Latrán Nr. 13
Beschreibung des Objektes:
Ein ausgedehnter Komplex von Gebäuden, anschließend an die
ehemalige Kirche
St. Jobst in der Stadt Český Krumlov, ist das ehemalige Spital
oder Armenhaus und Altenheim des Krumauer Großgutes. Gebildet von
zwei einstöckigen Flügeln mit klassizistischen Stirnwänden aus dem
dritten Viertel des 18. Jahrhunderts, angeordnet in Form eines L,
der Hof mit neuzeitlichem Brunnen, dort eingebaut das einstöckige
Gebäude eines Geschäftes. Der Hof wird abgeschlossen von einem
klassizistischen Tor mit dem Allianzwappen des Johann
Christian I. von Eggenbergund der Marie
Ernestine von Eggenberg, geb. zu Schwarzenberg.
Bauhistorische Entwicklung:
Das gegenwärtige Gebäude entstand durch die Adaption des ehemaligen
Spitals, gegründet zwischen den Jahren 1317 - 1334 von Peter I. von
Rosenberg. Das ursprüngliche Spital wurde baulich
wahrscheinlich im Jahre 1334 beendet. Der älteste Teil ist der
westliche Teil des südlichen Flügels, angrenzend an die Kirche St.
Jobst, deren südliche Umfassungsmauer Bestandteil der
mittelalterlichen Befestigung ist. Zu Ende des 16. Jahrhunderts
(1596 - 1599) wurden Instandsetzungen des östlichen Flügels,
ursprünglich vielleicht des Wirtschaftsgebäudes, im Stil der
Renaissance durchgeführt. Der Barockumbau in den Jahren 1708 - 1710
bezog ältere Gebäude mit ein. Weitere, im ersten Drittel des 20.
Jahrhunderts durchgeführte Instandsetzungen, kennzeichneten vor
allem den Gassentrakt des Objektes.
Bedeutende architektonische Details:
Außer den klassizistischen Stirnwänden und dem Tor in den Hof sind
die Räumlichkeiten im Erdgeschoß beachtenswert, eingewölbt durch
Kreuz - und Tonnengewölbe mit Lünetten.
Geschichte der Bewohner des Hauses:
Laut Stiftungsurkunde aus dem Jahre 1347 sollten im Spital 13
Personen gepflegt werden, im Jahre 1364 wurde die Anzahl der Plätze
auf siebzehn erweitert. Bestandteil des Spitals war der
Wirtschaftshof auf dem Špičák, (an der Stelle der heutigen
Wohnhäuser und der Fernheizanlage), aus dem das Spital versorgt
wurde. Die verstorbenen Bewohner des Spitals wurden auf Kosten der
Krumauer Herrschaft beerdigt, im 17. Jahrhundert ruhten sie auf dem
Friedhof St. Martin. Nach dem Umbau des Spitals durch Johann
Christian I. von Eggenberg und seine Gattin Marie Ernestine zu
Schwarzenberg in den Jahren 1708 - 1710 wurde die Anzahl der Plätze
auf 24 Personen gesteigert. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts
wohnten im Gebäude teils auch die herrschaftlichen Bediensteten und
Rentner. Nach der 1. Bodenreform im Jahre 1922 wurde das Spital
geschlossen und im Jahre 1936 zum Wohnhaus umgebaut, später auch
mit einem Gasthaus.
Gegenwärtige Nutzung:
Gegenwärtig ist im Erdgeschoß Papa\'s
Living Restaurant, das Stockwerk ist zum Wohnen bestimmt. In
den Objekten an der Straße befinden sich Geschäfte : Bekleidungen,
Sabina Bohemia, Pavor Glas studio, Juwelier Toni, Galerie
Art.