Masná Nr. 136
Objektbeschreibung:
Es handelt sich um ein einstöckiges Gebäude, mit einem Satteldach
gedeckt. In der engen westlichen Stirnseite befindet sich ein
spitzbogiges gotisches Portal mit der abgeschrägten Kante, ein
zweites ähnliches Portal befindet sich bei dem Eintritt in den
weiteren Raum. Noch ein gotisches Portal, diesmal ein Sattelportal
mit gekreuzten Konsolen, befindet sich in der Hauptstirnwand. Das
Erdgeschoß ist auf der Ebene des unteren Terrains und ist durch das
spitzbogige Portal zugänglich. Die ursprüngliche Gestaltung wurde
nur teilweise erhalten. Das ganze Erdgeschoß ist mit dem
Tonnengewölbe versehen. Die hintere Stirnseite ist eine in der
Ebene des Erdgeschosses erhaltene Stadtmauer und gipfelt mit einem
rechteckigen Giebel mit einem Tympanon und den Voluten.
Bauhistorische Entwicklung:
Das Gebäude ist gotischen Ursprungs und entstand durch den Anbau
zur Stadtmauer. Der linke engere Teil bildete vielleicht gemeinsam
mit dem Nachbartrakt des Hauses Masná
Nr. 134 ein selbstständiges Haus. Der klassizistische Umbau
berührte vor allem die Gestaltung des 1. Stockwerks und des
Giebels.
Geschichte der Hausbewohner:
Der erste bekannte Hausbesitzer war der Fleischer Welffl (Wolf),
den im Jahre 1513 ein weiterer Fleischer, ein gewißer Pessu,
ablöste. Der Fleischer Beneš hatte das Haus in den Jahren 1517 -
1529 im Besitz. Danach zog hierher der Fleischer Jiří Šimek ein,
der im Jahre 1575 auch das Nachbarhaus Nr. 137 kaufte. Die beiden
Häuser gehörten ihm bis zu seinem Tod im Jahre 1602 (1603), wo sie
nach dem Testament dem Krumauer Klarissinnenkloster zufielen. Das
Kloster verkaufte das Haus Nr. 136 im Jahre 1604 für 130 Schock
Meißner Groschen an Matouš Zemperle, dessen Familie hier bis zum
Jahre 1637 lebte. In diesem Jahre treffen wir im Haus Petr
Paumhauer an und seit dem Jahre 1641 den Diener Petr Grampota. Vier
Jahre später erwarb das Haus Barbora Bachová. In den Jahren 1654 -
1811 siedelten sich im Haus bis auf einige Ausnahmen die Fleischer
an. Zuerst war es Šimon Maráček, seit dem Jahre 1658 Baltazar
Kaltenhöffer, nach dem das Haus im Jahre 1678 Regina Lorová, früher
Kaltenhöfferová, übernahm, in den Jahren 1708 - 1720 Tomáš
Alexander, 1720 - 1755 Šimon Stifte, für die weiteren fünf Jahre
Josef Pfleger und seit dem Jahre 1760 Jan und Pavel Thaller. In der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bewohnten das Haus nacheinander
Václav und Anna Mayer, Ignác und Josef Eggert und Josef Lechner,
der hier wenigstens bis zu den vierziger Jahren des 19.
Jahrhunderts lebte.
Gegenwärtige Nutzung:
Das Haus ursprünglich spätgotisch, heute als Restaurant
- Pension Adalbert genutzt.