, widmete
sich dieser Tätigkeit.
Gegenwärtige Nutzung:
Česká spořitelna (Tschechische Sparkasse)