Kájovská Nr. 65
Lokalisierung:
Kájovská Nr. 65
Objektbeschreibung:
Es handelt sich um ein zweistöckiges Objekt mit vier Fensterachsen
an einer unsymmetrischen Front, die von einer neuzeitlichen ein
Sgraffitimotiv nachahmenden Malerei bedeckt ist. Das Satteldach ist
im vorderen Hausteil parallel zur Straße. Was die Anordnung
betrifft, stellt das Haus einen Querdreitrakt dar. Im Erdgeschoß
des vorderen Haustraktes befindet sich links eine Halle mit flacher
Decke, zusätzlich durch eine Trennwand von der Treppe zu den
Stockwerken getrennt. Der Mitteltrakt hat ein Tonnengewölbe, der
hintere, der Stadtmauer anliegende Trakt verfügt dann über flache
Decken. An der rechten Seite ist eine "soutka" (d.h. eine enge
Gasse zwischen den Häusern) abgemessen, die in den höheren
Stockwerken des hinteren Traktes zugebaut ist. Diese Gasse diente
wahrscheinlich zur Ableitung von Abwasser von der Straße und von
Wasser aus der Pfütze - deshalb wohl die Benennung "An der
Pfütze".
Bauhistorische Entwicklung:
Das Objekt ist gotischen Ursprungs. Es entstand während der
Grundstücksverbauung gemeinsam mit dem Nachbarhaus Kájovská
Nr. 64. Seit dem Jahre 1676, als es zur Trennung vom Haus Nr.
64 kam, wird das Objekt als selbständig angeführt. In der Zeit der
Renaissance wurde das erste Stockwerk umgebaut, und es entstand
wahrscheinlich der hintere Trakt, das Objekt bekam eine Attika.
Nach der Trennung der Häuser wurde ein neuer Treppenaufgang gebaut.
Die nächsten bedeutenden Hausumbauten gingen erst später vor sich,
etwa gegen die Mitte des 19. Jahrhunderts, als hinter der Attika
das zweite Stockwerk nach einem Entwurf aus dem Jahre 1840 gebaut
wurde. 1913 bekam das Haus seine heutige Gestalt einschließlich der
gemalten Fassade.
Bedeutende architektonische Details:
Die hintere Hausfront wird von der Hauptmauer der Stadtbefestigung
gebildet.
Geschichte der Hausbewohner:
Bis zum Jahre 1676, als es von seinem Besitzer, dem Riemenschneider
Vojtěch Dobesi, an den Hoffaßbinder Filip Skorunka verkauft wurde,
bildete das Objekt einen Bestandteil des Nachbarobjekts Nr. 64. In
den Jahren 1727-1743 gehörte das Haus dem Faßbinder Pavel Schmidt.
Seit dem Jahre 1769 stoßen wir hier auf den Krämer Šebestián Brand,
dessen Familie im Haus bis zum Jahre 1825 lebte. Das Haus wechselte
weiter seine Besitzer, und eine bedeutendere Information haben wir
nur aus dem Jahre 1934, als der Hausbesitzer Petr Watzl an der
Straßenfassade neue untypische Sgraffiti anbringen lassen wollte.
Dieser Vorschlag wurde von den damaligen Denkmalschutzorganen
abgelehnt.
Gegenwärtige Nutzung:
Souvenirgeschäft U Karla, U lilií