Latrán Nr. 22, Neustadt
Lokalisierung:
Latrán Nr. 22, Neustadt
Beschreibung des Objektes:
Ein einstöckiges Haus mit glatter Stirnwand. An den weichenden
rechten Teil der Stirnwand knüpft eine halbkreisförmig eingewölbte
Durchfahrt mit Attika an, die Fragment einer komplizierteren Lösung
aus der Renaissance ist. Diese Durchfahrt führt zur Pforte in der
Stadtbefestigung, durch die man zur Vltava
(Moldau) gelangen kann.
Bauhistorische Entwicklung:
Das Gebäude
ist gotischen Ursprungs, umgebaut in der Zeit der Renaissance. Der
heutige Zustand ist das Ergebnis der Instandsetzungen im
klassizistischen Stil.
Bedeutende architektonische Details:
Das Objekt ist architektonisch weniger wertvoll. Im linken Teil des
Erdgeschosses mit gesenktem Niveau befinden sich zwei Räume,
eingewölbt durch ein hohes segmentiertes Tonnengewölbe, im rechten
Teil ist der Raum tonnengewölbt mit Lünetten. An der rechten Seite
knüpft an das Gebäude ein selbständig zugänglicher einstöckiger
Flügel mit unbedeutenden Räumlichkeiten an.
Geschichte der Bewohner
des Hauses:
Der erste bekannte Besitzer des Hauses war vor dem Jahr 1540 der
Waffenmeister Bartoš. In den 40er und 50er Jahren des 16.
Jahrhunderts gehörte das Haus Jakub Hanuš. Nach seinem Tode führte
es die Witwe Magdalena und 1562 der Sohn Jaroš. Als Jaroš im Jahre
1575 starb, wurde das Haus an den Hutmacher Jiří Schlossar
verkauft. Dieser hatte wahrscheinlich keinen Erben, deshalb
verkaufte der Stadtrat ein Jahr nach seinem Tode, im Jahre 1599,
das Haus dem Rosenberger Stallmeister Ondřej May, der es seinem
Sohn Šalomoun überließ. Dieser stellte aber nach der Hochzeit mit
Anna Tošanská im Jahre 1599 das Haus der Großmutter seiner Frau,
der Schloßwäscherin Barbora Douchová zur Verfügung, die bis zum
Jahre 1610 hier lebte. In den Jahren 1622 - 1650 gehörte das Haus
dem Hofschmied Řehoř Schweighart oder Švankort, dieser wurde
abgelöst vom Schmied Mikuláš Strasse. Unter den Besitzern finden
wir noch zwei Hofschmiede - ab 1668 Matyáš Fischer und nach ihm
Řehoř Khefer, der das Haus bis zum Jahr 1739 besaß. Das Schmiede-
und Hufschmiedegewerbe wurde hier bis in den Anfang des 19.
Jahrhunderts ausgeübt.
Gegenwärtige Nutzung:
Bijouterie - Keramik, GS TOP - Heizungs - und
Installateursarbeiten.