Latrán Nr. 11, Schloßstiege
Lokalisierung:
Latrán Nr. 11, Schloßstiege
Beschreibung des Objektes:
Ein einstöckiges Objekt mit glatter Stirnwand, gotischem Portal und
gemalten Bossagen.
Bauhistorische Entwicklung:
Das einstöckige Gebäude spätgotischen Ursprungs wurde in der Zeit
der Renaissance und des Klassizismus hergerichtet. Durch ein
gotisches Sattelportal tritt man in die gewölbten Räumlichkeiten
des Erdgeschosses ein. Die Disposition des Erdgeschosses und des 1.
Stockes ist unregelmäßig, teils mit eingewölbten Räumlichkeiten. Im
ersten Stock erhielt sich ein gedeckter Gang aus Holz
(Pawlatsche).
Bedeutende architektonische Details:
Ein gotisches Sattelportal. Ein barockes Wandbild - ein Bär im
Fenster. Restauriert im Jahre 1994.
Geschichte der
Bewohner des Hauses:
Mit größter Wahrscheinlichkeit ist es das Haus, das im Jahre 1518
Peter IV. von Rosenberg seinem "treuen Diener", dem Bläser Kašpar,
überlassen hat. Im Jahre 1527 verkaufte die Witwe von Kašpar Manda
(Magdalena) das Haus dem Faßbinder Michal. Ein weiterer Besitzer
des Hauses war zu Anfang der vierziger Jahre des 16. Jahrhunderts
der Rosenberger Kanzler, Mikuláš Hultzšporer von Hoštejn. In den
siebziger Jahren des 16. Jahrhunderts besaß das Haus Jindřich
Humpergar, der es im Jahre 1579 dem Rosenberger Höfling Jan Kysaur
verkaufte. Jan starb im März des Jahres 1592 und wurde auf dem
Friedhof des Minoritenklosters
in der Stadt Český Krumlov bestattet. Das Haus erhielten durch
Heimfall die letzten Rosenberger.
Im Jahre 1592 verkaufte es Peter Wok von
Rosenberg dem Tischler Oldřich Texner. Dieser besaß aber auf
dem Latrán auch das Haus Nr. 19, wo er mit seiner Familie lebte,
und deshalb verkaufte er das Haus Nummer 11 sofort dem Schlosser
Filip Prunner. Im Jahre 1599 erscheint hier für eine kurze Zeit
Prokop Weigl, der noch im selben Jahr das Haus an den Büchsenmacher
Martin Schiffer verkaufte, der es bis zum Jahre 1623 abzahlte. Der
Büchsenmacher Martin und Anička, die Tochter des Barbiers aus
Bechyně, bildeten eines der fünf Paare, denen am 18. Oktober 1599
Peter Wok von Rosenberg die Hochzeit ausgestattet hat. In den
Jahren 1643 - 1668 gehörte das Haus einem weiteren Büchsenmacher,
genauer gesagt einem Schifter - Hersteller von Schaften für
Schußwaffen, Ondřej Nikl, der vom Schuster Ignác Hölzl abgelöst
wurde. Das Schustergewerbe betrieb auch Vít Oberecker, der das Haus
in den Jahren 1698 - 1726 besaß. Seit dem Jahre 1756 lebte hier ein
weiterer Büchsenmacher, Kristián Haups. Zu Anfang des 19.
Jahrhunderts war der Schornsteinfeger Antonín Hauška Besitzer des
Hauses.
Gegenwärtige Nutzung:
Geschäft Repliken - historisches Glass