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Masná Nr. 134

Masná Nr. 134, Ansicht von der Masná-Gasse (Fleischergasse) Lokalisierung:
Masná Nr. 134

Objektbeschreibung:
Es handelt sich um ein einstöckiges, teilweise unterkellertes Gebäude mit glatter Stirnseite. Ein flacher, quer gelegter Grundriß enthält eine tonnengewölbte Halle mit Lünetten. Rechts von der Halle befindet sich ein kleinerer, auch tonnengewölbter Raum, links ein Raum mit einer Balkendecke. Die Gestaltung im 1. Stockwerk ist ähnlich.

Bauhistorische Entwicklung:
Das Haus befindet sich dicht am Rand des ältesten Stadtkerns, bei der gotischen Stadtmauer ungefähr aus dem 14. Jahrhundert. Die wurde bis heute mit Sicherheit im Umfang des Erdgeschosses erhalten. Das Haus entstand also durch die Einbauung zwischen die schon existierenden Nachbarhäuser und durch die Zubauung zu der Stadtmauer. Man kann voraussetzen, daß das Haus in mehreren Bauetappen entstand. Zu der umfangreichsten Bauetappe kam es wahrscheinlich in der Renaissance und weiter im 17. Jahrhundert, wie auch die Jahreszahl 1642 auf dem Eintrittsportal andeutet. Durch die weiteren zwei markanten Erneuerungen kam das Haus im Klassizismus und das in den Jahren 1782 - 1786 und 1817 - 1828, wodurch in den beiden Fällen sein Preis wesentlich steigt. In den folgenden Jahren wurde das Haus wahrscheinlich nicht verbessert, denn im Jahre 1929 wurde sein Zustand als baulich schlecht bezeichnet. Die Baurenovierung verlief wahrscheinlich um 1934, wo an der Stelle der älteren Konstruktion der Erker der nördlichen Stirnseite entstand.

Geschichte der Hausbewohner:
Masná Nr. 134, Ansicht von der Parkán-Gasse Das Haus wird zuerst im Jahre 1534 erwähnt, als es für 105 Schock Meißner Groschen der Fleischer Štěpánek alias Štefl an Jošt Frič aus der Horní Gasse (Obere Gasse) verkaufte. Frič verkaufte das Haus im Jahre 1543 der Krämerin Markéta, nach der das Haus bis zum Jahre 1547 ihr Ehemann Jeroným Čandl abbezahlte, und im Jahre 1548 verkaufte er es dem Seiler Hans Krautsekl. Von Krautsekl kaufte das Haus im Jahre 1553 der Fleischer Mates nur für 120, aber im Jahre 1557 verkauft das Haus der Fleischer Pavel an Petr Trojanský schon für 155 Schock Meißner Groschen. In folgenden zwei Jahrzehnten fehlt die Niederschrift über die Überführung des Hauses an Bartoloměj Habenstier, der das Haus im Jahre 1572 an Anna Senffová verkaufte, deren Markt im Jahre 1573 Anna Nestlerová übernahm. Im Jahre 1588 kaufte das Haus mit der ganzen Verlasssenschaft von den Kindern von Anna Nestlerová ihr Stiefvater, der Messerschmied Hans Vischer. Ein Jahr später verkaufte er es an den Schneider Ambrož Atheser oder Churfürst und der im Jahre 1600 an den Faßbinder Ondřej Seicz. Die Witwe Ludmila Seiczová trat das Haus ihrem Sohn Jan, ebenso einem Faßbinder, ab. Jan und nach ihm die Witwe Anežka hatten das Haus fast bis zum Ende des Jahrhunderts im Besitz, als das Haus Markéta Schugsgeierová (Schoissengayerová) erbte und im Jahre 1696 dem Schuster Jiří Stifter verkaufte. Anna Marie Fostlová, verwitwet Stifterová, verkaufte das Haus dem Sattler Tadeáš Langer. Der verkaufte das Haus im Jahre 1753 dem fürstlichen Hofkürschner Augustin Počkej. Počkej trat das Haus im Jahre 1755 dem Sohn Matěj ab. Der verkaufte es erst im Jahre 1782 seinem Schwiegersohn Bernard Peyer (Bayer), einem emphyteutischen Pächter der fürstlichen Mühle vor dem Latráner Tor und bedang sich die Dienstwohnung im "unteren Zimmer" und die Benutzung von "der Kammer bei dem oberen Altan" aus. Im Jahre 1786 verkaufte Payer das Haus dem Kürschner Josef Schönbeck. Der verkaufte es im Zeitraum der wachsenden Kriegsteuerung im Jahre 1801 mit der Aufführung der Brauberechtigung dem Schuster Vojtěch Peperle. Von der Witwe Terezie Peperlová kaufte das Haus im Jahre 1808 der Tuchmacher Ignác Kiesewetter und verkaufte es schon in demselben Jahr dem Händler Vincenc Zudrung. Der weitere Käufer war im Jahre 1810 der Schuster Evžen Malschinger, und der tauschte das Haus im Jahre 1817 mit dem Händler Heřman Pinsker für sein Haus Nr. 25 in der Radniční Gasse (Rathausgasse). Pinsker kaufte das Haus wahrscheinlich für seine Stieftochter Terezie Penšíková, der er das Haus im Jahre 1819 bei ihrer Heirat mit dem Tischler Josef Žalud abtrat. Er bedang sich die Wohnung "in dem oberen Zimmerchen links bei den Treppen" aus. Für die Žaluds Schulden wurde das Haus durch die Gläubiger in die Zwangsversteigerung gegeben, in der das Haus der Fleischer Antonín Platzer für seinen Stiefsohn Michal Schmall erstand. Schmall verkaufte das Haus schon im Jahre 1837 an Josef Košťál und dem wurde das Haus schon im Jahre 1838 in einer Zwangsversteigerung für das höchste Angebot vom Weißgerber Václav Wenhart verkauft, der das Haus an die Fleischerin Anna Hrubešová im Jahre 1843 verkaufte. Die Sippe Hrubeš hatte das Haus bis zum Jahre 1929 im Besitz.

Gegenwärtige Nutzung:
Heute befindet sich im Erdgeschoß des Gebäudes Galerie 134, im 1. Stockwerk befinden sich die Wohnungen.