Masná Nr. 130
Objektbeschreibung:
Es handelt sich um ein einstöckiges Gebäude mit einer glatten, im
Grundriß gebrochenen Stirnseite, deren linker Teil im ersten
Stockwerk auf Granitkragsteinen vorgesetzt ist. Im Erdgeschoß
befindet sich eine Treppenhalle, tonnengewölbt mit Lünetten, rechts
befindet sich ein flachgedeckter Raum. Im ersten Stockwerk befindet
sich hinten eine engere Halle, rechts eine Küche mit einem
Schornstein. Der vordere größere Trakt enthält links einen größeren
Raum, vorgesetzt in der Stirnseite, mit einer reich geschnitzten
Decke, zusätzlich durch eine Querwand geteilt. Die Decke ist mit
einem Unterzug mit einem geschnitzten Bandgeflecht unterstützt.
Rechts befindet sich ein flachgedeckter Raum. Die hintere
Stirnseite ist im Erdgeschoß von einer Stadtmauer aus dem 14.
Jahrhundert gebildet.
Bauhistorische Entwicklung:
Das Haus stand hier schon im Zeitraum der Spätgotik, vor dem Jahre
1530. Aus der Zeit nach seinem Renaissanceumbau wurden die
Gestaltung und die Fassade erhalten.
Geschichte der Hausbewohner:
Seit dem Jahre 1530 gehörte das Haus dem Fleischer Hansel, den im
Jahre 1573 der weitere Fleischer Václav Rieder ablöste. Später
erwarb das Haus František Aneiss, aus dessen Herkunft eine Reihe
von Krumauer Malern des 17. und 18. Jahrhunderts stammte, die auch
für das Krumauer Schloß arbeiteten. Im Jahre 1601 treffen wir hier
Václav Lopatka an, und drei Jahre später dann Řehoř Tanzl.
In den Jahren 1612 - 1637 war Jakub Steauff der Hausbesitzer und bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts treffen wir uns hier noch mit Vilém Zillner und Hans Pachmayer. Seit dem Jahre 1654 wohnte im Haus der Sattler Vít Wolf und in den Jahren 1662 - 1676 waren Caesar Cassal und Bartoloměj Bulla (Letzterer seit dem Jahre 1669) die Hausbesitzer, der Abstammung nach italienische Maurer. Bis zum Jahre 1700 hatte das Haus der Weber Jan Paukner im Besitz und nach ihm bewohnte es Tomáš Postl. In den Jahren 1733 - 1744 gehörte das Haus Matyáš Neubauer. Bis zum Jahre 1824 erscheinen hier die Fleischer - bis zum Jahre 1786 Ignác Foitl, danach František und Jan Koidl und seit dem Jahre 1819 Jan Handschuh. Wenigstens bis in die vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts war das Haus im Besitz von Josef Kretschmer.
Gegenwärtige Nutzung:
Heute befindet sich im Erdgeschoß die Galerie Ars, im 1. Stockwerk
Wohnungen.