Náměstí Svornosti Nr. 15
Lokalisierung:
Náměstí Svornosti Nr. 15
Objektbeschreibung:
Dieses zweistöckige Reihenobjekt ist mit einem Satteldach senkrecht
zum Stadtplatz gedeckt. Die Hauptstirnseite ist klassizistisch mit
einem dreieckigen Volutengiebel. Im ersten Stockwerk der Stirnseite
befinden sich drei spätgotische steinerne Fenstergewände. Im
Erdgeschoß sind die Spitzbogen der abgeschafften Laube abgeschaft,
in der Gegenwart ist jeder noch in zwei selbständige Bogen
getrennt. Das Interieur hat eine neuzeitlich hergerichtete,
teilweise tonnengewölbte viertraktige Gestaltung, in deren Mitte
sich die neuzeitlichen Treppen befinden. Das erste und das zweite
Stockwerk sind flach gedeckt. Die Keller sind meistens mit einem
steinernen Tonnengewölbe versehen.
Bauhistorische Entwicklung:
Die ältesten Teile des Gebäudes sind gotischen Ursprungs aus dem
13. Jahrhundert (siehe Archäologische
Untersuchungen in der Stadt Český Krumlov). Zu Beginn des 16.
Jahrhunderts wurde eine Laube aufgeführt. Aus diesem Zeitraum
stammen auch die steinernen Fenstergewände, das gotische Portal und
einige Gewölbe im Erdgeschoß. Die Renaissanceherrichtungen wurden
in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts realisiert. Nach dem Jahre
1767 wurde die Hauptstirnwand in den Stadtplatz im Stil des
Spätbarocks hergerichtet, sie wurde mit dem Giebel versehen und es
kam zur Abschaffung der Laube. Weitere radikale Umbauten sind im
Jahre 1920 verlaufen, wo die Gliederung des Erdgeschoßes
umgestaltet wurde und im Jahre 1936, wo man hinter die Attika das
zweite Stockwerk zugebaut hat und der Dachboden und die Treppen
hinaufgeführt wurden. Die Rekonstruktion des Objektes verlief in
den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts. Dabei wurde im Keller ein
archäologischer Fund von Resten eines Backofens aus dem 16.
Jahrhundert entdeckt.
Bedeutende architektonische Details:
Spätgotische Stirnseite des Objektes
Geschichte der Hausbewohner:
Als an den ersten Hausbesitzer wird im Jahre 1424 an einen gewißen
Buter erinnert. Unter den anderen kann man zum Beispiel den
Tuchmacher Michal, den Sporenhersteller Šporar oder den Kaufmann
und geehrten Krumauer Bürger und Ratsherr Lindl Dyrnhovar,
bezeichnet als Lindl Krämer, nennen. Dieser betrieb im Haus ein
Geschäft, dessen Waren nach Český Krumlov von Salzburg gefahren
wurden. Mit der Gattin Dorota hatten sie zwei Söhne. Václav,
genannt Vaněk Spěváček, und Urban, der Priester wurde. Im Jahre
1536 tauschte die Krämerwitwe Dorota das Haus mit dem Bäcker Kunc
aus. Von ihm erwarb es dann ebenso ein Bäcker und gleichzeitig ein
langjähriger Krumauer Ratsherr, Mates Plankl. Plankl starb im Jahre
1576 und sein Grabstein ist seit Ende des 19. Jahrhunderts
gemeinsam mit dem Grabstein seiner Tochter Anežka in die äußere
Mauer des Kaplanhauses (Horní
Nr. 159) bei der Kirche
St. Veit in der Stadt Český Krumlov eingesetzt. Nach Plankls
Tod führte das Haus und das Bäckergewerbe seine Gattin Apolena. Im
Haus wurden bei den archäologischen Ausgrabungen im Souterrain die
Reste von einem Backofen aus dem 16. Jahrhundert gefunden und auf
das Jahr 1596 bezieht sich ein Dokument, das belegt, daß in dieser
Zeit im Haus sechs Schornsteine waren. Der weitere Hausbesitzer war
zum Beispiel im Jahre 1600 der Kammerschreiber der Krumauer
Herrschaft des Wilhelm von
Rosenberg Jakub Nygrín von Turnštejn oder an der Wende der 40er
und 50er Jahre des 17. Jahrhunderts der Weinhändler Matyáš Mathei,
der im Haus u. a. das Bier kochte. Matheis Sohn Ignác war für
einige Zeit Krumauer Primator. Die Lauben des Hauses dienten schon
seit Beginn des 16. Jahrhunderts für die Geschäftszwecke. Im Jahre
1920 wurde im Haus die Filiale der Deutschen Agrar- und
Industriebank errichtet und im Jahre 1940 kaufte das Haus die
Linzer Bank für Oberösterreich und Salzburg.
Gegenwärtige Nutzung:
RaiffeisenBANK,
Rechtsanwaltbüro, Duschecken, MV - Servis