Latrán Nr. 31, Dobrkovická-Gasse
Lokalisierung:
Latrán Nr. 31, Dobrkovická-Gasse
Beschreibung des Objektes:
Ein einstöckiges Eckhaus mit länglicher Gliederung, gedeckt mit
einem Schindeldach. An der längeren Seite zur Straße hat es drei
Fensterachsen, an der schmäleren Front befinden sich zwei
Fensterachsen, auch im Giebel und im Dachbodenraum. Die Ecke über
dem Sockel ist in eine Nische versenkt. Die Fassade ist glatt, im
ersten Stockwerk mit steinernen Fenstereinfassungen
(Chambranen).
Bauhistorische Entwicklung:
Das Gebäude entstand in der Zeit der Spätgotik durch den Anbau an
die Umfassungsmauer des Klosters. Dann erfuhr es aber eine
klassizistische Erneuerung.
Bedeutende architektonische Details:
Interessant sind die steinernen Bandchambranen um die Fenster und
der tonnengewölbte, mit Lünetten versehene Raum links im
Erdgeschoß.
Geschichte der Bewohner des Hauses:
Zu Anfang des 16. Jahrhunderts gehörte das Haus einem näher nicht
bekannten Sýkora. Seit den vierziger Jahren des 16. Jahrhunderts
lebte hier Valentin Rosenpergar oder Rosenbergar. In den siebziger
Jahren des 16. Jahrhunderts zog in das Haus Doktor Jan Mattioli
ein, der Arzt der Rosenberger, Züchter von Heilpflanzen und Imker.
Zum ersten Mal erscheint dieser Mann auf dem Hof des Wilhelm von
Rosenberg im Jahre 1578. Den Zunamen nahm sich der Rosenberger
Arzt wahrscheinlich von seinem berühmten Kollegen, dem
italienischen Arzt und Botaniker Pierandreus Mattioli, der auch für
eine bestimmte Zeit der persönliche Arzt des Tiroler Erzfürsten
Ferdinand und des Kaisers Maximilian II. war. Jan Mattioli starb im
Januar 1591 und wurde in der Krypta des
Minoritenklosters in der Stadt Český Krumlov bestattet. Das
Haus erbte die Kateřina Mattioliová, die es im Jahre 1607 verkaufte
und bis an ihr Lebensende darin wohnte. Der neue Besitzer, der
Schloßbäcker Jiří Krompota oder Krumpota, mußte aber das Haus wegen
Schulden verpfänden und sein Sohn Petr konnte erst im Jahre 1638
hierher zurückkehren. In den Jahren 1664-1684 wohnte im Haus der
Steinmetz Jiří Planzker, der vom Tuchmacher Matyáš Pamhauer
abgelöst wurde. Der Tuchmacher Ignác Pamhauer lebte in seines
Vaters Haus bis 1747. Nach ihm folgte eine ganze Reihe von
Besitzern verschiedener Professionen.
Gegenwärtige Nutzung:
Das Objekt dient als Wohnzwecken.