Náměstí Svornosti Nr. 3
Lokalisierung:
Náměstí Svornosti Nr. 3
Objektbeschreibung:
Ein zweistöckiges Eckgebäude. Die Stirnseite zum Stadtplatz ist
glatt, mit Fragmenten der gotischen gemalten Ausschmückung. Im
zweiten Stockwerk befinden sich zwei vermauerte Fenster. Auf der
glatten Seitenstirnseite in die Šatlavská Gasse (Frohnfestgasse)
ist ein langer Erker auf sechs Kragsteinen angebracht, unter ihm
befinden sich vier Fenster mit dem gotischen Granitgewände aus dem
14. Jahrhundert. Das Haus ist mit einem Schwibbogen mit dem
Nebenhaus Náměstí
Svornosti Nr. 2 verbunden. Im Interieur des Erdgeschosses, im
linken Teil der ehemaligen Laube, wurde im 16. Jahrhundert ein Saal
eingebaut und mit einem Gewölbe mit Kämmchen versehen. Im ersten
Stockwerk befinden sich im hinteren Teil gotische Tonnengewölbe,
Reste der schwarzen Küche und ein reich geschmücktes gotisches
Portal mit gekreuzten Konsolen. Die gewölbten Keller des Gebäudes
sind gotisch.
Bauhistorische Entwicklung:
Die Parzelle wurde im Zusammenhang mit der Bildung der
Stadtgestaltung um 1300 bebaut. Das Gebäude ist gotischen
Ursprungs, sein Kern entstand wahrscheinlich in der 2. Hälfte des
15. Jahrhunderts. Im 1. Drittel des 16. Jahrhunderts kam es zu
einem Umbau, die Renaissanceherrichtungen datieren sich um 1600. In
der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die Stirnseite durch einen
barockklassizistischen Eingriff hergerichtet und das zweite
Stockwerk wurde aufgebaut. Nach dem Brand im Jahre 1867, als der
ursprüngliche Giebel teilweise abgebrannt ist, wurde das Objekt
wieder umgebaut, wobei die Gestaltung des Erdgeschosses durch
Trennwände gegliedert wurde. Im Jahre 1925 wurden die
Renaissancesgraffiti an der Fassade entdeckt, im Jahre 1981 wurde
jedoch die Rekonstruktion der spätgotischen Ausmalung der Fassade
durchgeführt. Der letzte Baueingriff wurde im Jahre 1991
durchgeführt.
Entwicklung der Fassade:
Vom heutigen Gesichtspunkt des Denkmalschutzes aus sind die
Umgestaltungen der Hauptstraßenseite im 20. Jahrhundert für
unglücklich zu halten. Durch die allmähliche Präsentation älterer
Entwicklungsphasen des Objektes wurde fast restlos im Jahr 1925 die
klassizistische, im Jahr 1981 die Renaissancephase der Stirnseite
entfernt. Die heutige Rekonstruktionsgestaltung der Fassade in der
Gotik-Renaissancegestalt nach der Fundsituation mit klassizistisch
gestalteten Öffnungen im Erdgeschoss vermisst außer der Ecke in die
Šatlavská-Gasse ursprüngliche Details.
Bedeutende architektonische
Details:
- schwarze Küche im 1. Stockwerk
- gotisches Portal im 1. Stockwerk
- gotische Gewände der Fenster des Seitenportals
- Fragmente der gemalten Auschmückung der Fassade
- Renaissancegewölbe der Eintrittshalle mit Kämmchen
Geschichte der Hausbewohner:
Die ursprüngliche Bebauung der Hausparzelle ist Zeuge der
Entstehung der Stadt Český Krumlov und reicht bis zum Zeitraum um
1300. Wahrscheinlich nach den Hussitenkriegen wurde im Objekt das
älteste belegbare Rathaus von Český Krumlov errichtet. Der Stadtrat
realisierte seine Tätigkeit im 1. Stock und der Erdgeschossteil des
Rathauses wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts bei den
Jahrmärkten mit Ständen von Tuchmachern gefüllt. Auf dem Stadtplatz
vor dem Rathaus stand ein Pranger. Das Rathaus war in diesem Objekt
bis zum Jahre 1519, als das Haus durch den Stadtrat an den Gerber
Štětka für 125 Schock Meißner Groschen verkauft wurde. Nach Štětkas
Tod bewohnte das Haus zwischen den Jahren 1543 - 1562 der
Rosenberger Rentschreiber Václav Maškovec. Unter den weiteren
Inhabern wird zum Beispiel der Weber Mates Angstwurm und seine Frau
Anna Teuflová genannt, die im Jahre 1606 das Haus schon für 930
Schock Meißner Groschen an Vilém Finkenauer verkaufte, oder Jiřík
Nygrín, genannt Houska, der das Haus im Jahre 1621 kaufte. Seit dem
Jahre 1698 lebte hier der Organist Josef Egger. Im Jahre 1654 wurde
im Haus das Bier gekocht, im Jahre 1867 brannte das Haus aus und im
Rahmen dessen Erneuerung wurden im Erdgeschoß zwei Läden errichtet.
Die dienten seit Beginn des 20. Jahrhunderts als Uhrengeschäft,
Fleischerei, Friseurladen, Molkerei und Kaffee.
Gegenwärtige Nutzung:
in der Rekonstruktion