Latrán Nr. 17
Beschreibung des Objektes:
Eine ausgedehnte unregelmäßige Parzelle, verbaut vom Hauptgebäude
an der Gasse und rückwärtigen Flügeln mit mittlerem Hof. Die
Gassenstirnwand ist klassizistisch aus dem letzten Viertel des 18.
Jahrhunderts mit rechteckigem Eintrittsportal und Attika, beides
aus der Renaissancezeit. Das Hauptgebäude hat im Erdgeschoß einen
tiefen Doppeltrakt, rechts mit einem engen Gang mit Kreuzgewölben
und reichhaltiger Renaissancemalerei mit dem Datum 1548. Die
übrigen Räumlichkeiten links vom Hof sind flach gedeckt,
neuzeitlich hergerichtet und architektonisch bedeutungslos. Im
rechten Hofflügel erhielt sich ein tonnengewölbter Raum mit
Lünetten. Das erste Stockwerk des Hauptgebäudes hat noch den
Grundriß aus der Renaissance und ist zur Gänze gewölbt. Um den Hof
verläuft im ersten Stockwerk ein gedeckter Gang (Pawlatsche) auf
ovalen Bögen.
Bauhistorische Entwicklung:
Das Hauptgebäude hat seinen Ursprung in der Renaissance
wahrscheinlich unter Benutzung älteren Mauerwerks, wie der Bruch
der Stirnwand zeigt. Aus dem Jahre 1548 stammen die Fresken im
Erdgeschoß sowie die Neugestaltung des Gebäudes und der Giebel. Das
Muldengewölbe des ersten Stockwerkes stammt wahrscheinlich aus dem
17. Jahrhundert.
Bedeutende architektonische Details:
Ausnahmewert hat der gemalte Hausflur im Erdgeschoß.
Geschichte der Bewohner des Hauses:
Am Ende des 15. Jahrhunderts lebte im Haus ein mit dem Namen nicht
bekannter Ziegelbrenner. Seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts
erscheint hier Jan Klubečko. Im Laufe des ersten Drittels des 16.
Jahrhunderts wurde Jan Klubečko vom Reitknecht Jiří Klubečko
abgelöst.
Es ist nicht möglich festzustellen, ob Jiří Jans Sohn war, oder ob
er die Witwe nach Jan heiratete und den Zunamen Klubečko übernahm.
Jiří Klubečko starb im Jahre 1538. In demselben Jahr verkaufte die
Witwe Anežka das Haus dem nicht näher bekannten Jan aus Bavorov und
behielt sich das Wohnen im Haus bis zu ihrem Lebensende vor. In der
ersten Hälfte der vierziger Jahre des 16. Jahrhunderts finden wir
im Haus den Kürschner Jakub, der in den fünfziger Jahren vom
Hutmacher Jiří abgelöst wurde. Entweder der Kürschner Jakub, oder
der Hutmacher Jiří ließ das Haus mit Malereien ausschmücken und
vielleicht auch umbauen. Im Jahre 1568 verkaufte der Hutmacher Jiří
das Haus der Frau Markéta Dubenská von Dlouhá Ves. Die neue
Besitzerin schrieb es in demselben Jahr ihrer Tochter Alžběta von
Chlum zu. Alžběta vermachte das Haus in ihrem im Jahre 1578
verfaßten Testament dem Ctibor Vojíř von Prošovice. Nach Alžbětas
Tod im Jahre 1591 nahm sich Ctibor des Hauses an, aber er starb
noch in demselben Jahr und das Haus erbte sein Bruder Jáchym Vojíř
von Protivec. Jáchyms Gemahlin Magdalena verkaufte das Haus im
Jahre 1595 an Ludvík Kvos von Pernstorf. Seit 1600 gehörte das Haus
dem Rosenbergischen Höfling Abraham Mecerod von Mecerod, der es im
Jahre 1605 dem Bernard Geisberger verkaufte. In der zweiten Hälfte
des 17. Jahrhunderts besaß das Haus die Familie Steauff und seit
1706 treffen wir hier auf den Handelsmann Jan Alt. In den Jahren
1724 - 1729 wohnte hier Martin Klimeš. Im Jahre 1729 erwarb das
Haus der Greisler Ondřej Engelsberger, dessen Familie es bis zum
Jahre 1773 bewohnte. Die Greislerei betrieb hier auch Matouš
Streinz, dessen Nachkommen das Haus noch in der ersten Hälfte des
19. Jahrhunderts besaßen.
Gegenwärtige Nutzung:
Wohnhaus, Uhrmacher Jícha.