Latrán Nr. 24 – Neustadt, Pivovarská Gasse
Lokalisierung:
Latrán Nr. 24 - Neustadt, Pivovarská Gasse
Beschreibung des Objektes:
Ein einstöckiges Objekt mit klassizistischem Volutengiebel und
Tympanon. Die Fläche der Giebelwand wird gegliedert von
Stuckeinfassungen der Fenster (Chambranen). Der rückwärtige Trakt
ist durch eine auffallend dicke Mauer getrennt, die Fassade
geschmückt mit Briefumschlagsgraffiti.
Bauhistorische Entwicklung:
Das Gebäude ist gotischen Ursprungs, der rückwärtige Trakt entstand
wahrscheinlich später, wovon die dicke Mauer zeugt, die diesen
Trakt abtrennt. In der Zeit der Renaissance wurden die Gewölbe des
ersten Stockwerkes umgebaut und aus dieser Zeit stammt wohl der
rückwärtige Trakt. Die Stirnwand wurde dann im klassizistischen
Stil hergerichtet.
Bedeutende architektonische Details:
Das Objekt ist weniger wertvoll. Außer einigen tonnengewölbten
Räumlichkeiten ist namentlich die Gassenstirnwand mit dem Giebel
wertvoll.
Geschichte der Bewohner des Hauses:
Obwohl das Haus schon gotischen Ursprungs ist, stammen die ersten
Nachrichten über seine Bewohner erst aus dem Ende des 16.
Jahrhunderts. Im Jahre 1600 löste Kryštof Täxer der Riemenmacher
Matyáš Loybl ab, der bis 1614 hier wohnte. Nach ihm zog der
Klempner Kašpar Salzburger ein, der auch für das Schloß in Český
Krumlov arbeitete. Im Jahre 1622 finden wir im Haus den
Kupferschmied Hans Precht und ab dem Jahre 1627 den Fleischer
Bartoloměj Streintz. Er wird seit 1640 auch als Besitzer des
nachbarlichen Hauses Latrán
Nr. 23 angeführt. Im Jahre 1644 wurde der Schmied Ambrož
Klapeček zum Besitzer des Hauses. In den Jahren 1657 - 1670 wohnte
hier der Wagner Wichl, nach seinem Tode führte das Haus seine Witwe
Eva. Im Jahre 1686 treffen wir hier auf den Schmied Jiří Schmidt
und um fünf Jahre später auf den Kupferschmied Kristián
Paumgartner. Im Jahre 1704 zog der Fleischer Jáchym Streintz ins
Haus ein. Nach ihm wohnte im 18. Jahrhundert noch der Hofwagner
Šebestián Saltzer hier, in den Jahren 1714 - 1738 der fürstliche
Bedienstete Jan Kern, seit 1743 der Hutmacher Václav Perger, in den
Jahren 1761 - 1783 der Perückenmacher Jan Antonín Schmelzer und ab
dem Jahre 1786 der Tuchmacher Josef Jopst, dessen Familie bis in
die Mitte des 19. Jahrhunderts im Haus lebte.
Gegenwärtige Nutzung:
Das Haus dient heute Wohnzwecken.