Latrán Nr. 70-71
Lokalisierung:
Latrán Nr. 70-71
Beschreibung des Objektes:
Dieses einstöckige Gebäude mit Stirnwand aus der Neorenaissance aus
dem Jahre 1895 mit kurzem Hofflügel entstand durch den Umbau und
die Verbindung zweier historischen Häuser.
Bauhistorische Entwicklung:
Beide ursprünglichen Häuser an der Umfassungsmauer des
Klarisinnenklosters stammen aus dem Mittelalter. Einziger Überrest
aus dieser Zeit sind die erhaltenen Keller. Die weitere bauliche
Entwicklung dieser beiden historischen Objekte bis zu der Zeit
ihrer faktischen Abreißung im Jahre 1895 kann man leider Gottes
nicht rekonstruieren. Projektant des Neubaus, der im Jahre 1895 auf
den Parzellen beider alter Häuser entstand, war der hiesige
Baumeister František Sosna.
Geschichte der Bewohner des Hauses:
Das Haus Nr. 70 verkaufte im Jahr 1561 Anna Jagrová zum niedrigen
Preis von 65 Schock Meißner Groschen an Marek Kastner. Im Jahre
1597 wurde das Haus mit Braurecht dem Buchhändler Pavel Nayzelek
verkauft. Bis zum Jahre 1601 stieg der Preis des Hauses auf 380
Schock Meißner Groschen. Im Jahre 1649 wurde das Haus mit Garten
vor dem Latráner Tor (siehe Geschichte
der Tore und der Befestigung der Stadt Český Krumlov) schon für
600 Schock Meißner Groschen an Melichar Zaunmüller verkauft. Im
Jahre 1666 finden wir hier den fürstlichen Bediensteten, den
Kornetten Ondřej Vintíř. Zwischen den Jahren 1682 - 1743 gehörte
das Gebäude dem Bildhauer Martin Lindemayer. Im Jahre 1846 wurde
Václav Matějka zum Besitzer des Hauses. Das Haus Nr. 71 gehörte
seit dem Jahre 1561 Valentin Rosenberger, der nach vier Jahren von
Hans Kraussochl abgelöst wurde. Die Witwe Anna Kraussochlová
verkaufte im Jahre 1570 das Haus an Šebestián Berger für 170 Schock
Meißner Groschen. Zwischen den Jahren 1573 - 1585 gehörte das Haus
dem Büchsenmacher Baltazar Weyner. Nach ihm kam der
Hutmacher Adam Hanemann. Im Jahre 1623, als das Haus der Schneider
Matyáš Weiner kaufte, machte der Marktpreis des Objektes schon 400
Meißner Schock aus. Der Hutmacher Matyáš Weiner besaß das Haus in
den Jahren 1673 - 1678. Zwischen den Jahren 1679 - 1850 wurde im
Haus das Schlosserhandwerk betrieben. Zuerst vererbte es sich in
der Familie der Herman und an der Wende des 18. zum 19. Jahrhundert
wirkte hier der Schlosser Václav Wanka. Im Jahre 1850 kaufte das
Haus Václav Matějka, der Besitzer des Nachbarhauses Nr. 70. Tomáš
Matějka verwirklichte dann im Jahre 1895 einen Neubau, wobei beide
historischen Häuser zerstört wurden.
Gegenwärtige Nutzung:
Bohemia - Waffen GmbH.