Latrán – Klášterní Nr. 49
Lokalisierung:
Latrán - Klášterní Nr. 49
Beschreibung des Objektes:
Dieses zweistöckige Haus an der Ecke der Kloster- und Dobrkovicer
Gasse (Klášterní und Dobrkovická ulička) hat eine klassizistische
Stirnwand. Auf der Fassade, gerichtet in die Klostergasse
(Klášterní ulička) zwischen den Fenstern des ersten Stockwerkes
sehen wir eine Freske mit dem Thema der Heiligen Familie, über der
die Allerheiligste Dreifaltigkeit schwebt.
Bauhistorische Entwicklung:
Das Haus entstand durch die Verbindung zweier Gebäude, zu der es
wahrscheinlich schon im Mittelalter kam. Die ursprüngliche
Gliederung wurde in der Zeit der Renaissance durch die Ausgrabung
eines Kellers verändert, als ein Muldengewölbe in der Halle
entstand, geschmückt mit einem reichhaltigen Netz von Kämmchen. Das
erste Stockwerk wurde im klassizistischen Stil umgebaut, damals
entstand wohl völlig neu auch das zweite Stockwerk. Gleichzeitig
wurde die Stirnwand hergerichtet.
Bedeutende
architektonische Details:
Beachtenswert sind die gewölbten Räumlichkeiten des Erdgeschosses,
namentlich das reich mit Kämmchen verzierte Gewölbe der Halle aus
der Renaissance, und auch die Stirnwand mit der Freske.
Geschichte der Bewohner des Hauses:
Schriftlich wird die Existenz des Hauses erst für das Ende des 16.
Jahrhunderts belegt. Im Jahre 1590 verkaufte der Stadtrat dieses
"Haus nach dem alten Bierbrauer Ondřej" dem Mälzer Osvald
Froschauer. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die weiteren vorherigen
Besitzer des Hauses Mälzer waren. Osvald Froschauer heiratete kurz
vor dem Kauf des Hauses zum zweiten Mal, und zwar eine gewisse
Anna. Die heiratete nach Osvalds Tod den Mälzer Václav Halas und
als sie von neuem verwitwete, verband sie ihr Leben mit dem
Nachbarn aus dem Haus Latrán
Nr. 48 Adam Khenz. Sie bewohnten das Haus wahrscheinlich bis
zum Jahre 1622, als sie von einem weiteren Mälzer, Ondřej Walter,
abgelöst wurden. In den Jahren 1647 - 1657 wohnte hier der
Bierbrauer Jakub Bezchleba. Dann zog in das Haus der Pulvermacher
Hans Streintz ein, den wir hier bis zum Jahre 1662 vorfinden. In
diesem Jahr wurde zum Besitzer des Hauses Wolf Ranner oder Rain,
der fürstliche Bedienstete, angestellt beim Getreidekasten. Nach
seinem Tode verwaltete das Haus die Witwe Eva Alžběta Rainová. Kurz
wohnte hier auch der fürstliche Lakai Jan Friedrich Neubek. Vom
Jahre 1690 mindestens bis in die vierziger Jahre des 19.
Jahrhunderts gehörte das Haus der Familie der Turkowitzer - einige
ihrer Mitglieder widmeten sich dem Strumpfmachergewerbe.