Latrán Nr. 40
Beschreibung des Objektes:
Ein zweistöckiges Haus mit gegliederter Stirnwand und einem
länglichen Volutengiebel.
Bauhistorische Entwicklung:
Das zweistöckige Gebäude entstand vor dem Jahre 1500, wurde
klassizistisch umgebaut. Es hat eine gegliederte Stirnwand, einen
länglichen Giebel mit Voluten und dreiwinkeligem Tympanon. Das
Erdgeschoß und ein Teil des ersten Stockwerkes sind gewölbt, an der
linken Seite des Hofes verläuft ein gedeckter Gang (Pawlatsche) auf
halbkreisförmigen gemauerten Arkaden.
Geschichte der Bewohner des Hauses:
An der Wende des 15. zum 16. Jahrhundert löste in diesem Haus einen
näher nicht bekannten Hutmacher ein gewisser Strabach ab. Seit
Anfang des zweiten Jahrzehnts des 16. Jahrhunderts lebte hier die
Familie des Tuchmachers Hansl Knap. Irgendwann in den dreißiger
Jahren starb Hansl und die Witwe Voršila verkaufte das Haus dem
Faßbinder Michal. Nach seinem Tode im Jahre 1545 verkaufte die
Witwe Regina das Haus an den Faßbinder Hanzl. Zu Anfang der
sechziger Jahre des 16. Jahrhunderts starb Hanzl und die Witwe
Maruše heiratete den Faßbinder Kryštof, dem nach dem Tode von
Hanzls Sohn Augustin das gesamte Haus und das Gewerbe zufiel. Ein
weiterer Besitzer des Hauses war Lorenc Bayer, von dem es im Jahre
1586 der Barbier Mates Weiss kaufte, der bis zu seinem Ableben im
Jahre 1627 hier wohnte. In diesem Jahre erwarb das Haus der Mälzer
Martin Jäger, der im Jahre 1651 von der Familie des Vilém Engelhard
abgelöst wurde. Im Jahre 1687 finden wir hier den Strumpfmacher
Zachariáš Schisselkorb. Im 18. Jahrhundert gehörte das Haus den
Schneidern Lorenc und Václav Gabriel. In den Jahren 1805 - 1808
treffen wir hier auf den städtischen Forstmeister František
Häussler.
Gegenwärtige Nutzung:
Heute wird das Erdgeschoß als Schnellimbiß genützt, die Stockwerke
dienen zum Wohnen.