Masná Nr. 139
Objektbeschreibung:
Es handelt sich um ein einstöckiges Objekt mit glatter Stirnseite,
an die sich ein Schwibbogen legt, der sich über die Gasse wölbt.
Die Gestaltung des Erdgeschosses enthält im rechten größeren Teil
eine flachgedeckte Halle mit den Treppen, im linken Teil befinden
sich analogisch flachgedeckte Räume. Ebenso das erste Stockwerk ist
flach gedeckt.
Bauhistorische Entwicklung:
Den mittelalterlichen Ursprung des Hauses belegt nicht nur der
ganze Charakter der Verbauung, sondern auch ein wichtiges
architektonisches Detail, das gotisch überhöhte Fenster mit dem
steinernen Gewände wahrscheinlich aus dem 15. Jahrhundert. Später
wurde wahrscheinlich dem Haus die rechte Seite im Umfang der
Vorderseite des Hofs des Nachbarhauses Horní
Nr. 144 und Horní
Nr. 145 angeschlossen. Durch einen großen Umbau kam das Haus im
17. Jahrhundert, als es wahrscheinlich ausgebrannt ist. Ein
weiterer Umbau wurde wahrscheinlich noch im 18. Jahrhundert
verwirklicht. Damals entstand die Stirnseite, gegliedert durch
Lisenen, zuerst gemalt, später plastisch in heutiger Gestalt. Der
Keller wurde gewölbt und es wurde in mehreren Etappen der rechte
Hofflügel zugebaut. Im Jahre 1867, als das Haus ausgebrannt ist,
wurde dieser Flügel nur im Erdgeschoß erwähnt. Im Jahre 1929 wurde
auch das zweite Stockwerk aufgebaut.
Bedeutende architektonische Details:
Das gotische überhöhte Fenster
Geschichte der Hausbewohner:
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wohnte im Haus ein gewißer Matha
oder Macha, den der Koch Hanzl ablöste. Der starb im Jahre 1521 und
das Haus erwarb der Schuster Havel. Havel starb irgendwann vor dem
Jahre 1531, als die Witwe Voršila das Haus dem Fleischer Jiří Percl
verkaufte, der hierher aus dem Hause Nr. 130 umzog und außer dem
Haus auch den Fleischladen hielt. Im Jahre 1550 kaufte das Haus für
168 Schock Meißner Groschen Václav Petrlík, der vorher im Haus Nr.
2 auf dem Stadtplatz wohnte. Der verkaufte es im Jahre 1553 in
demselben Wert dem Schreiber Vaněk Hodonský, der ursprünglich im
Haus Nr. 6 auf dem Stadtplatz lebte. In den folgenden Jahren wurde
das Haus ohne die Bucheintragung übergeben, sodaß wir über die
Mieter nur lückenhafte Informationen aus der Nachbarlokalisierung
haben. Vaněk starb im Jahre 1563 und von seiner Witwe Marta kaufte
das Haus Marx (Martin oder Marek) Hacker, der im Jahre 1587 starb.
In den neunziger Jahren des 16. Jahrhunderts gehörte das Haus dem
Fleischer Kryštof Heinrich, der im Jahre 1598 die Köchin Mariana
heiratete. Seine Familie lebte hier vielleicht bis zum Jahre 1608,
als im Haus der Fleischer Kryštof Koch erscheint. Im Jahre 1661
verkaufte Markéta Truchtelfingerová, die als Hausbesitzerin schon
im Jahre 1654 angegeben wird, das Haus dem Tischler Jan Krössel.
Danach überging das Haus im Jahre 1684 in den Besitz des weiteren
Tischlers Tomáš Schillotzy, nachfolgend im Jahre 1725 in den Besitz
vom Řehoř Handlhos. Im Jahre 1737 wird hier als Besitzer der
Goldschmied Felix Leithner erwähnt. Im Jahre 1755 kauft das Haus
der Tuchmacher Jan Tragau. Durch einen weiteren Verkauf, resp.
durch die Versteigerung des Hauses auf Grund der Verschuldung von
Jan Tragau bekam es im Jahre 1782 der Fleischer Bernard Stifter.
Das Haus erbte dann im Jahre 1808 sein Sohn Antonín und im Jahre
1852 übernahm es gemeinsam mit zwei Scheunen und zwei Feldern
Antonie Stifterová.
Gegenwärtige Nutzung:
Heute befinden sich im Haus Wohnungen.